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0559 - Kapitän Sensenmann

0559 - Kapitän Sensenmann

Titel: 0559 - Kapitän Sensenmann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen dritten Grund für unsere Nachforschungen. Sie, Mrs. Bowman, stehen damit in einem direkten Zusammenhang.«
    Sie tat erstaunt. »Ich? Das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Darauf gibt es nur eine Antwort: Kapitän Sensenmann.«
    Mrs. Bowman lehnte sich zurück. »Ja«, sagte sie, »ja, daran erinnere ich mich sehr gut. Ich war der Auslöser.«
    »Sie besuchten Chiefinspektor Lester und berichteten ihm vom Auftauchen des Kapitäns, der hier in Ihrem Haus erschien und Ihre Tochter mitnahm.«
    »Das kann ich nicht beschwören.«
    »Weshalb nicht?«
    »Weil ich es nicht gesehen habe.«
    Suko und ich blickten uns irritiert an. »Sagen Sie nur nicht, daß Sie die Kollegen belogen haben«, meinte mein Freund.
    »Das konnte ich nicht. Als etwas Entscheidendes passierte, überfiel mich eine Ohnmacht.«
    Ich nickte. »So ist das also. Nur haben Sie dem Chiefinspektor genau erklärt, wie der Besucher aussah. Ein Skelett, das am linken Bein eine Prothese trug, auf dem Kopf einen Dreispitz, auf der Schulter einen roten Papagei und als Bewaffnung einen Degen oder Säbel.«
    Ich beugte mich vor. »Ist es nicht so, Mrs. Bowman?«
    »Ja.«
    »Danach wurden Sie ohnmächtig?«
    »So ist es. Sie merken, Mr. Sinclair, daß ich Ihnen wirklich nicht helfen kann.«
    »Es scheint so. Etwas anderes. Was wissen Sie über diesen Kapitän Sensenmann?«
    »Er ist eine Legende, die man sich hier an der Küste erzählt. Vor über zweihundert Jahren soll er seine Raub- und Kaperzüge durchgeführt haben. Er war sehr brutal, und seine Mannschaft bestand aus Frauen. Irgend jemand hat dann sein Schiff versenkt. Ich glaube sogar, daß es Pilger gewesen sind. Mit dem Kreuz und dem Schwert haben sie es in Stücke gehauen. Mehr kann ich Ihnen nicht sagen.«
    »Die Legende lebt doch. Sie haben diesen Kapitän Sensenmann selbst gesehen, Mrs. Bowman.«
    »Ich wurde ohnmächtig.«
    »Das glauben wir Ihnen. Wir gehen allerdings auch davon aus, daß Sie mehr wissen.«
    »Nein. Ich werde…«
    »Am besten ist es, wenn Sie uns die Wahrheit sagen«, meinte Suko, »denn wir haben bereits Kontakt mit dem Kapitän und seiner Mannschaft gehabt. Es hat Tote gegeben, nicht nur bei unseren Leuten, auch bei den Zombies.«
    »Aber Gayle…«
    »Ist sie dabei?« fragte Suko sofort.
    »Ich… ich kann es nicht sagen.«
    »Doch, Mrs. Bowman. Sie müssen es sagen. Sie…«
    »Moment mal, Suko.«
    Er sprach nicht mehr weiter, als er meine Stimme hörte, denn ich hatte etwas entdeckt. Draußen vor dem Fenster war ein Schatten hergeflogen. Ein Huschen nur, aber sichtbar.
    »Wo willst du hin?« fragte mich meine Freund, als ich vom Stuhl aufstand.
    Er bekam keine Antwort, da ich mich bereits auf dem Weg zur Tür befand, sie aufzog und nach draußen ging.
    Ich hatte die Tür sehr hart aufgerissen und dabei überlegt, daß der Schatten draußen von links nach rechts an einem der Fenster vorbeigehuscht war. Demnach schaute ich nach rechts, wo sich auch der Anbau befand und der Fiat seinen Platz gefunden hatte.
    Da war nichts zu sehen.
    Aber weiter vorn, wo es zu den Klippen ging, tat sich etwas. Die Dämmerung hielt sich noch zurück, dennoch zeichnete eine Düsternis diesen auslaufenden Nachmittag.
    Die Wolken hatten an Größe zugenommen. Dicht und schwer hingen sie unter dem Himmel, als würden sie jeden Augenblick abstürzen, um alles unter sich zu begraben.
    Dafür sorgte schon der Nebel, der an der für mich nicht sichtbaren Wand hochgestiegen war und lautlos über die Klippenkante kroch.
    Große, rollende Schwaden, vergleichbar mit unheimlichen Gebilden, gespenstisch wirkend in ihrer absoluten Lautlosigkeit.
    Nebel im Herbst ist nichts Außergewöhnliches. Daß er sich jedoch auf eine Stelle konzentrierte, machte mich mehr als mißtrauisch. Besonders, wenn ich an die letzte Nacht dachte, als wir aus dem Nebel überfallen worden waren.
    Dem Fliegenden Holländer sagte man nach, daß dieses Schiff sich nicht nur auf den Wellen bewegte, sondern auch durch die Luft schweben konnte. Wurden wir bei dem Boot des Käpt’n Sensenmann möglicherweise mit dem gleichen Phänomen konfrontiert?
    Suko verließ das Haus. »Was hast du, John?«
    »Schau dir den Nebel an.«
    »Verflucht… und der Schatten?«
    »Den habe ich nicht mehr gesehen. Jedenfalls hatte er mit dem Nebel nichts zu tun!«
    Ich drehte mich um, weil ich Schritte gehört hatte. Mrs. Bowman bewegte sich auf uns zu. Ihr Gesicht zeigte nun einen starren Ausdruck. Lauernd blickte sie uns an.
    »Ist dieser Nebel

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