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0567 - Barbaren in London

0567 - Barbaren in London

Titel: 0567 - Barbaren in London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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einen das Kreuz, zum anderen der Bumerang. Beides hatte John Sinclair verloren.
    Daß der Barbar den Geisterjäger erschlagen wollte, stand für Suko fest. Die Entfernung zwischen den beiden Freunden war bereits zu groß, als daß Suko noch effektiv hätte eingreifen können. Er mußte eine andere Möglichkeit finden.
    Sein Blick saugte sich an dem Bumerang fest. So wie die silberne Banane auf dem Boden lag, sah sie harmlos auf. Nicht nur Suko wußte, welch explosive Kraft in dieser gewaltigen Waffe steckte, wenn sie richtig eingesetzt wurde.
    Zwei Yards höchstens lag sie entfernt. Eine lächerlicher Distanz, die Suko mit einem Sprung überwand und die silberne Banane an sich riß. Er richtete sich auf, blieb leicht gebückt stehen, auch breitbeinig und sah, daß der Barbar sich sein Opfer wie ein Pedant zurechtgelegt hatte.
    John lag auf dem Bauch, den rechten Arm angewinkelt und vorgestreckt. Er konnte sich nicht rühren, weil der Barbar mit dem Ledergesicht und dem mörderischen Maul schwer wie ein Klotz auf dem Rücken des Geisterjägers hockte.
    Die Keule hielt er jetzt mit der linken Hand umklammert, die rechte stach wie die Verlängerung eines Stützbalkens in Johns Nacken und preßte sein Gesicht gegen den Asphalt.
    Der Barbar hob die Keule.
    Ein furchtbares Instrument, wie Suko trotz des blassen Lichts erkennen konnte.
    Er schrie!
    Ein brüllender, donnernder Ruf fetzte dem Barbaren entgegen und lenkte ihn für einen Moment ab.
    Krischan hob den Kopf.
    Darauf hatte Suko gewartet.
    Wieder fegte ein Schrei aus seinem Mund. Diesmal aber, um die Aggressionen abzubauen, die in dem winzigen Augenblick explodierten, als er die silberne Banane auf den Anführer der Barbaren zuschleuderte und gegen seinen Hals gezielt hatte.
    Die nächsten Sekunden entschieden über John Sinclairs Leben. Der Barbar hatte den Kopf noch nicht gesenkt, er starrte Suko an, mußte auch den heranrasenden Bumerang sehen, der sich dabei um die eigene Achse drehte. Krischan wußte mit dieser Waffe nichts anzufangen. Er schaute noch, als er bereits getroffen wurde.
    Plötzlich hockte nur mehr der Torso auf John Sinclairs Körper, der Kopf war davongewirbelt, durchschnitt die Luft und wurde wie magnetisch von der grünen Glocke angezogen, die der Rote Ryan durch das Spielen einer bestimmten Melodie geschaffen hatte.
    Er raste hinein.
    Ein Blitz durchzuckte die Glocke. Der Kopf zerbröselte zu Staub, der in einen Fingerhut paßte.
    Gleichzeitig hob der rote Ryan die Hand. Ein Abschiedsgruß, denn er spielte eine Melodienfolge, die dafür sorgte, daß sich ihm seine Welt Aibon eröffnete.
    Alles verschwand vor Sukos Augen, nur ein kopfloser Körper blieb zurück, der sich allmählich zur Seite neigte und von John Sinclairs Rücken herab zu Boden kippte.
    Suko zitterten die Knie, als er zu seinem Freund ging. Plötzlich war Jane Collins neben ihm. Der Inspektor stellte keine Fragen, er schaute sie nur an und nickte.
    »Mein Gott!« flüsterte die Detektivin. »Ich habe keinen Pfifferling mehr für uns gegeben.«
    »Ich auch nicht, Jane, echt nicht.« Suko bückte sich und zog seinen Freund in die Höhe.
    ***
    Ich kam erst wieder zu mir, als ich merkte, daß mich jemand auf die Beine stellte, vor mir schwamm etwas Helles. In den nächsten Sekunden entstand das Gesicht meines Freundes Suko.
    An meinem Körper tat mir einiges weh, dieser Barbar hatte verdammt hart zugelangt. Im Kopf tuckerten die Schmerzen, aber das alles ließ sich aushalten.
    Ich war gerettet, ich lebte.
    Dann sah ich Jane. »Du hier?« flüsterte ich.
    »Willkommen zu Hause, John.«
    »Und Bill?«
    »Ist sicherlich schon bei seiner Sheila.« Sie putzte ein paar Tränen aus den Augenwinkeln. Auch sie hatte kaum geglaubt, daß wir es noch schafften.
    »Ich hole jetzt die Kollegen«, sagte Suko, sah mein Nicken und mich dann zusammenbrechen.
    Er fing mich auf, blieb stehen, lachte und meinte locker. »Keine Kondition, diese Europäer, keine Kondition.« Dann trug er mich wie ein Kleinkind ins Haus der Sarah Goldwyn…
    ***
    Einen Tag später, am nächsten Abend. Ich war wieder auf den Beinen und hatte mich sogar recht gut erholt. Die Untersuchungen liefen noch, und es war mir gelungen, mich auszuklinken.
    Niemandem hatte ich gesagt, wohin ich fahren würde. Auch die Leute, auf die es ankam, wußten nicht Bescheid.
    Ich hoffte nur, daß eine bestimmte Person die Tür öffnen würde – und hatte Glück.
    »Guten Abend, Sheila«, sagte ich.
    Sie zischelte. »John… John?«
    »Ja.

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