Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0562 - Kurier nach Sol

Titel: 0562 - Kurier nach Sol Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
unseren Trick sofort. Im Augenblick der Explosion ist die SHANTANG für ihn verschwunden. Wenn sie ein paar Sekunden später, von neu hinzugekommenen Schiffen umgeben, wieder auftaucht, kann er sich alle möglichen Erklärungen dafür ausdenken, woher die vielen Fahrzeuge plötzlich gekommen sind."
    „Die Kerle müßten ganz schön dumm sein", zweifelte Pollack, „wenn sie sich dadurch länger als eine halbe Stunde auf den Leim führen ließen."
    „Kopf hoch, alter Knabe!" lachte Ellsmere. „Ein bißchen mehr Optimismus. Gib mir vierzig, vielleicht fünfundvierzig Minuten. Bis dahin sind wir fahrbereit!"
    In diesem Augenblick meldete sich Hollingsworth.
    „Wir sind angeschlossen und sendebereit."
    Ellsmere befahl ihm, die Leitung offenzuhalten. Er aktivierte den rechnergesteuerten Feuerleitkreis und bereitete den Abschuß der Nuklearrakete vor.
    Der Zünder wurde mit Hollingsworths Halbfeldgenerator synchronisiert. Eine Sekunde nach der Detonation der Fusionsbombe würde der Generator zu arbeiten anfangen.
    Die Hyperstrahlung der Bombe und die Streustrahlung der virtuellen Massezentren würden im Abstand von einer Sekunde sich auszubreiten beginnen. Bruchteile von Sekunden nach der Explosion würde der Feind einen grellen Lichtfleck auf seinen Orterschirmen wahrnehmen, und sobald der Fleck erlosch, hatte er anstatt eines fremden Fahrzeugs deren siebenundvierzig vor sich.
    Ellsmere betätigte den Auslöser. Mit einem Ruck, den der immer noch defekte Antigrav nicht zu absorbieren vermochte, verließ die Bombe das Schiff.
     
    *
     
    Xi-Ammr war an Methodik gewöhnt und liebte es nicht, wenn seine Pläne kurzfristig gestört wurden. Vor Jahren war sein Posten nicht der einfachste, aber sicherlich der ruhigste im ganzen Mutterreich gewesen. Er hatte auf Monate vorausplanen können, und seine Arbeitsgruppe erreichte ein ums andere Mal Wirksamkeitskoeffizienten von 100. Seit kurzem jedoch war die Welt in Unordnung. X-Ammr, dessen Aufgabe es war, mit seiner Arbeitsgruppe einen Sektor des Großen Mutterschirms zu überwachen, hatte in den letzten vier Zwölftagen mehr Unregelmäßigkeiten erlebt als in zwanzig Jahren davor.
    Xi-Ammr und seine Leute lebten auf der Welt 9A32B-O1, einem Planeten der Sonne 9432B, in unmittelbarer Nähe des Großen Mutterschirms. Dort war auch ihre Flotte von achtundvierzig würfelförmigen Raumschiffen stationiert.
    Jedesmal, wenn am Schirm etwas nicht in Ordnung war, wurden ein paar Schiffe entsandt, um die Ursache des Schadens zu erforschen und Abhilfe zu schaffen. So war es auch diesmal gewesen. Nur war diesmal etwas geschehen, was Xi-Ammr in seinem ganzen Leben noch nicht gesehen hatte: Der Große Mutterschirm war an einer Stelle völlig zusammengebrochen.
    Zwar hatte die Lücke sich kurze Zeit später wieder geschlossen, aber der Vorfall war so eigenartig, daß er Xi-Ammr veranlaßte, mit einem Pulk von siebzehn Würfelschiffen zur Unfallstelle zu fliegen. Kurz bevor er den Normalraum verließ, rief er Y'Xummarlon an und berichtete ihm über den Vorfall. Der Mächtige lobte seinen raschen Entschluß und trug ihm auf, die Augen offenzuhalten.
    Außerdem machte er eine Feststellung, die Xi-Ammr zu denken gab. Er sagte: „In diesen Tagen haben sich Feinde auf getan, die dem Mutterreich Schaden zufügen möchten. Sie sind zahlreich, stark und schnell. Im Namen des Mutterreichs müssen wir sie schlagen, wo wir sie treffen. Denke daran, Xi-Ammr, wenn du in der Nähe des Großen Mutterschirms bist!"
    Xi-Ammr war Ingenieur, zum Soldaten taugte er nicht, wie er sich selbst eingestand. Aber Y'Xummarlons Befehl mußte natürlich befolgt werden. Xi-Ammr nahm sich vor, den Feind, wenn er wirklich auf ihn traf, mit unnachgiebiger Härte zu bestrafen.
    Der Sprung durch den Überraum wurde planmäßig durchgeführt.
    Gemeinsam tauchten die siebzehn Raumschiffe unweit des Großen Mutterschirms wieder im Normalraum auf.
    Die empfindlichen Geräte sprachen sofort an. Zwar war der Schirm wieder geschlossen, aber die Störung seiner energetischen Struktur klang nur langsam ab.
    Xi-Ammr lag in der geräumigen Kommandohalle seines Flaggschiffes auf einem langen, schmalen Kontursessel, der sich der zylindrischen Form seines muskulösen Körpers anpaßte.
    Dicht vor Xi-Ammr schwebte, an dünnen Streben von der Decke hängend, ein gewaltiges Schaltbrett mit Tausenden von Schaltern, Knöpfen und Kontrolleuchten.
    Zwei von Xi-Ammrs Augen waren ständig auf das Schaltbrett gerichtet, damit er auch nicht die

Weitere Kostenlose Bücher