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0568 - Rebellion der Cynos

Titel: 0568 - Rebellion der Cynos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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helfen, Mister Rorvic", sagte Patulli Lokoshan freundlich.
     
    2.
     
    Als die Besatzung der Hyperfunkzentrale verschwunden war, aktivierte ich den Hyperkom, dessen Bildkubus in regelmäßigen Intervallen blinkte.
    Das mit Imago II verabredete Erkennungszeichen.
    Der Trivideokubus wurde dunkel, dann tauchte schlagartig das naturgetreue dreidimensionale und farbige Abbild jenes Cynos darin auf, dem ich bereits im 16. Jahrhundert Erdzeit begegnet war - ohne ihn zu durchschauen.
    Wohl aber hatte er mich durchschaut, dieser durchtriebene Halunke, der auf der Erde als Nostradamus aufgetreten war.
    Genauer gesagt, hatte er sich Michel de Notre-Dame genannt, doch verwandten seine Bekannten und spätere Geschichtsschreiber meist das Pseudonym Nostradamus.
    Er lächelte mich spöttisch aus dem Kubus an.
    „Hallo, Zeitwanderer!" flüsterte er. Ich starrte ihn wortlos an.
    Nostradamus trug die gleiche Kleidung, in der ich ihn im 16.
    Jahrhundert gesehen hatte: einen kurzen spanischen Mantel, auch Kappe genannt, ausgestopftes Wams, gepolsterte Oberschenkelhose, lange Seidenstrümpfe, Schnallenschuhe und auf dem Kopf ein Barett. Sein Vollbart war ebenfalls nach der Mode der damaligen Zeit zurechtgestutzt.
    Ich lächelte.
    „Hallo, Wahrsager! Welche Prophezeiungen möchten Sie jetzt machen?"
    Nostradamus‘ Gesicht lächelte weiter, nur die Augen blieben davon ausgeschlossen.
    „Welche Prophezeiungen möchten Sie denn hören, Lordadmiral?"
    Er war aalglatt. So leicht würde ich ihm nicht beikommen. Doch er fühlte sich zu sicher, war felsenfest davon überzeugt, daß er mit mir spielen könne wie die Katze mit der Maus.
    Möglicherweise gab er sich dadurch eine Blöße.
    Aber ich mußte vorsichtig sein. Als wir uns im 16. Jahrhundert auf der Erde begegneten, hatte ich ihn nicht durchschaut, aber er hatte alles über mich gewußt und mich an der Nase herumgeführt.
    „Sie dürfen Ihre Prophezeiungen für sich behalten", antwortete ich. „Berichten Sie mir lieber, wie die Reaktivierungsarbeiten vorangehen."
    Nostradamus strich sich den Bart.
    „Gut. Ich hoffe, noch heute eine Strukturschleuse im Schwarmkopf schalten zu können. Es sei denn, Sie überlegen es sich anders. Die solare Menschheit kann nur gewinnen, wenn sie sich dazu entschließt, für immer im Schwarm zu bleiben."
    Ich lachte kalt. Es war alles Bestandteil des Psychospiels, das wir beide miteinander trieben, eines Psychospiels, das uns, so hofften wir, Gewaltanwendung ersparen würde.
    Aber das Spiel hatte seine Risiken.
    „Sie kennen die solare Menschheit Ihrer Ansicht nach besser als ich", erwiderte ich. „Können Sie sich vorstellen, daß sie es lange ertrüge, immer die zweite Geige im Schwarm zu spielen?"
    Nostradamus spielte gedankenverloren mit dem Knauf seines Kurzdegens. Seine Augen verengten sich.
    „Natürlich würde sie versuchen, uns vom ersten Platz zu verdrängen. Die Menschheit ist ehrgeizig. Allerdings kennen wir Cynos Mittel und Wege, um uns gegen ehrgeizige Völker zu schützen."
    Dieser Punkt ging an ihn.
    Zweifellos hatten die Cynos bereits ihre Vorkehrungen getroffen, um die Menschheit an der Machtübernahme im Schwarm zu hindern. Ich konnte mir genügend Möglichkeiten vorstellen.
    „Ich habe Ihnen in Rhodans Auftrag einige Forderungen vorzutragen", erklärte ich.
    „Rhodan!" stieß Nostradamus verächtlich hervor. „Dieser Abenteurer hat mir keine Forderungen zu stellen. Richten Sie ihm das aus, Arkonide!"
    „Ich habe bereits etwas anderes ausrichten lassen - nämlich die Geschütze der fünftausend USO-Schiffe, die diesen Planeten umkreisen. Alle Mündungen zeigen auf Stato II, und ihre Feuerkraft reicht aus, um innerhalb einer Minute Stato II fünftausendmal zu vernichten."
    Nostradamus grinste.
    Dennoch bemerkte ich an dem sinnend gewordenen Blick, daß es mir gelungen war, ihn unsicher zu machen.
    Er wußte genau, daß ich ihn und Stato II mühelos in Atome zerstäuben konnte, wenn ich das wollte. Zwar hoffte er darauf, daß ich es aus ethischen Erwägungen nicht zum Äußersten kommen ließe, doch absolut sicher konnte er dessen nicht sein.
    „Na schön", sagte er schließlich. „Anhören kann ich mir die Vorschläge ja einmal."
    Dieser Punkt war also an mich gegangen.
    Ich hob das Trivideo-Faksimile hoch, das Perry Rhodan mir über Hyperkom hatte zugehen lassen.
    „Erstens fordert der Großadministrator, daß die Schmiegeschirmschleuse ungehindert und unkontrolliert von solaren Raumfahrzeugen benutzt werden kann.
    Zweitens

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