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0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe

Titel: 0564 - Die Gruft der schwarzen Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht, von seinem Freund als Spinner hingestellt zu werden, und Gaston konnte nicht verstehen, wieso Alain das Heulen nicht gehört hatte.
    Er war doch nicht taub!
    Gaston verließ die Hütte.
    »Was hast du vor?« rief Alain ihm nach.
    »Ich schieße dir einen Pelzkragen«, erwiderte Gaston sarkastisch.
    Alain hätte seinem Freund erklären können, daß Wölfe unter Artenschutz stehen, aber er verzichtete darauf. Wo es keine Wölfe gab, spielte der Artenschutz auch keine Rolle.
    Gaston aber hörte das Heulen jetzt deutlicher und stärker als zuvor.
    Ein wenig später hörte Alain Schüsse.
    Nach Stunden fand er Gaston. Er hatte nach ihm gesucht, weil der Marineleutnant nicht mehr zur Hütte zurückkehrte.
    Das, was von Gaston Aranet übriggeblieben war, glich kaum noch einem menschlichen Körper…
    ***
    Zamorra schaltete die Computer-Anlage aus und lehnte sich zurück. Der Drehsessel neigte sich etwas nach hinten. Zamorra schwang mit ihm herum und sah durch das große Panorama-Fenster. Von draußen her paßte sich das bemalte Einweg-Glas perfekt der Fassade des Châteaus an; von drinnen sah es so aus, als gäbe es nur eine große Öffnung in der Mauer. Ein Loch, das vom Boden bis zur Zimmerdecke reichte und mehrere Meter Wand umfaßte.
    Zamorra liebte den phänomenalen Ausblick über das Loire-Tal. In diesem Teil Frankreichs war das Land noch relativ ursprünglich, die industrielle Nutzung des Flusses begann erst weiter nördlich. Zu verhindern, daß auch hier die Natur verschandelt wurde, war Umweltschutzgruppen leichter gefallen als die Aktionen gegen die französischen und chinesischen Atomwaffentests. Zamorra bedauerte den Weg, den die Menschheit sich zu beschreiten anschickte; Nationalismus und Rassismus trieben weltweit braunschwarze Blüten, und Kriege waren wieder denkbarer und machbarer geworden als noch vor zehn Jahren. Jetzt entwickelte man atomare Waffen, wie die, die in der Südsee und auch in China getestet wurden, deren Wirkung regional begrenzt werden konnte. Sie dienten nicht mehr nur der Abschreckung durch Totalvernichtung, sondern ließen selbst einen Atomschlag kontrolliert führbar werden.
    Es gefiel Zamorra nicht, wie ihm auch viele andere Dinge und Entwicklungen nicht gefielen.
    Er selbst führte seit Jahren ebenfalls eine Art Krieg. Einen Krieg gegen Dämonen und andere finstere Mächte, die ständig bemüht waren, Menschen zu vernichten oder ihnen wenigstens zu schaden. Erst vor ein paar Tagen waren seine Gefährtin Nicole Duval und er aus einer solchen »Schlacht« zurückgekehrt. In tiefster Vergangenheit hatten sie versucht, eine menschenfeindliche Zeitkorrektur zu verhindern oder rückgängig zu machen, durch die die Menschheitsgeschichte vermutlich nachhaltig verändert worden wäre. [1]
    Ägypten, 17. Dynastie, Pharao Kamose… Sauroiden, die von der in der Gegenwart längst entvölkerten Echsenwelt stammten… Regenbogenblumen… Kampfraumschiffe der DYNASTIE DER EWIGEN…
    Wie das alles zusammenhing, hatte Zamorra mit seinen Computern zu berechnen versucht. Er hatte nicht alles durchschaut, während er sich in der Vergangenheit befunden hatte, und auch Sid Amos, der ihn und Nicole teilweise bei dieser Aktion unterstützte, konnte oder wollte ihm keine detaillierten Informationen zukommen lassen.
    Zamorra hatte jetzt versucht, diverse Entwicklungs-Alternativen durchrechnen zu lassen, und die Computer-Anlage, die aus drei parallel geschalteten Pentium-Rechnern bestand, bis an die Grenze ihrer Kapazität getrieben.
    Viel war nicht dabei herausgekommen - nur eine Menge Unwägbarkeiten, von denen die Computer den meisten eine Wahrscheinlichkeit knapp über Null beigemessen hatten. In einigen Fällen war sogar eine negative Bewertung errechnet worden, was Zamorra dann doch ein wenig verblüfft hatte.
    Er beschloß, wieder einmal Olaf Hawk einzuladen, damit sich dieser Super-Experte den Rechnerverbund einmal näher ansah und eine Fehlerdiagnose durchführte. Negative Wahrscheinlichkeiten durfte es von der Logik her nicht geben, also konnten sie auch nicht zu errechnen sein.
    Aber das alles eilte nicht unbedingt.
    Zamorra hatte die Berechnungsvorgänge in ihrer Folge gespeichert, auch die Ergebnisse. Nicole oder der alte Diener Raffael sollten das alles bei Gelegenheit noch einmal überprüfen. Sie kannten sich mit den Rechnern besser aus als er.
    Wie es aussah, war alles wieder in der Welt in Ordnung. Selbst wenn es kleinere Verschiebungen und Paradoxa bei ihrem Vergangenheits-Trip

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