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0560 - Gucky, der Tambu-Gott

Titel: 0560 - Gucky, der Tambu-Gott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Landzungen verbunden waren und damit wiederum doch eine einheitliche Landmasse herstellten.
    Der Pflanzenwuchs konnte als üppig bezeichnet werden, aber es gelang Gibb bei der ersten Umrundung noch nicht, Zeichen einer Besiedlung festzustellen. Der erste Eindruck deutete darauf hin, daß der Planet unbewohnt war.
    Erst bei der zweiten Umkreisung erwies sich dieser Eindruck als falsch.
    Es gab Bewohner!
    Delson Gibb entdeckte gigantische Werksanlagen mitten in einem unübersichtlichen Urwaldgebiet, das durch eine breite Fahrbahn mit einem Raumhafen am Meer verbunden war. Auf einer riesigen Lichtung ganz in der Nähe eines ausgedehnten Gebirgszuges, lagen flache weit auseinandergezogene Gebäudekomplexe, deren Zweck Gibb unbekannt war. Er konnte nicht wissen, daß es sich um die Melkanlagen für die neugeborenen Karties handelte, die nach ihrer Geburt außerhalb des Schwarms hierher gebracht wurden, um ihres für die Götzen so wertvollen Aus-scheidungssekrets beraubt zu werden.
    Der Pilot des Erkundungsjägers konnte sich aber denken, daß seine Beobachtung für das Oberkommando interessant sein würde, also drosselte er nach der nächsten Umkreisung seine Geschwindigkeit derart, daß er mit seinem Raumschiff bewegungslos über den Gebäudekomplexen stand, hoch in der Stratosphäre und im Orterschutz des Magnetfeldes.
    Die Vergrößerung brachte ihm die Anlagen fast bis auf scheinbare Greifnähe heran, so daß er jede Einzelheit genau sehen konnte. Und als das geschehen war, begann er zu ahnen, was er entdeckt hatte.
    Die runde Halle mit dem durchsichtigen Dach fesselte seine Aufmerksamkeit besonders. In langen Reihen war die ganze Halle mit großen Wannen angefüllt, zu denen Rohrleitungen führten. Die Wannen waren jetzt leer, aber Gibb wußte plötzlich, wozu sie dienten. Sie wurden mit dem Sekret, dem Lebenselixier der Götzen gefüllt, wenn diese ihr Bad der Unsterblichkeit nehmen wollten.
    Einige tausend neugeborene Karties warteten außerhalb eines quadratischen Gebäudes auf ihre Abfertigung. Sie mußten noch gemolken werden. Roboter sorgten dafür, daß sie zusammenblieben und nicht davonkrochen. Die Karties, die riesigen Schnecken glichen und sich nur langsam fortbewegen konnten, waren nicht schwer zu bewachen. Geduldig ergaben sie sich in ihr Schicksal. Sie kannten es nicht anders.
    Delson konnte sich vorstellen, was hier geschehen würde, wenn die Flotte der Wabenraumer programmwidrig landete.
    Seiner Meinung nach mußten sich auch Götzen auf dem Elixierplaneten aufhalten, wenn er auch noch keine entdeckt hatte. Aber auf dem Raumhafen am Meer standen einige Schiffe, die zweifellos den Götzen gehörten.
    Die Bildaufzeichnung lief ständig. Alle Eindrücke, die Delson Gibb optisch aufnahm, wurden gleichzeitig gespeichert, hinzu kamen alle anderen verfügbaren Daten, die Größe der Gebäude, die Ausdehnung des bebauten Geländes, der wahrscheinliche Zweck der Anlagen und so weiter.
    Als Delson Gibb glaubte, genug gesehen zu haben, bekam er eine Echolotung auf den Orterschirm.
    Es war ein Reflexecho. Mit anderen Worten: man hatte ihn entdeckt!
    Er nahm sich nicht die Zeit, seine Verfolger auszumachen; das hätte wertvolle Sekunden in Anspruch genommen, die er jetzt zur Flucht benötigte. Denn auch der Gegner mußte die einmal gefundene Spur erst aufnehmen und die Verfolgung einleiten.
    Diese Zeitspanne galt es zu nutzen.
    Mit einem Handgriff schaltete er sämtliche Aufzeichnungsgeräte ab, um unnötige Energieabstrahlungen zu vermeiden, die ihn nur verraten hätten. Der nächste Handgriff galt dem Antrieb.
    Der kleine Jäger raste mit höchster Beschleunigung davon und verließ die obersten Schichten der Atmosphäre, noch ehe die Reibungshitze zu groß werden konnte. Je höher seine Geschwindigkeit war, desto weniger Energie benötigte er für das Übergleiten in den Linearraum, also versuchte Gibb, vorerst ohne Linearflug auszukommen. ;Der sechste Planet versank hinter ihm, ohne daß einer seiner mutmaßlichen Verfolger in Sicht gekommen wäre. Die gelbe Sonne blieb rechts zurück, als er die Lichtgeschwindigkeit erreichte und mühelos in eine Linearetappe glitt, die er vorher in aller Eile programmiert hatte. Sie brachte ihn bis auf hundert Lichtjahre an die MARCO POLO heran, die er nach dem Rückfallmanöver in den Normalraum über Hyperfunk sofort ortete.
    Rhodan bat ihn, sich den Umweg über Imperium-Alpha zu sparen und sofort auf der MARCO POLO Bericht zu erstatten und die Unterlagen auswerten zu

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