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Liebesfee im Weihnachtsrausch (Luzifer & Liebesfee) (German Edition)

Liebesfee im Weihnachtsrausch (Luzifer & Liebesfee) (German Edition)

Titel: Liebesfee im Weihnachtsrausch (Luzifer & Liebesfee) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilia Jones
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  Liebesfee im
Weihnachtsrausch
     
    Seit
Luzifers erster Begegnung mit Lila, einer Liebesfee in Ausbildung, war mehr als
ein Monat verstrichen. Ein relativ kurzer Zeitraum für einen Teufel, der sich
rund um die Uhr mit der Beherbergung verdammter Seelen beschäftigte. Bei
jemandem wie ihm herrschte immer Betrieb.
    Dennoch
hatte Luzifer oft an Lila gedacht. Mindestens einmal am Tag, wenn nicht sogar
zwei- oder dreimal.
    Nun
gut, gestand er sich ein, es war ja auch ziemlich schwierig, die vielen
Liebesbotschaften zu ignorieren, die Lila ihm permanent schickte. Mal schlüpfte
eine Kuss-Karte durch die Höllenpforte, die sich stundenlang an Luzifers Wange
festsaugte. Das hatte ihm schon den einen oder anderen Lacher seiner
Untergebenen eingebracht. Dann wiederum schwebten Herzseifenblasen durch die
düsteren, unterirdischen Gänge und erhellten sie in einem geradezu unnatürlichen
rosa Schein.
    Einmal
hatten Lilas Zaubertricks eine Horde Schmetterlinge in die Hölle gelockt.
Vollkommen irritiert von der Umgebung, hatten sie sich in den brodelnden
Lavafluss gestürzt. Kein schöner Anblick. Luzifer hatte es für sich behalten,
um Lilas Gefühle nicht zu verletzen.
    Er
seufzte. So weit war es mit ihm schon gekommen, dass er Rücksicht auf die
Gefühle einer Liebesfee nahm. Zalu, Leiter der Folterabteilung, behauptete gar,
Luzifer hätte sich verliebt.
    So
ein Unsinn! Ein Teufel verliebte sich niemals. Es fehlten ihm dazu schlichtweg
die Gene, oder wie auch immer man diesen Umstand bezeichnen konnte.
    Luzifer
schüttelte den Kopf.
    Er
rückte die Stundengläser in der obersten Reihe seines Zeitenregals zurecht.
Eines auf der linken Seite nahm er heraus und polierte das Glas, da es ein
wenig angeschlagen wirkte.
    „Hm“,
meinte er, „du hast noch genug Zeit. Du wirst noch eine Weile hier bleiben.“
Dann stellte er den Zeitmesser zurück ins Regal und stieg die Stufen der Leiter
herab. Unten angekommen klatschte er zweimal in die Hände. Die Leiter versank
im Boden und von den Seiten zogen sich rote Samtvorhänge vor dem Regal zusammen.
    Luzifer
nickte zufrieden. Seine Arbeit sollte nun für mindestens zwei Stunden ruhen.
Das bedeutete absolutes Seelen-Eintrittsverbot. Sterben lag für Menschen mit
dunkler Seele also erstmal nicht drin, denn Luzifer hatte von Lila eine
Einladung zur Adventsfeier im Feenreich erhalten.
    Seine
erste Begegnung mit ihr war ebenfalls auf einer Feier gewesen. An Halloween in
Beelzebubs Londoner Wohnung. Dort hatte Luzifer ihr eine erotische Illusion von
sich in den Schädel projiziert. Wie er sich nackt auf einem weißen Bärenfell
rekelte und darauf wartete, sie in die Arme zu schließen. Er musste immer noch
lachen, wenn er daran dachte. Wie unwiderstehlich sie ausgesehen hatte, als ihr
die Röte in die Wangen geschossen war. Sie war so herrlich unschuldig. Was wohl
erst passieren würde, wenn er richtig loslegte? Voller Vorfreude rieb er sich
die Hände, denn immerhin hatte Lila ihm in ihrer Einladung „die Erfüllung all
seiner Wünsche“ zugesichert.
    Zalu
stand am Höllenausgang und hielt Luzifers Umhang parat.
    „Wann
gedenken Euer Grausamkeit zurück zu sein?“, fragte Zalu in einem gelangweilt,
nasalen Ton, während er Luzifer den dunklen Seidenstoff über die Schultern
legte.
    Luzifer
konnte diesen Wurm von einem Verdammten nicht ausstehen. Aber er brauchte ihn.
Zalu war ohne Zweifel der beste Foltermeister aller Zeiten. Daher zuckte er nur
mit den Schultern und sagte: „Wann immer es mir beliebt.“
    „Natürlich.“
    „Und
du weißt ja, wie es läuft.“ Luzifer hob drohend einen Zeigefinger. „Keine Seele
kommt raus und keine kommt rein.“
    „Natürlich“,
wiederholte Zalu. Er verhielt sich wirklich sehr beherrscht. Luzifer war sich
sicher, dass er ihm vertrauen konnte.
     
    *
     
    Luzifer
würde an diesem Tag zum ersten Mal einen Fuß in das Feenreich setzen. Er hatte
viel darüber gehört, aber es stets geschafft, sich davon fernzuhalten. Es
überraschte ihn allerdings gar nicht, dass es genauso aussah, wie er es sich
vorgestellt hatte. Die rosaroten Wolken und Herzen strahlten ihm schon von
weitem entgegen. Sie pulsierten regelrecht. Obendrein verströmten sie einen
süßlichen Duft, der Luzifer unangenehm in der Nase stach.
    Als
er schließlich vor den Eingangstoren stand, öffneten diese sich wie durch
Zauberhand. Mehrere Feen in Mini-Format, gerade einmal handgroß, schwirrten ihm
entgegen und umkreisten ihn lachend und singend. Er fluchte und wollte, dass
sie

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