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0567 - Barbaren in London

0567 - Barbaren in London

Titel: 0567 - Barbaren in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sich einen Obermacker geholt.«
    »Abwarten.«
    »Du bist gut, Jane. Denkst du etwa, der ist gekommen, um uns seine Referenz zu erweisen?«
    »Ich rechne mit allem.«
    Die Dacs blieben zurück. Sie ließen ihrem Anführer den Vortritt, der mit einem Schritt das Feuer überquerte. Die Flammen berührten dabei seine Fußsohlen, was ihm nichts ausmachte. Unbeeindruckt ging er weiter und blieb vor Bill stehen.
    Er starrte ihn an.
    Bill wich dem Blick aus den feurigen Augen nicht aus und konnte das Gesicht nun aus der Nähe sehen. Ihn interessierte besonders die Haut, die wie dickes Leder, voller Falten und Runzeln.
    »Was willst du?« fragte der Reporter.
    Der Riese hob seine Keule. Für einen Moment bekam Bill Angst, bis er sah, daß sich der Dac zurückzog und sich einige Male verbeugte. Er richtete seinen Blick auf das Stigma der Feuerhexe Alva, schlich wieder näher und umschritt den Pfahl.
    Er war so nahe an den Gefangenen herangetreten, daß Bill seinen Geruch wahrnehmen konnte. Eine widerliche Ausdünstung gab er ab. Er roch nach Schweiß, tranigem Fett und ranzigem Öl, so daß sich der Magen eines normalen Menschen dabei umdrehen konnte.
    Etwas sanft klingende Knurrlaute drangen aus seinem Mund und füllten Bills Ohren.
    Der hatte die Augen verdreht, weil er zu Jane hinschielen wollte.
    Was diese urwelthafte Gestalt genau von ihm wollte, erfuhr er wenig später, als sich der um seinem Hals liegende Ring bewegte, weil der andere ihn berührte.
    Für einen Moment wurde Bill die Luft knapp. Dann kippt er nach vorn, als er das schnackende Geräusch vernahm, mit dem die beiden Ringhälften ausrasteten.
    Bill konnte sich vor dem Feuer fangen und drehte sich um.
    Der Hüne war wieder vor den Pfahl getreten. Den Ring hielt er in der rechten Hand und verbeugte sich abermals.
    Bill fand seine Frechheit wieder. Er deutete auf Jane. »He, da ist noch jemand.«
    Der riesige Dac kümmerte sich nicht darum. Während er sich zurückzog, verbeugte er sich weiter und hatte bald die anderen Krieger erreicht. Bill ließ er allein zurück.
    »Willst du mich nicht befreien?« fragte Jane.
    »Klar, wenn ich kräftig genug bin.«
    »Streng dich mal an.«
    Das mußte Bill auch. Es war nicht so einfach, die beiden Hälften des Rings auseinanderzuziehen. Auch Jane taumelte vor, bat aber um den Ring.
    »Was willst du denn damit?«
    »Das wirst du schon sehen.« Sie stand vor dem Reporter und versuchte ihre Blöße zu verbergen.
    »Ach so«, sagte Bill, grinste und reichte ihr den Gegenstand. Jane klemmte den Stoff derart geschickt zwischen die Verschlüsse, daß er durch den Ring zusammengehalten wurde.
    »Ein toller Schmuck!«
    »Man muß sich nur zu helfen wissen.«
    »Sicher. Jetzt werden wir…«
    Sie hörten das Trappeln der Hufe. Dann die wilden, grausam klingenden Schreie, und einen Moment später quoll eine dichte Staubwolke hoch, die die meisten Körper der reitenden Dacs verbarg.
    Um Bill und Jane kümmerten sie sich nicht. Sie ritten davon, hinein in eine Schlucht, in der das Klappern der zahlreichen Hufe sich zu einem dröhnenden Echo steigerte.
    »Gerettet!« sagte Jane. »Verflixt noch mal, wir sind gerettet. Du solltest Alva etwas Hexenkraut spendieren, als Dankeschön. Das hat sie verdient.«
    »Glaube ich auch. Nur fragt sich, liebe Jane, wie es weitergehen wird.«
    Die Detektivin enthielt sich einer Antwort. Sie lauschte den bald leiser werdenden Echos aus der Schlucht.
    »Das Leben haben wir gerettet.«
    »Stimmt. Trotzdem hängen wir hier in Aibon fest. Was mir überhaupt nicht gefällt.«
    »Dann müssen wir eben jemand finden, der uns einen Ausweg zeigt.«
    Bill schaute sich um. »Hier? Nein, das glaube ich nicht. Wir befinden uns auf der anderen Seite des Landes. Hier herrschen die Dacs oder Guywano, der verfluchte Druide. Der hat etwas anderes zu tun, als uns zur Seite zu stehen.«
    Jane schaute auf das Dreieck. »Es leuchtet noch immer ein wenig«, sagte sie.
    »Das wird auch so bleiben.«
    »Schmerzt es denn?«
    »Auch.«
    Jane hob einen Finger. »Margareta hat dich nicht ohne Grund geholt, Bill. Alva muß eine Hexe aus Aibon gewesen sein. Vielleicht war sie sogar eine Königin der Dacs. Oder eine Zauberin. Man kann ja nie wissen und nur raten.«
    »Alles klar, aber sie ist tot.«
    Jane hob die Schultern. »Auch ich bin medial veranlagt. Ich könnte versuchen, Kontakt mit den Wesen aufzunehmen, die Aibons andere Seite bevölkern. Mit den Elfen, den Trooping Fairies vielleicht, den Beschützern dieser heilen

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