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0557 - Gehetzt, gejagt, getötet

0557 - Gehetzt, gejagt, getötet

Titel: 0557 - Gehetzt, gejagt, getötet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meinen Freund Bill Conolly eingeweiht, denn diese Milena Mancow war uns beiden keine Unbekannte.
    Wir kannten sie aus unserer Studentenzeit, und da war sie so etwas wie ein Dauerbrenner gewesen.
    Ein phantastisches Girl, das beinahe jeden männlichen Kommilitonen um den Verstand gebracht hatte. Milena – das war Sex und Verführung gewesen. Aber sie hatte mit den jungen Männern nur gespielt. Auch mit Bill und mir. Nein hätten wir beide trotzdem nicht gesagt…
    Wir hatten Milena vergessen, bis eben die Urne mit der Asche bei mir eingetroffen war.
    Es war uns gelungen, herauszufinden, wo sie wohnte. Nicht mehr in London, sie war nach Wales gezogen, in einen kleinen, einsamen Ort namens Talley.
    Den Ort selbst hatte ich noch nicht gesehen, denn bei einer Übernachtung in Porthcawl hatten Bill und mich schwere Träume geplagt. Uns war gezeigt worden, zu was Milena fähig war.
    Bill hatte daraufhin kalte Füße bekommen und war nicht mehr mit mir gefahren. So kannte ich ihn nicht und vermutete deshalb andere Motive hinter seinem Handeln.
    Zwingen hatte ich ihn nicht können. Mitten in der Nacht war ich mit Bills Porsche in Richtung Talley gefahren. Nach dem Verlassen des Highways, in der Einsamkeit der nächtlichen Landschaft, war ich von einem Mann namens Grealy aufgehalten worden. Dessen Wagen lag mit Achsenbruch im Graben. Er war während der Fahrt von zwei Vampiren angegriffen worden. Den Angriff hatte er überstanden, mich dann getroffen, aber die Blutsauger hatten nicht aufgeben wollen.
    Den zweiten Angriff hatten Grealy und ich gemeinsam abwehren können. Grealy mit seiner Schrotflinte, deren Ladung auch aus geweihten Silberkörnern, vermischt mit normalem Schrot, bestand, und ich mit der Beretta. Es waren besondere Vampire gewesen.
    Fledermäuse mit menschlichen Köpfen. Ich hatte erfahren, daß sie zu Milenas Landsleuten, einigen Tschechen, gehörten, die seit einigen Jahren in Talley lebten.
    Im Ort selbst hatte man sich zwar nicht mit der Existenz der Vampire abgefunden, aber zwei Gruppen gebildet.
    Zum einen die verwandelten Männer, die sich irgendwo bei Tageslicht verbargen, zum anderen diejenigen, die den Kampf aufnehmen wollten. Dazu gehörten Grealy und die vier Männer im Wagen.
    Eine dritte Gruppe existierte auch noch. Ob man sie als Feiglinge bezeichnen konnte, wußte ich nicht. Jedenfalls zählten sie zu den männlichen Bewohnern von Talley, und sie hielten sich tagsüber verborgen, um nicht in die Fänge der Blutsauger zu geraten, die sich tatsächlich nur auf männliche Personen konzentriert hatten.
    Grealy und seine Gruppe hatten den Blutsaugern den Kampf angesagt und sich in einem Wohnmobil außerhalb des Ortes zurückgezogen. Sie waren mit Gewehren und Eichenpflöcken bewaffnet. Bisher jedoch hatten sie es nicht geschafft, den Ort vom Terror der Blutsauger zu befreien.
    Ich war nicht gerade mit offenen Armen empfangen worden. Man hatte mich sogar niedergeschlagen – wegen der mit Asche gefüllten Urne, die ich mit in das Wohnmobil genommen hatte.
    Man wollte mir nicht glauben. Einige sahen in mir einen Verräter, nur Grealy, dem ich auf der einsamen Straße beim Angriff der Vampire das Leben gerettet hatte, hielt zu mir.
    Dann war dieser Basil Kropec gekommen. Ein Tscheche, auch Einwohner von Talley.
    Mir war der Typ schon beim Eintreten nicht geheuer gewesen, die Männer aus Talley jedoch dachten anders über ihn und fielen prompt auf ihn herein.
    Kropec hatte es geschafft, uns kampfunfähig zu machen. Eben durch dieses verdammte Giftgas. Dann mußte er die Urne genommen haben und war mit ihr verschwunden.
    Diese Tatsache empfand ich als schlimm, denn Milena hatte die Urne mit ihrer Asche unbedingt haben wollen. Ich hätte sie ihr schon gebracht, nur anders als dieser Kropec.
    An dem Fall war sowieso alles paradox. Vieles hielt sich hinter einem Schleier aus Nebel verborgen. Ich dachte auch darüber nach, wie es möglich war, daß eine getötete Blutsaugerin, deren Reste sich in einer Urne befanden, noch leben konnte?
    Überhaupt nicht zu erklären, aber es mußte so sein. Mir hatte bisher niemand eine Erklärung geben wollen, allerdings würden die Männer ihren Widerstand mir gegenüber aufgeben müssen.
    Grealy, der mich stets mit Sir anredete, einen Mantel trug und langes, eisgraues Haar, schaffte es, sich als erster zu erheben.
    Er stützte sich auf einer Pritschenkante auf und blieb schwankend stehen. Er schaute mich an.
    Ich nickte ihm zu – und verzog das Gesicht, denn mit meinem

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