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0567 - Barbaren in London

0567 - Barbaren in London

Titel: 0567 - Barbaren in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deinem Lebensretter geworden.«
    »Das glaube ich auch!« Bill hatte die Worte freudig hervorstoßen wollen, was ihm nicht gelungen war, denn der Schmerz wühlte zu stark in seiner Brust. Er atmete einige Male röchelnd, verdrehte dabei die Augen und spürte auch den Druck der Klammer an seinem Hals, die ihm einen Teil der Luft nahm.
    Nur allmählich beruhigte er sich. Den Widerstreit seiner Gefühle bekam er schwer unter Kontrolle.
    Zuerst die kalte Todesangst, dann die Rettung des Lebens und das Hineingetragen werden in die Euphorie.
    Der eine Dac kniete noch immer vor ihm, die Hände gegen das Gesicht geschlagen. Auf den Knien rutschte er zurück, voller Demut, als wollte er Bill um Verzeihung bitten.
    Erst als der Widerschein des Feuers ihn nicht mehr erreichte, sprang er auf die Füße und schlug seine Hände hart gegeneinander und lief ebenfalls weg.
    Bill freute sich darüber, daß der Schmerz auf seiner Brust nachgelassen hatte und er in der Lage war, wieder klare Worte zu sprechen. Er wandte sich an Jane. »Kann es sein, daß sie uns jetzt für irgendwelche Götter halten?«
    »Hoffentlich. Zumindest für etwas Ähnliches.«
    Bill grinste schief. »Nur gefallen mir keine gefangenen Götter. Da müßten sie sich etwas einfallen lassen.«
    »Warte noch.«
    »Du hast gut reden. Der verdammte Ring…«
    »Der klemmt auch um meinem Hals.«
    »Frauen schwärmen doch für Schmuck.«
    »Ich kann mir schöneren vorstellen.«
    In ihrer unmittelbaren Nähe tat sich in der folgenden Zeit nichts.
    Die Dacs blieben im Hintergrund, aber aufgeregter und schrill klingender Stimmenwirrwarr zeugte davon, wie stark sie Bills Sigill durcheinander gebracht hatte.
    Irgendwann schlichen sie näher. Sie hatten dabei einen großen Halbkreis gebildet, der bei jedem ihrer Schritte auf- und abschwang, als würden sie sich tanzend auf die beiden Pfähle zubewegen.
    Sie tuschelten miteinander. Wie sich die Dacs verständigten, war Bill und Jane unklar. Aus diesen ungewöhnlich klingenden Lauten konnten sie nichts heraushören.
    In respektvoller Entfernung hielten sie an. Zwischen ihnen und den Pfählen befand sich nur mehr das flackernde Feuer, dessen Flammen einen fahlen Widerschein schufen. Er legte sich als Muster auf die Gestalten der Dacs und schuf somit noch schlimmere Wesen.
    Ab und zu erschien ein Gesicht, zumeist eine unheimlich wirkende, etwas bleichere Fratze, aus der dunkle Augen auf die Gefangenen stierten.
    »Die warten auf etwas, habe ich das Gefühl!« flüsterte Jane.
    »Weißt du auch auf wen?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht kommt unsere kleine Freundin Margareta her.«
    »Du hast Humor. Die Dacs werden sie vernichten.«
    »Da bin ich mir nicht einmal so sicher«, murmelte die Detektivin und wurde aufmerksam, als sie sah, daß sich die Mauer aus Dac-Körpern teilte, um jemand hindurchzulassen.
    »Jetzt entscheidet es sich!« raunte Bill.
    Noch konnten sie nichts Genaues erkennen. Der Größe nach konnte die dunkle und hochgewachsene Gestalt keinesfalls die Hexe Margareta sein. Da kam eine männliche Person auf sie zu.
    Allmählich war sie deutlicher zu sehen. Der restliche Schein des Feuers erreichte sie, so daß sich ihre Konturen einigermaßen deutlich hervorschälen konnten.
    Es war eine männliche Person – doch welch eine Gestalt! Bill Conolly stockte der Atem, als er diesen gewaltigen Umriß sah, der sich vom Boden her abhob.
    Auch Jane Collins wurde bleich, denn der Vergleich mit einem Riesen war nicht einmal zu weit hergeholt.
    Die Gestalt näherte sich ihnen breitbeinig und mit stampfenden Schritten.
    Sie war barfuß. Die Zehen spreizten sich vom Fuß ab, über dem die muskulösen Waden sehr deutlich zu erkennen waren. Ein Rock, der große Lendenschurz aus Fell umspannte seine Hüften. Darüber wirkte der nackte und ebenfalls sehr muskulöse Oberkörper wie ein Gebilde aus braunem Stein.
    Noch dunkler schien sein Gesicht zu sein. Eine böse, wilde Fratze mit etwas geröteten Pupillen und einem breiten Maul, in dem mehrere Zähne wie eine Reihe von Dolchen schimmerten.
    In der rechten Hand trug der Hüne eine übergroße Keule. Sie war so gearbeitet, daß die Spitzen des Materials wie die Stacheln eines Igels hervorragten.
    Haare sahen sie nicht. Dafür umhing ein geflecktes Tigerfell seinen Schädel, auf seinem Kopf thronte wie ein Siegeszeichen ein bleicher Totenschädel.
    »Ich habe das dumpfe Gefühl«, sagte Bill, »das wir zu wertvoll sind, um von den gewöhnlichen Kriegern getötet zu werden. Da hat man

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