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0565 - Der Tod in seinen Augen

0565 - Der Tod in seinen Augen

Titel: 0565 - Der Tod in seinen Augen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Erinnerung war zurückgekehrt. Ich sah die Männer mit den Blindenstöcken vor mir und auf mich einhacken. Dann war jemand gekommen, in dessen Gläsern sich Totenschädel gespiegelt hatten.
    Danach wußte ich nichts mehr. Das heißt, ich hatte die Schädel explodieren sehen.
    Und nun starrte ich aus meiner froschartigen Perspektive auf ein geparktes Auto.
    Es war kein kleines Fahrzeug. Eine große, dunkle Limousine parkte auf der Straße. Die Fahrertür stand offen. Hinter dem Lenkrad hockte ein Bulle von einem Kerl und starrte stur geradeaus durch die Frontscheibe. Mich sah er überhaupt nicht.
    Die Beleuchtung erwischte nur den vorderen Teil der Limousine, im Fond war alles dunkel.
    Nicht sehr lange, denn eine der Türen wurde von innen aufgestoßen. Ein Mann drehte sich und tat so, als wollte er aussteigen, doch er blieb sitzen und senkte seinen Kopf. Der graue Hut mit dem schwarzen Band fiel auf.
    Zuerst glaubte ich, daß mir meine Nerven einen Streich spielen würden. Diesen Mann im Wagen kannte ich, aber ich hatte nie damit gerechnet, ihn hier zu finden, und das ausgerechnet in den frühen Morgenstunden des neuen Jahres.
    Es war Logan Costello!
    Der Kerl, der mir seine Mündung so hart gegen den Kopf drückte, atmete scharf aus. Ich sah ihn nicht, dafür wehte sein nach Gewürzen riechender Atem über mein Gesicht. »Das ist das Schwein, Capo. Der hat sie umgebracht. Wir haben ihn endlich!«
    Ich kam überhaupt nicht mehr mit. Meinte der Typ etwa mich?
    Wahrscheinlich, denn einen anderen sah ich nicht. Ausgerechnet vor Costello lag ich in dieser demütigenden Haltung. Ich kam mir vor wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange, die nur darauf wartete, zuschnappen zu können.
    Costello bewegte den rechten Arm. Mir kam es vor, als würde er ihn im Zeitlupentempo anheben. Mit einer Fingerspitze strich er über sein Granitkinn, bewegte den Mund, ohne etwas zu sagen und starrte mich nur an.
    Zwischen uns stand niemand, dennoch glaubte ich, die Wand sehen zu können, die uns trennte.
    Ich konnte es nur symbolisch meinen. Da sich Costello Zeit ließ, erinnerte ich mich an die knapp zurückliegende Vergangenheit.
    Ich hatte, da ich Weihnachten bei Lady Sarah Goldwyn teilweise verbracht hatte, den Conollys versprochen, mit ihnen zusammen den Jahresausklang zu feiern.
    Nach unserem geglückten Fall in Alet-les-Bains waren Suko und ich wieder in London gelandet und hatten die letzten Tage des Jahres ruhig angehen lassen.
    Silvester war ich dann zu den Conollys gefahren. Suko hatte nicht mitgewollt. Er wollte das Jahr für sich allein ausklingen lassen und war gedanklich wahrscheinlich bei seiner immer noch vermißten Partnerin Shao. Sheila, Bill, Johnny und ich hatten also gefeiert. Es waren feucht-fröhliche Stunden gewesen, die hinter mir lagen. Wir hatten gegessen, getrunken, aber nicht geknallt, denn das Geld konnten in Not geratene Menschen besser gebrauchen.
    Auch ohne Feuerwerk war es eine wunderschöne Feier geworden.
    Ich war mit dem Taxi gekommen und auch wieder mit einem Mietwagen gefahren, denn nach einigen Gläsern Rotwein und verschiedenen Verdauungsschnäppchen sowie einem Glas Champagner um Mitternacht, war ich nicht gerade sicher auf den Beinen gewesen.
    Ich wollte aber nicht mit einem schweren Kopf zu Hause ankommen und hatte den Fahrer halten lassen, um den Rest des Weges bis zu meiner Wohnung zu Fuß zurückzulegen.
    Die Kühle der Nacht – auch wenn es feucht war – hatte mir gutgetan und den Schädel etwas vom Dunst des Alkohols befreit, bis ich von diesen verdammten Kerlen mit den weißen Stöcken überfallen und bewußtlos geschlagen worden war.
    Und nun hockte Costello wie ein gnadenloser Richter und Henker zusammen vor mir in seinem Wagen, starrte mich an, verzog langsam die Lippen und spie aus.
    Er traf mich nicht.
    »Wenn ich abdrücke, zerschieße ich dem Hund den Schädel!« sagte der Mann, der mich bedrohte.
    Costello überlegte. Dann schüttelte er den Kopf.
    Für mich ein kleines Signal der Hoffnung, das mir wieder Mut machte. »Hören Sie, Costello!« flüsterte ich. »Ich weiß ja nicht, worum es geht. Nur mag ich es nicht, wenn mir ein solcher Affe die Kanonenmündung gegen den Kopf preßt.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Wie schön!« sprach ich gegen das nasse Pflaster, über das hin und wieder Dunstschwaden strichen. »Dann sagen Sie dem Kerl, daß er mich in Ruhe lassen soll.«
    »Noch nicht.«
    »Verdammt, was wollen Sie denn? Was soll ich getan haben, zum Henker? Wen habe

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