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0563 - Gespensterjagd

Titel: 0563 - Gespensterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Höhe befanden. Ich hatte allerdings nicht viel davon, sondern sah Rorvics Gesicht infolge Sauerstoffmangels nur als roten Farbklecks. Keuchend pumpte ich meine Lungen voll Luft.
    „Auf gute Zusammenarbeit", sagte Rorvic und ließ mich los.
    Ich hörte etwas krachen und fand mich nach einiger Zeit auf dem Fußboden wieder.
    „Wie sehen Sie denn aus?" rief Kukuruzkus Stimme vom Eingang des Konferenzraumes her. „Hat Commander Rorvic wieder etwas mit Ihnen angestellt?"
    Ich stand auf, wobei mir klar wurde, daß Stehen in den nächsten Tagen für mich angenehmer sein würde als Sitzen. „Es war nur das Übliche", flüsterte ich zwischen zusammengebissenen Zähnen.
    „Eigentlich hatte ich erwartet, Sie würden mir beistehen, Toby.
    Aber echte Freundschaft gibt es wohl nicht mehr im Universum."
    Der Mago legte mir eine Hand auf die Schulter.
    „Das dürfen Sie nicht sagen, Tatcher. Ich konnte Ihnen nicht beistehen, weil ich nach dem Ende der Konferenz mit Gucky in die MARCO POLO teleportieren mußte, um etwas zu holen."
    Gucky ließ seinen Nagezahn sehen und hielt einen Beutel hoch.
    „Karottensamen, Tatcher! Ich werde ihn auf einem Planeten des Schwarms ausstreuen, damit die Karotte ihren Siegeszug über alle Planeten dieser Kleingalaxis antreten kann."
    „Wozu soll das gut sein?" fragte ich.
    „Da sich Verhandlungen mit den Schwärmern anbahnen", lispelte der Mausbiber verschmitzt, „kommt sicher der Tag, an dem wir miteinander unseren Frieden machen. Und irgendwann in der Zukunft werde ich dann als friedlicher Tourist an die Tore des Schwarmes klopfen -na, und dann wäre es natürlich fein, wenn ich auf möglichst vielen Planeten frische Karotten kaufen könnte."
    Ich schluckte und blickte Tobias an. Dann zeigte ich auf den Ilt und fragte: „Ist ihm ein Brontosaurier auf den Schwanz getreten, Toby?"
    „Nein, er meint es völlig ernst", antwortete Kukuruzku-Schulze.
    „Gucky hat sogar verwilderungsstabilisierten Samen genommen, damit die Sorte sich auch auf unbewohnten Planeten erhält."
    „Da staunst du, was!" meinte der Mausbiber. „Die künftigen Beherrscher des Schwarms werden Karotten der Sorte Venusriesen sein."
    „Genial", erwiderte ich matt. „Essen die Götzen eigentlich auch Karotten?"
    Pünktlich am 15. März 3443 Erdzeit, 9.00 Uhr Standardzeit, wurde die EX-4355' mit dem klangvollen Beinamen KONG-KONG von einem fünfdimensionalen Startfeld in den wolkenverhangenen Himmel über der ehemaligen Wüste Gobi gehoben.
    Bevor wir das Explorerschiff betreten hatten, war von einigen ungebildeten Technikern über den Beinamen gewitzelt worden.
    Daraufhin hatte Kommandant Mart Hung-Chuin höflich lächelnd und mit sanfter Stimme darauf hingewiesen, daß KONG-KONG nichts mit einem gewissen „King Kong" zu tun hätte, sondern dem Urmythos der Chinesen nach ein Ungeheuer mit Schlangenkörper und Menschengesicht sei, das im Anfang die Erde beherrscht hätte".
    Wir flogen plangemäß zur Strukturschleuse Gamma und verließen den bislang unbesiegten Schutz des Paratronschirmes.
    Dreißig Schwere Kreuzer bildeten unsere Eskorte. Sie sollten uns bis zu jenem Punkt im schwarminternen Raum begleiten, an dem wir den Parlamentär der Götzen in Empfang nehmen wollten.
    Allerdings brauchten sie nicht zu unserem Schutz einzugreifen.
    Die Götzen hatten ihre Wachverbände noch weiter zurückgezogen. Wir sahen die traubenförmigen Formationen auf den Ortungsschirmen. Sie hingen relativ zum Solsystem völlig unbeweglich im Raum.
    Mit einem kurzen Linearmanöver entfernte die KONG-KONG sich neunzig Lichtjahre von dem Paratronschirm unseres Heimatsystems. Als wir in den Normalraum zurückfielen, erfaßte unsere Ortung eines der typischen Walzenschiffe der sogenannten Schwarzen Dämonen. Es hatte allerdings seine Kristallkuppel nicht ausgefahren, und wir wurden nicht von psionischen Kräften belästigt.
    Das Dämonenschiff näherte sich mit geringer Fahrt dem Treffpunkt. Wir verzögerten ebenfalls. Zehn Millionen Kilometer voneinander entfernt kamen beide Schiffe zum Stillstand relativ zueinander.
    Nach einiger Zeit wurde eine einwandfreie Sichtsprechverbindung per Hyperkom-Richtstrahl hergestellt. Im Trivideo-Kubus bildete sich die für einen Schwarmgötzen typische Gestalt ab.
    „Hier spricht Perry Rhodan", sagte der Großadministrator. „Wir sind bereit für den Empfang Ihres Unterhändlers. Zuvor möchte ich den Herren aber gern über Hyperkom kennenlernen."
    „Das läßt sich einrichten", erwiderte der Götze.

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