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0563 - Die Rückkehr des Echsengottes

0563 - Die Rückkehr des Echsengottes

Titel: 0563 - Die Rückkehr des Echsengottes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Vielleicht half ihm ja auch das Amulett und zeigte ihm den Punkt, von dem aus diese Rückkehr möglich war.
    Neter-Sekhet verschwand, ohne Zamorra noch weitere Informationen gegeben zu haben.
    Der Dämonenjäger ballte die Fäuste. Er haßte es, ohne ausreichendes Detailwissen an eine Sache herangehen zu müssen. Diesmal hatte er sich vor der Zeitreise auf das vorbereitet, was ihn und Nicole erwartete - aber die blitzschnell und überraschend ablaufende Ereigniskette hatte ihm einen Strich durch die Rechnung gemacht und ihn wiederum in eine Situation gedrängt, die fremd für ihn war.
    Denn mit Sauroiden und einem unwahrscheinlich starken Dhvarra-Kristall hatten sie beide nicht rechnen können.
    Sid Amos hatte gemeint, daß sie es mit Sobek zu tun bekämen, und nur Nicole hatte daran ernsthaft gezweifelt. Aber an Sauroiden hatte auch sie nicht gedacht.
    Zamorra betrachtete das Bauwerk. Diesmal hatte er die Muße dazu, weil er nicht sogleich mit magischer Urgewalt angegriffen wurde.
    Mit einem Palast heutigen Verständnisses hatte das Gebäude nicht viel zu tun. Es war eher eine ins Aberwitzige vergrößerte Ausgabe der Lehmhäuser, in denen die »Normalsterblichen« hausten. Mit tempelartigen Stilelementen und von der Größe und Verschachtelung her fast schon eine Stadt in der Stadt. Es gab Wächter vor den diversen Eingängen, und es gab Fensteröffnungen.
    Zamorra bedauerte, daß von diesem Gebäudekomplex bis in seine Zeit nichts übriggeblieben war. Gäbe es in der Gegenwart noch Überreste oder Grundrißzeichnungen, hätte er sich vorher entsprechend orientieren können. Aber entweder gab es den Königspalast nicht einmal mehr als Ruine, oder die alten Schriften waren falsch übersetzt worden.
    Er zwang sich zur Ruhe und konzentrierte sich auf sich selbst.
    Er mußte unsichtbar werden.
    Er wurde unsichtbar!
    Er grenzt seine Aura ein, die unverwechselbare Ausstrahlung seines Körpers und seines Geistes, die von anderen wahrgenommen werden konnte - selbst ein Blinder spürt, wenn sich lautlos neben ihm ein anderer Mensch bewegt. Er nimmt dessen Aura wahr.
    Von einem tibetischen Mönch hatte Zamorra vor vielen Jahren gelernt, diese Aura zu manipulieren. Er konnte sie nicht völlig abschirmen, aber er konnte ihre »Reichweite« reduzieren, so daß sie nicht über die »Ausdehnung« seines Körpers hinausging, nicht aus ihm hervordrang. Somit konnte sie auch von anderen nicht mehr wahrgenommen werden.
    Auf diese Weise konnte er sich mitten durch eine Menschenmenge bewegen, ohne daß auch nur eine einzige Person auf ihn aufmerksam wurde. Er war unauffällig geworden. Nur, wenn er aus Versehen einen anderen Menschen berührte und dessen Aufmerksamkeit damit weckte, sah jener ihn. Es war keine echte Unsichtbarkeit, es war eher ein »Du siehst mich nicht, obgleich du mich siehst«.
    Die Wächter des Königspalastes rechneten nicht mit seinem Auftauchen. Also nahmen sie ihn auch nicht wahr, als er an ihnen vorbei ins Gebäude schritt. Nur, als er die Tür einen Spalt breit öffnete, um sich hindurchzuzwängen, wurden zwei Wächter aufmerksam, konnten sich dann aber nicht erklären, wieso diese Tür sich bewegt hatte.
    Den Menschen, der auf weichen Ledersohlen lautlos ein paar große, weite Sprünge getan und sich damit weit von der Tür entfernt hatte, bemerkte keiner von ihnen. Sie konzentrierten sich nur auf die Tür an sich.
    Jetzt mußte Zamorra herausfinden, wo sich der König aufhielt, um ihn vor seinem Mörder schützen zu können.
    Aber wie sollte er in Erfahrung bringen, wo sich Kamoses Schlafgemächer befanden? Jemanden fragen konnte er nicht. Er mußte praktisch das gesamte Bauwerk durchsuchen.
    Sicher gab es Anhaltspunkte; die Logik erforderte, daß sich die Schlafkammern nicht im Keller befanden. Bestimmt auch nicht in einem der Neben-Häuser des gesamten Bauwerkes. Trotzdem blieben bei der Größe dieses labyrinthischen Palastes genug Möglichkeiten, um sich hoffnungslos zu verirren.
    Dabei ahnte Zamorra nicht, daß bereits alles vorbei war - daß er so oder so zu spät gekommen war…
    ***
    Sobek half Menem-Set nicht.
    Sobek alias Tharrokk von den Sümpfen sah aus seiner magisch erzeugten Unsichtbarkeit heraus zu, wie der Attentäter überwältigt wurde. So, wie sich der Sauroide jederzeit das Aussehen eines normalen Menschen geben und die Ägypter damit täuschen konnte, sorgte er jetzt dafür, daß ihn niemand sah.
    Warum sollte er sich für Menem-Set einsetzen? Der Pharao war tot. Mochten die

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