0563 - Die Rückkehr des Echsengottes
Atum-Re auf ihrer Fahrt aufzuhalten. Es ist eine Welt, die niemand von uns versteht.«
»Warum kommen sie dann zu uns?«
»Warum wollen sie, daß der Pharao stirbt? Vielleicht weiß es Atum, vielleicht auch nicht. Doch sein Wissen ist auch mir und meiner Begleiterin verschlossen. Wichtig ist nur eins: Wie können wir den Pharao schützen?«
»Überhaupt nicht«, murmelte Neter-Sekhet. »Niemand gelangt in sein Haus. Es sei denn, Götter schützen ihn dabei und…«
Zamorra nickte. »Ein vierter vermeintlicher Sobek, der nicht wirklich Sobek ist, schützt den Mörder bei seinem Vordringen. Natürlich.«
Noch ein Sauroide - vorausgesetzt, es geschah in dieser Nacht.
Zum Teufel, er mußte in den Palast! Er mußte…
Verdammt, er wußte immer noch viel zu wenig! Aber wenn es jemanden gab, der es schaffen konnte, in diesen Palast einzudringen, dann war er es. Er beherrschte noch ein paar Para-Tricks, von denen die Ägypter nichts ahnen konnten.
»Bring mich zum Haus des Königs!«
»Das Unheil nimmt seinen Lauf. Die Sterne des Himmels werden erlöschen und das Land nicht länger das Abbild des himmlischen Reiches sein«, murmelte Neter-Sekhet. »Wer bin ich, daß ich an der Zerstörung der Welt teilhabe? Aber wenn die Götter es so beschließen…«
»Diese Welt wird nur dann zerstört werden, wenn der Mörder den Pharao erschlägt«, drängte Zamorra.
Gesenkten Hauptes schritt Neter-Sekhet vorwärts, und Zamorra folgte ihm.
Er wünschte, der Ägypter würde sich etwas mehr beeilen…
***
Zehn Millionen Jahre zuvor…
... beschloß Kronos, Götterwind aufzugeben. Die Zerfallserscheinungen der künstlichen Welt waren schon nicht mehr zu übersehen. Der Planet war bereits keine echte Kugel mehr. Vom Weltraum aus betrachtet, glich er mehr einer recht stark angefressenen Frucht.
Und auch der Weltraum um Götterwind herum »funktionierte« nicht mehr richtig. Es kam zu starken Anomalien und Verzerrungen, gerade so, als würde dieser Raum zerfließen.
Die Dimension, die Götterwind einhüllte, war vorher schon von sehr geringer Ausdehnung gewesen. Aber damals hatte man sich noch wesentlich weiträumiger darin bewegen können.
Kronos beschloß, keine Raumschiffe mehr in die andere Dimension zu senden. Er wollte nicht riskieren, daß sie in einer der »schwarzen« Zonen verlorengingen. Sollte es nötig sein, Götterwind doch noch einmal aufzusuchen, ging das nach wie vor über den Materie-Transmitter. Der war jetzt schließlich nicht mehr »illegal«, immerhin war jener, der ihn einst auf Gaia errichtet hatte, nun selbst der ERHABENE, und damit war alles legalisiert, was er früher einmal getan haben mochte.
Das Experiment seines Vorgängers sah er, nach einer Dauer von 55 Millionen Jahren, endlich als gescheitert an.
In der Gegenwart waren bisher nur wenige Jahre vergangen. Jahre, in denen gesammelte Daten von den Wissenschaftlern ausgewertet worden waren.
Nun endete der Datenfluß. Der Untergang der Kunstwelt ließ sich vorausberechnen. Vielleicht würde Götterwind noch einmal 10 Millionen Jahre existieren, vielleicht schon eher vergehen oder später - aber es war keine Welt für die Ewigkeit.
Das zu hoffen, war ein Irrsinn gewesen, dem sich Ghot Iyahve in seiner Hybris hingegeben hatte. Er hatte ein Gott sein wollen, doch er war auf Götterwind gestorben, und jetzt starb auch seine Schöpfung.
Was Kronos nachdenklich stimmte, war das ungeheure Interesse, das sein Sohn Zeus plötzlich den beiden Welten entgegenbrachte. Er sprach zwar nicht mehr davon, Gaia zum Regierungsplaneten zu machen, aber Kronos entdeckte die Pläne, die er gezeichnet hatte. Pläne, zumindest einen enorm großen Stützpunkt auf Gaia einzurichten.
»Gaia könnte wichtig für uns werden«, erklärte er diesen Plan.
»Dieser kleine, unscheinbare Planet am Rand der Galaxis?«
»Er besitzt eine strategisch günstige Position für uns«, erwiderte Zeus. »Das wird sich auch in den nächsten zehn Millionen Jahren nicht ändern. Auch nicht durch die Rotation der Galaxis und die damit einhergehenden Positionsverschiebungen in den galaktischen Spiralarmen. Diese kleine Randwelt könnte zu einem Eckpfeiler werden.«
»Du denkst an die Fremden, die uns zu schaffen machen und deren Identität wir nicht erfassen können?«
»Auch an sie. Aber selbst wenn es sie nicht gäbe - die Chibb und die Gkirr dürfen wir auch nicht unterschätzen. Sie waren nie unsere Freunde und werden es auch nie sein. Falls sie sich entschließen, gemeinsam
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