Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

Titel: 0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
entgangen war.
    Schnell! grellte es in ihr auf. Zurück! Flieh!
    Es war bereits zu spät!
    Sie waren schon da.
    Sie kletterten aus der schwarzen Tiefe hervor, und sie waren ungeheuer schnell.
    Sie hatten nur darauf gewartet, daß sich Nicole ihnen näherte.
    Jetzt griffen sie an.
    Nicole war allein.
    Fenrir war zu weit entfernt, um ihr helfen zu können.
    Diesmal mußten die schwarzen Mörderwölfe nicht gegen mehrere wehrhafte Opfer zugleich antreten. Diesmal hatten sie nur ein einzelnes Opfer vor sich.
    Knurrend und geifernd stürzten sie sich auf Nicole Duval!
    ***
    Bilder… Erkenntnis. Begreifen.
    NULL!
    ...da war die Erkenntnis, daß die schwarzen Mörder ausgerechnet den Grauen als Köder benutzt hatten.
    Der Schock lähmte sie.
    Er löste die letzte Sperre - und sie begriff!
    Sie war wieder sie selbst, konnte sich an alles erinnern. Das Puzzle fügte sich zum Bild zusammen. Etwas war geschehen vor ein paar Tagen. Etwas, mit dem selbst Lucifuge Rofocale niemals hatte rechnen können.
    Raum und Zeit waren durcheinandergebracht worden.
    Und damit auch dieser Ort außerhalb von Raum und Zeit.
    Es mußte Veränderungen gegeben haben. Veränderungen, die den Fluch des Höllenfürsten teilweise aufhoben oder ihn wenigstens in seinen Grundzügen änderten.
    Dadurch kehrten auch ihre Erinnerungen zurück. Formten sich zu einem Bild.
    Sie hatte einmal davon gehört, daß es möglich war, Fakten nachträglich durch ein Zeitparadoxon zu verändern. Etwas Derartiges mußte geschehen sein. Sie kannte die Details nicht, konnte sie nicht kennen. Aber sie spürte die Auswirkungen, denn sie hatte sich - zusammen mit dem Ort ihrer Verbannung -außerhalb von Raum und Zeit befunden und war daher nicht selbst Teil der Veränderung, die mit dem Zeitstrom der normalen Welt verbunden war.
    Sie versuchte sich in menschliche Gestalt zurückzuverwandeln, aber es gelang ihr nicht. Dieser Teil des Fluchs war unverändert geblieben.
    Aber sie raste los, um der Menschenfrau zu helfen, die dem Grauen gefolgt war.
    Dabei wußte sie nicht einmal, ob sie sich tatsächlich gegen die schwarzen Mörder stellen wollte, geschweige denn, ob sie sie besiegen konnte.
    Sie hatte sich zweimal gegen die alten Gesetze der Schwarzen Familie gestellt und war dafür furchtbar bestraft worden. Sie konnte sich also auch ein drittes Mal gegen die Hölle stellen, und diesmal für immer. Womit wollten sie die Herrscher der Schwefelklüfte noch bestrafen?
    Was konnte ihr noch geschehen, was ihr nicht schon zugestoßen war, außer daß sie getötet wurde?
    Aber ihre Aussichten, der Menschen frau noch helfen zu können, waren gering…
    ***
    Nicole sprang zurück - und stolperte!
    Im nächsten Moment waren die Ungeheuer bereits über ihr.
    Nahm der Alptraum kein Ende mehr, dieser Alptraum, der ein Stück Wirklichkeit war?
    Merlins Stern wurde aktiv!
    Das Amulett reagierte auf den Angriff der Wolfsungeheuer und baute das grün wabernde Feld aus magischer Energie auf. Die ersten Angreifer wurden funkensprühend und schrill heulend zurückgeworfen.
    Aber die anderen drängten nach.
    Um und über Nicole waren fetzende Klauen und geifernde, schnappende Mäuler. Sie feuerte den Blaster ab, schoß blindlings um sich. Zu zielen brauchte sie nicht, die Monstren drängten sich so dicht, daß sie nicht zu verfehlen waren.
    Aber es half nicht viel. Es gab zu viele von diesen Bestien, und mit ihrem Gewicht nahmen sie Nicole die Bewegungsfreiheit.
    Noch hielt das grüne Schutzfeld, noch drangen die Bestien nicht zu ihr durch. Aber - genau wie vor zwei oder drei Stunden bei Zamorra - es war nur eine Frage der Zeit, bis es einem der Ungeheuer gelang, Nicole das Amulett zu entreißen.
    Lieber Himmel, wie viele dieser Monstren gab es eigentlich? Nahm ihre Zahl überhaupt kein Ende?
    Es war wie der Kampf gegen die sagenhafte Hydra.
    Für jeden Kopf, der ihr abgeschlagen wurde, wuchsen ihr unverzüglich zwei neue nach…
    Sie schrie, ohne daß es ihr bewußt wurde.
    Wie lange noch, bis der Tod kam und die Wölfe sie zerfleischten?
    Sie roch ihren fauligen Atem, und ihr Geifer tropfte auf das Schutzfeld und verdampfte zischend.
    Und dann…
    ***
    »Verdammt, lassen Sie mich gehen!« stieß Zamorra hervor. »Ich bin wieder in Ordnung, verstehen Sie?«
    »Ja«, sagte François Brunot trocken. »Sie verstehen nicht«, widersprach Zamorra. Er sah die uniformierten Beamten an, die Robins Assistent mitgebracht hatte. Sie wirkten, als warteten sie nur darauf, Zamorra zu überwältigen und

Weitere Kostenlose Bücher