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0560 - Gucky, der Tambu-Gott

Titel: 0560 - Gucky, der Tambu-Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kommen.
    Wenn wir die schicksalhafte Schwäche der Götzen kennen, haben wir gewonnen. Wir können das Übel bei der Wurzel packen und den Schwarm zwingen, die Milchstraße für immer zu verlassen. Das ist das bißchen Warterei schon wert, meinen Sie nicht auch, Fellmer?"
    „Sicher, Sie haben recht, Perry. Aber Atlan hat auch recht. Ob wir hier oder dort warten, spielt im Grunde genommen keine Rolle."
    „Doch, eine große sogar", widersprach Rhodan. „Innerhalb des Paratronschirms sind wir zwar sicher, aber könnten niemals so ungehindert und unbemerkt operieren wie von hier aus."
    „Du hast recht!" sagte Atlan und sah ostentativ auf den Bildschirm, der die Kommandozentrale zeigte.
    Rhodan lächelte und widmete sich ebenfalls den Vorgängen, die sich in der Zentrale abspielten.
    Es geschah nichts, was die Eintönigkeit des Abwartens unterbrochen hätte.
    Lord Zwiebus, der Pseudo-Neandertaler mit der Wunderkeule und dem erstaunlichen Verstand, flegelte sich in Guckys Kabine auf dem Sessel herum und trank dem Mausbiber ein Glas Obstsaft nach dem anderen weg.
    Gucky selbst lag auf dem Bett und schlief halb. Seine Gedanken weilten bei den Verschollenen: Ribald Corello, Alaska Saedelaere, Irmina Kotschistowa und Ras Tschubai.
    Sie hatten einen Materietransmitter betreten und waren spurlos verschwunden. Nach menschlichem Ermessen mußte man sie für tot halten, es sei denn, sie hielten sich in energetischer Form irgendwo im Zwischenraum oder in der fünften Dimension auf.
    Viel Hoffnung bestand nicht, sie jemals wiederzusehen.
    „Mußt du denn beim Trinken so schmatzen?" erkundigte sich Gucky wütend, als Lord Zwiebus das geleerte Glas auf den Tisch zurückstellte. „Man könnte meinen, eine Herde Saurier söffe einen Sumpfsee aus!"
    „Mir schmeckt es besser, wenn ich schmatze", verriet Zwiebus.
    „Übrigens haben mir die Techniker etwas Neues in meine Keule eingebaut. Willst du es wissen?"
    „Nein", sagte Gucky und schloß die Augen wieder.
    „Natürlich willst du es wissen", behauptete Zwiebus, ohne sich durch die schlechte Laune seines Freundes stören zu lassen.
    „Du bist von Natur aus neugierig, das kannst du nicht abstreiten."
    „Dann spuck es doch endlich aus!" knurrte Gucky.
    Zwiebus strahlte, als er die Aufforderung vernahm.
    „Einen Minischeinwerfer mit Infrarotmöglichkeit!" sagte er mit Betonung.
    Gucky öffnete träge die Augen und warf ihm einen Blick zu, in dem so ziemlich alles lag, was man an Empfindungen ausdrücken konnte.
    „Ach! Und was ist das?"
    Lord Zwiebus schüttelte verwundert den Kopf.
    „Das weißt du nicht? Eigentlich weiß das jedes Kind."
    „Ich bin kein Kind", erinnerte ihn der Mausbiber trocken.
    Zwiebus nickte.
    „Ja, das stimmt auch wieder. Gut, dann erkläre ich es dir.
    Angenommen also, ich halte mich in einer finsteren Gegend auf, wo es absolut dunkel ist..."
    „Nacht!" schlug Gucky vor.
    „Schön, also in der Nacht, und nun will ich etwas sehen.
    Was mache ich da?"
    „Ich knipse das Licht an", grinste Gucky.
    „Ja, das könnte ich natürlich tun, denn ich habe ja nun einen eingebauten Scheinwerfer in der Allzweckkeule." Er deutete auf das Unding, das neben der Tür lehnte. Es sah in der Tat einer gewaltigen Holzkeule verblüffend ähnlich. „Aber nehmen wir einmal weiter an, ich befände mich in einer Gegend, in der es von Gegnern wimmelt. Sie dürfen mich nicht bemerken, und der Scheinwerfer würde doch meinen Standort sofort verraten, stimmt's?"
    „Das stimmt, falls die anderen nicht gerade blind sind", gab Gucky freimütig zu. Er wußte natürlich längst, worauf der Leibwächter Rhodans hinauswollte, aber er stellte sich absichtlich dumm. Es machte ihm immer wieder Spaß, Zwiebus hochzunehmen. „Was also tust du?"
    „Ich schalte den Infrarotsucher ein", verkündete Zwiebus triumphierend. „Damit kann ich sehen, ohne selbst gesehen zu werden."
    „Das ist ja ein tolles Ding!" murmelte Gucky, scheinbar total verblüfft. „Ich habe schon davon gehört, aber meiner Meinung nach sind das schwere und komplizierte Apparaturen, die man nicht einfach in eine Keule einbauen kann."
    „Meiner stammt von den Siganesen und ist nicht größer als eine Mohrrübe mittleren Ausmaßes. Ein Knopfdruck und schon fährt eine Linse aus der Keule, durch die ich nur zu sehen brauche."
    „Großartig!"
    gab Gucky abermals zu. „Vielleicht können wir das Ding wirklich mal gebrauchen. Wir geraten ja öfters in dunkle Situationen, und dann ist es gut, etwas sehen zu können."

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