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0559 - Die Inseln des Wahnsinns

Titel: 0559 - Die Inseln des Wahnsinns Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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planetenumspannenden Ozean. Ein schwacher Gestank nach Fisch und Tangpflanzen zog in Schwaden vom Ufer herauf.
    Die ersten Pflanzen tauchten auf, es waren verkrüppelte Bäume, die sich entlang des Windschattens duckten und wie gespenstische Gestalten aussahen. Die Spannung der sieben Partner nahm ebenso langsam zu, wie sich der Gleiter aus der Höhenregion hinab ins Tiefland bewegte. Die Luft wurde warm und feucht. Bald schwitzten einige von ihnen.
    Sie durchschnitten immer wieder andere Temperaturzonen, als die ersten sanft geschwungenen Hügel auftauchten. Einmal wehte ein frischer Wind, der Meeresgeruch mit sich brachte, dann wieder herrschte in einem Talkessel eine trübe, stickige Luftmasse vor.
    Schließlich kletterte der Gleiter mit aufsummenden Maschinen einen Hügel hinauf und blieb zwischen zwei alten mächtigen Bäumen stehen.
    Vor ihnen erstreckte sich ein Kanalsystem. Das Wasser bildete glänzende Streifen in der Dunkelheit. Ein paar vereinzelte Lichter spiegelten sich in dem ruhigen Wasser.
    Chelifer deutete nach rechts, stieß Sandal an und berührte den Schaft seines langen Kompositbogens. „Dort - rechts!" sagte sie.
    Sandal streichelte kurz ihre Wange, ehe er sich umdrehte.
    In etwa vier oder mehr Kilometern Entfernung sahen sie einen erstaunlichen Bau. Er bestand aus einer Anzahl weißer Säulen, die in das Wasser eines offensichtlich runden Sees stießen.
    Scheinwerferbatterien beleuchteten die Formationen. Auf den Säulen befand sich eine Plattform, deren Kante den unregelmäßig verteilten Fundamenten folgte. Sie bildete Einbuchtungen und Vorsprünge, Erker und weit ausgeschwungehe Stege.
    Einige der Säulen durchstießen die Plattform und verwandelten sich, nachdem sie aus dem hellen, glatten Material gewachsen waren, in glühende Röhren verschiedenen Durchmessers und verschiedener Farben. Plötzlich blitzte es, ein weißer Strahl fuhr in das Wasser, und fünfzehn Sekunden später kam der peitschende Knall einer Detonation an die Ohren der Sieben.
    Dem Knall folgte ein Geräusch, mit dem einige Hektoliter Wasser sich schlagartig in Dampf verwandelten. Ruhig erklärte Fellmer Lloyd: „Das ist der Punkt, an dem ich den halb tobsüchtigen Götzen ausmachen konnte. Er scheint einen Privatkrieg gegen das Wasser zu führen."
     
    5.
     
    Sie stiegen aus den Sitzen, schoben sich im Schatten unter den tiefhängenden Ästen des Baumes zusammen und blickten hinüber zu diesem verblüffenden Bauwerk.
    „Ich habe alles mögliche erwartet!" sagte Sandal leise. „Aber nicht eine solche Konstruktion."
    Er nahm aus der flexiblen Tasche an seinem rechten Oberschenkel ein starkes Nachtglas und hob es an die Augen.
    Minutenlang sah er hinüber zu dem kleinen See, der sich am Ende der Kanäle bildete, und zu dem phantastischen Pfahlbau, der im wechselnden Licht schimmerte.
    Winzig klein bewegten sich auf der Plattform zwei Punkte.
    Waren es ein Götze und der Robot, der ihn umsorgte - Atlan hatte davon berichtet? Sandal konnte es nicht erkennen.
    „Ehe wir uns anpirschen", meinte Tahonka und wandte sich an Lloyd. „Was können Sie noch feststellen? Dort drüben, in den wirren Gedanken des Götzen?"
    Lloyd schnitt eine Grimasse, dann entgegnete er zögernd: „Es ist alles sehr unklar. Der Götze denkt fast ausschließlich an sein Reich, an ein Ding, das Insel-Charakter hat..."
    „Dieser Pfahlbau hat eindeutig den Charakter einer Insel", warf Chelifer ein. „Das erkennt sogar eine Robotpsychologin."
    Lloyd ließ sich nicht unterbrechen. Er fuhr fort: „... und das er verteidigen muß, gegen jeden und alles. Er gönnt sich weder Ruhe noch Entspannung, er denkt nur an drohende Angriffe."
    Sandal sagte entschlossen: „Das sehe ich mir aus der Nähe an. Tahonka? Chelifer?"
    Tahonka lachte dunkel und versprach: „Wir drei, denke ich, sind ein gutes Team."
    Sandal sagte drängend: „Hört zu, ihr anderen ... Tahonka, Chelifer und ich versuchen, möglichst nahe an diese Pfahlbauinsel heranzukommen, an jene Insel des Wahnsinnigen. Wenn wir unsere Beobachtungen gemacht haben, umgehen wir die Anlage im Westen und treffen uns an einem anderen Punkt mit euch. Ihr untersucht inzwischen die andere Insel, die, welche auf der linken Seite liegt.
    Einverstanden, Fellmer?"
    Lloyd sagte warnend: „Wir müssen einen Treffpunkt ausmachen.
    Die Karte, eine Lampe -schirmt das Licht ab, sonst feuert dieser Wahnsinnige noch auf uns!"
    Sie bildeten einen Kreis auf dem Boden. In der Mitte lag eine Karte. Mit einem Fettstift

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