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0563 - Gespensterjagd

Titel: 0563 - Gespensterjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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über mich keine Gedanken, Lord Zwiebus. Ich hätte nicht geschossen. Sie sollten ihnen ebenfalls eine Chance geben."
    „Dem Teufel gibt man keine Chance."
    „Natürlich nicht, aber es gibt ,den Teufel' bekanntlich nicht."
    Der mächtige Bursche wiegte nachdenklich den Kopf.
    „Wenn Sie mir beweisen, daß es den Teufel nicht gibt, will ich Ihnen gern zustimmen, Tatcher."
    Der Pseudo-Neandertaler war hoffnungslos abergläubisch.
    Darin unterschied er sich allerdings nur quantitativ vor den meisten Intelligenzwesen. Meiner Meinung nach handelt es sich in den meisten Fällen von Aberglauben um einen Ersatz der ehemaligen Instinkte, an die sich das Unterbewußtsein erinnert und die früher auch den Menschen beherrscht und sicher geleitet hatten.
    Ich lächelte.
    „Wie kann man das Nicht vorhanden sein etwas nicht Vorhandenes beweisen? Wenn Sie allerdings einräumen, daß der Teufel nicht unbedingt gehörnt und mit einem Pferdefuß versehen sein muß, dann gibt es vielleicht doch einen."
    Ich deutete mit dem Daumen über die Schulter zu Dalaimoc Rorvic, der mit brütendem Gesichtsausdruck an die gegenüberliegende Wand starrte.
    „Das ist er."
    Zwiebus lachte dumpf.
    „Mir gegenüber hat Dalaimoc Sie einmal als Teufel bezeichnet.
    Es ist ein Witz, daß das offenbar auf Gegenseitigkeit beruht."
    In dem Augenblick wurde unsere volle Aufmerksamkeit auf den Götzen gelenkt. Ü'Krantomür stand vor einem Versuchstisch drei Wissenschaftlern gegenüber.
    „Ich denke nicht daran, mich zu entkleiden!" schrie er auf Interkarties. „Wer mich anfaßt, den werde ich töten!"
    „Entweder Sie befolgen unsere Anweisungen oder wir schicken Sie zurück!"
    erklärte Perry Rhodan unmißverständlich.
    Der Götze zögerte, während Yorgho ihn flink umkreiste.
    Schließlich erklärte sich Ü'Krantomür damit einverstanden, sich entkleidet auf den Untersuchungstisch zu legen.
    Die Wissenschaftler schnallten ihn an und fuhren an Deckenschienen nacheinander verschiedene Untersuchungsgeräte über den Götzen. Ü'Krantomür wurde durchleuchtet, mit Strahlen aller Art beschossen, seine Körperströme wurden gemessen, kurzum, man drehte ihn fast von innen nach außen. Während dieser umständlichen und langwierigen Prozeduren überprüften die Telepathen den Geistesinhalt Ü'Krantomürs. Perry Rhodan trug seinen khusalischen Symbionten Whisper als kurzen Schulterumhang und wurde durch die Verbindung mit ihm befähigt, die gleichen telepathischen Leistungen zu erbringen wie Gucky, Lloyd und vielleicht auch Dalaimoc Rorvic.
    Unwillkürlich blickte ich zu meinem Chef hinüber.
    Der Commander lehnte mit verschränkten Armen an der Wand, ein schiefes Lächeln auf dem schweißbedeckten Gesicht. Ich ging hin und fragte: „Kann ich etwas für Sie tun, Commander?"
    Rorvic schien aus einem tranceähnlichen Zustand zu erwachen. Er zuckte zusammen, sein Lächeln verschwand und sein Brustkorb dehnte sich beim raschen Luftholen.
    „Wer spricht da?"
    „Captain Tatcher a Hainu, Sir." Anscheinend hatte er diesmal wirklich meditiert.
    „Ah, der marsianische Staubfresser!" sagte er gedehnt. „Was haben Sie hier zu suchen, Captain Hainu?"
    „Wo?"
    „Hier!"
    „Hier ist die EX-4355, Commander Rorvic!" sagte ich betont.
    Zum erstenmal schien der fette Albino seine Umgebung klar wahrzunehmen. Er blickte sich um, bis sein Blick auf dem Götzen hängenblieb.
    „Lord Zwiebus hat sich sehr verändert, muß ich sagen", meinte er. „Wo sind nur seine Haare geblieben?"
    „Sir", erklärte ich, „das ist nicht Lord Zwiebus, sondern der unglückliche Götze Ü'Krantomür."
    „Komischer Name!"
    „Eben, Sir."
    „Aber wieso ist der Götze unglücklich, Captain Hainu?"
    „Weil ihm jegliche psionische Begabung abgeht, Sir. Was konnten Sie eigentlich feststellen, als Sie ihn überprüften?"
    Dalaimoc Rorvic versuchte, mich in sein Blickfeld zu bekommen. Doch ich stand so dicht bei ihm, daß sein Kugelbauch mich völlig verdeckte.
    Schließlich gab der Tibeter es auf und sagte: „Er hat in wenigen Tagen Geburtstag, glaube ich. Wenn mich nicht alles täuscht, ist es sein letzter."
    Ich spürte, wie mir die Zornesröte das Gesicht blutrot färbte.
    Der fette Albino wollte sich wieder einmal über mich lustig machen.
    Ich trat ihn mit aller Kraft gegen das linke Schienbein, wich aus und sagte leise: „Ich warne Sie! Ein a-Marsianer erträgt nur ein gewisses Maß an Demütigungen, dann zwingt ihn sein Stolz, hart zu reagieren."
    Er schien überhaupt nichts von dem

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