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056 - Der Banknotenfälscher

056 - Der Banknotenfälscher

Titel: 056 - Der Banknotenfälscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Wilderern getötet worden ist«, bemerkte Donald ruhig. »Rouper ist derselben Meinung. Basil muß im Garten herumgeschlichen sein, und da hat ihn jemand niedergeschlagen, der dort Kaninchenfallen aufgestellt hatte.«
    John Leith starrte ihn eine Zeitlang schweigend an. »Und Radlow? Ist der etwa auch von Wilderern getötet worden?« rief er aus. »Warum ist er denn ermordet worden, Donald? Ich bin entsetzt! Die Sache ist zu weit gegangen - und Radlows Tod macht mich ganz irre . . .«
    Wells blieb völlig ungerührt:
    »Mein lieber Freund, ich habe keine Ahnung. Ich weiß über Radlows Tod genauso wenig wie über den Tod von Basil Hate.«
    Leith erhob sich und ging auf die Tür zu, als ob er den Raum verlassen wollte, kehrte aber plötzlich um.
    »Ich wollte Sie schon immer fragen, wie Sie eigentlich in das Unternehmen hineingekommen sind. Vielleicht erzählen Sie mir das jetzt - und wie Sie sich eigentlich den Ausgang der ganzen Sache vorstellen.«
    Donald Wells zögerte mit der Antwort. Er sah in John Leith nur ein ziemlich untergeordnetes Mitglied der Organisation, die seit über zwanzig Jahren Europa und Amerika schröpfte. Freilich war er für seine Dienste gut bezahlt worden, aber die Verachtung, die der unbekannte Chef für Leith empfand, drückte sich doch wohl eindeutig darin aus, daß gerade Jane zum Opfer ausersehen worden war. Und nicht einmal dagegen hatte sich der armselige Kerl, der doch ihr Vater war, zur Wehr gesetzt.
    »Wahrscheinlich bin ich auf dieselbe Weise mit dem großen Mann in Verbindung gekommen wie Sie«, erklärte er, den Blick fest auf Leith geheftet. »Ich war damals in einer scheußlichen Situation, meine Gläubiger verlangten ihr Geld zurück, und ich war am Rande der Verzweiflung; da bot Blonberg mir ein sehr hohes Darlehen zu ungewöhnlich günstigen Bedingungen an. Ich war mir darüber klar, daß irgend etwas dahintersteckte, aber ich hatte keine Wahl. So ging ich in sein Büro in der Knowlby Street und wurde in diesem theatralisch ausgestatteten, verdunkelten Raum empfangen. Und da sagte er mir ganz brutal, daß er einen gebildeten Menschen als Verteiler für sein Falschgeld brauche. Ich bekam auf der Stelle tausend Pfund und die Anweisung, meine Praxis nach der Harley Street zu verlegen. Natürlich wußte er, daß ich nicht dorthin gehöre, aber es paßte zu seinen Plänen.«
    »Er hat Ihnen alles über Peter gesagt, nicht wahr?«
    Donald Wells nickte.
    »Und Sie haben dann den Plan ausgeheckt, Peter um sein Vermögen zu bringen und sich dazu Janes zu bedienen!«
    »Haben Sie denn widersprochen?« höhnte Donald. »Mein lieber Herr, jetzt ist nicht der Augenblick, mir Vorwürfe zu machen. Ich bin ganz sicher, daß unser Vorhaben gelingen wird. Natürlich ist es etwas hart für Jane; sie wird durch die Presse gezerrt werden . . .«
    »Sie liebt ihn«, bemerkte Leith gelassen.
    Verdutzt starrte Donald ihn an.
    »Unsinn! Warum sollte sie ihn lieben? Sie weiß doch eigentlich nichts weiter von ihm, als daß er ein Narr ist.«
    »Sie liebt ihn«, wiederholte Leith. »Sonderbar! Ich hätte mir nie träumen lassen, daß Jane sich überhaupt verlieben könnte. Ich war verrückt, daß ich mich von Ihnen überreden ließ, aber die zwei Millionen haben mir den Kopf verdreht und - alles sah so einfach aus.«
    Dann fuhr er zu Donalds Überraschung fort:
    »Sie haben mir aber nicht alles gesagt, was Sie über Peter wissen! Irgend etwas verheimlichen Sie mir. Ich habe das Gefühl, daß Sie nebenbei auch Ihr eigenes Spiel spielen. Heraus mit der Sprache, was ist es?«
    Donald zwang sich zu einem Lächeln.
    »Ich verstehe Sie nicht . . .«, begann er, aber John Leith fiel ihm ins Wort.
    »Sie führen etwas im Schilde, was nicht einmal der Chef weiß.« John Leith ließ ihn nicht aus den Augen. »Wenn ich sehe, daß ein Mann im Begriff steht, aus dem Lande zu fliehen, so muß ich annehmen, daß entweder die Gefahr größer ist, als ich weiß, oder daß er für seine eigenen Zwecke arbeitet. Ihre Bank hat während der letzten drei Tage alle Ihre Wertpapiere verkauft - und Sie hatten heute eine lange Unterredung mit Ihrem Bankier.«
    Donald war verblüfft, verbarg aber seine Bestürzung hinter einem lauten Lachen.
    »Sieh da, der Spion des Großmächtigen! Vorzügliche Leistung! Nun, ich bewundere Tüchtigkeit immer, auch wenn sie gegen mich selbst gerichtet ist.«
    John Leith schlug die Augen nieder.
    »Ich tue nur meine Pflicht«, knurrte er mürrisch. »Ich bin heute nicht mehr jung genug, um

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