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0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

Titel: 0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht undankbar.
    Sie sah sich um.
    Da war Fenrir. Er lag am Boden und schien verletzt zu sein. Er blutete aus vielen Wunden. Und über ihm stand die Wölfin. Sie knurrte, als Nicole sich bewegte.
    Warum hatte das FLAMMENSCHWERT sie verschont?
    Weil sie nicht zu den schwarzen Bestien gehörte?
    Aber welche Rolle spielte sie dann? Nicole konnte sich nicht vorstellen, daß sie sich nur zufällig an diesem Ort befand.
    »Wer bist du?« flüsterte Nicole. »Kannst du es mir sagen? Warum habe ich vorhin an deiner Stelle eine Frau gesehen? Wer bist du wirklich?«
    Aber die Wölfin knurrte Nicole nur mit gesträubtem Nackenfell an.
    Und dann waren die Sekunden der Ruhe wieder vorbei!
    Der Kampf begann erneut…
    ***
    Robin erreichte den seltsamen Platz am Rande von Raum und Zeit. Schon aus einiger Entfernung vernahm er Knurren und Heulen und das typische Fauchen von Schüssen aus den eigenartigen Strahlwaffen, die Zamorra und Nicole zu verwenden pflegten.
    Endlich erreichte er die Lichtung.
    Aber da war alles ruhig!
    Er sah Nicole, und er sah Fenrir am Boden liegen. Ein anderer Wolf knurrte Nicole drohend an.
    Robin hob die Waffe, zielte beidhändig…
    Und schoß!
    Die erste Kugel verfehlte ihr Ziel. Die zweite erwischte den Wolf!
    Er wirbelte herum und heulte auf. Sekundenlang starrte er Robin an.
    Dann… raste er davon!
    Robin schoß ein drittes Mal, aber er war nicht sicher, ob er noch traf.
    Denn irgendwie verschwamm das Bild vor seinen Augen. Er zwinkerte, aber der fliehende Wolf - verschwand einfach!
    Er war fort, als hätte es ihn nie gegeben!
    Nur der verletzte Fenrir und Nicole waren noch da.
    Und Robin war nicht sicher, ob er nicht einen Fehler begangen hatte…
    ***
    »Geweihte Silberkugeln müßten Werwölfe doch töten, oder?« fragte Robin tags darauf, als sie sich alle in seinem Büro eingefunden hatten. »Zumindest hast du mir das immer erzählt, Zamorra!«
    »Dir erzähle ich so schnell überhaupt nichts mehr«, gab Zamorra mit schwachem Grinsen zurück. »Sonst läßt du mich wieder für Stunden oder sogar Tage in Quarantäne stecken!«
    »Quarantäne?«
    »Na ja, so kam es mir jedenfalls vor. Spätestens, als dein famoser Assistent etwas von infiziert murmelte.«
    »Ich mußte befürchten, daß du ausflippen würdest mit dem Werwolf-Keim in deinem Blut«, wehrte sich Robin.
    Zamorra legte ihm die Hand auf die Schultern. »Ich weiß, mein Freund«, sagte er. »Du hast nach bestem Wissen und Gewissen gehandelt. Jetzt ist mir das klar. Anfangs, als ich frisch gebissen war, wohl nicht. Habe ich mich sehr dumm benommen?«
    »Du wolltest hinter Nicole her wie ein verliebter Narr, obwohl dir eigentlich hätte klar sein müssen, daß das in deinem Zustand nicht ging.«
    »Wir alle haben in jenen Stunden Fehler gemacht«, sagte Zamorra leise. »Was ist aus Fenrirs Freundin geworden?«
    »Tut mir leid, ich wußte nicht, daß sie nicht zu den Bestien gehörte«, sagte Robin. »Ich habe einen Wolf gesehen, der Nicole anknurrte, und da habe ich geschossen.«
    »Es hätte auch Fenrir sein können«, warf Nicole ein.
    »Den erkenne ich an seiner Fellzeichnung, er war es nicht«, wehrte sich Robin. »Diese Wölfin… eigentlich müßte sie tot sein. Ich habe sie wenigstens einmal getroffen, und wenn sie ein Werwolf war, dann…«
    »Wenn!«
    »Wenn nicht, wo ist sie dann? Sie verschwand vor meinen Augen. Sie hat sich einfach aufgelöst.«
    »Fenrir glaubt, daß sie noch lebt«, erklärte Zamorra. »Er läßt sich nicht davon abbringen und will nach ihr suchen.«
    »Ist er denn überhaupt schon wieder fit dafür?«
    Zamorra nickte. »Er hat ein verflixt gutes Heilfleisch. Fast, als wäre er auch einmal an der Quelle des Lebens gewesen. Aber das kann nicht sein.«
    Robin deutete auf Zamorras rechten Arm. »So gut hätte ich’s auch gern.«
    Den Verband hatte Zamorra bereits wieder entfernt. Die Wunde wuchs bereits zu, und wahrscheinlich würde nicht einmal eine Narbe Zurückbleiben…
    »Nicht jedem ist alles gegeben«, sagte Nicole. »Du, Pierre, kannst jedenfalls eine Akte schließen. Diese Wölfe gibt es nicht mehr. Schade, daß sie mit Gaston Aranet noch ein Opfer gefunden haben, aber er war das letzte.«
    »Wenn wir nur wüßten, womit wir es wirklich zu tun hatten«, murmelte Robin. »Und vor allem, ob es sich vielleicht wiederholen kann.«
    Das Telefon auf seinem Schreibtisch klingelte.
    Robin hob ab, meldete sich und gab den Hörer dann an Zamorra weiter. »Für dich, alter Freund und Dämonenjäger.«
    Raffael

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