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0569 - Das Korps der Cappins

Titel: 0569 - Das Korps der Cappins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dann verwandelten die starken Solarstrahler an den Wänden die Luft wieder in den gasförmigen Aggregatzustand zurück.
    „Was ist los?" fragte ich über Helmtelekom.
    Paczek antwortete nicht. Sein vom Nikotingenuß graues eingefallenes Gesicht trug den erstarrten Ausdruck des Entsetzens. Die Augen blickten ins Leere.
    Als das Innenschott aufglitt, klappte ich unsere Helme auf, verabreichte dem Wissenschaftler eine Ohrfeige und schrie: „Dr. Paczek, kommen Sie zu sich!"
    Der schmächtige Hyperstruktur-Kalkulator zuckte heftig zusammen, dann holte er aus und schlug mir die Handfläche so unsanft ins Gesicht, daß ich mich gegen meinen Willen setzte.
    „Sie sind ein Sadist!" schimpfte ich und rieb mir die mißhandelte Wange.
    Bhang Paczek schien mich erst jetzt bewußt wahrzunehmen.
    Er reichte mir die Hand und half mir aufstehen, dann sagte er: „Es ist gut, daß Sie wieder da sind, Captain aTatcher."
    „Hainu!" korrigierte ich ihn.
    „Selber Heini!" gab Paczek ärgerlich zurück.
    Ich seufzte.
    „Nicht Heini, sondern Hainu! Tatcher ist mein Vorname und a Hainu mein Familienname."
    „Ach so!"
    Das Gesicht des Wissenschaftlers verzog sich abermals zu einer Miene, die Entsetzen ausdrückte.
    „Kommen Sie schnell, Captain aHatcher!" flüsterte er.
    „Vielleicht können Sie Commander Rorvic zur Vernunft bringen.
    Sie kennen ihn schließlich lange genug."
    Ich gab es auf, Dr. Paczek über meinen Namen zu belehren.
    Wer sich fast ausschließlich von inhaliertem Zigarettenrauch ernährte, mußte früher oder später ein Hirngeschädigter werden.
    Wir schwebten im Antigravschacht nach oben. Ungefähr in der Mitte drang ein furchterregendes Brüllen an meine Ohren. Im nächsten Augenblick sprang eine füllige Gestalt in den Schacht und sank kreischend im abwärts gepolten Feldteil herab.
    Ich erkannte den Ertruser Tajiri Kase an dem langen dicken Zopf, der ihm bis auf den Rücken hing.
    Ich spürte, daß ich am ganzen Körper eine Gänsehaut bekam.
    Meine Zähne schlugen klappernd gegeneinander, und die Hand, mit der ich den Paralysator zog, zitterte heftig.
    Als wir in die Höhe der Nullfeldzentrale aus dem Liftschacht stiegen, riß sich Bhang Paczek schreiend von mir los und stürzte sich kopfüber in das abwärts gepolte Feld.
    Ich konnte ihn verstehen, als ich das elefantengroße Ungeheuer sah, das mitten in der Nullfeldzentrale hockte.
    Ein Wesen, halb Drache, halb Mensch, mit weißer, teilweise gelbgeschuppter Haut, dolchgroßen scharfen Klauen an den Füßen, stilettartigen Fingernägeln, armlangen Stoßzähnen und handtellergroßen Augen, in denen sich glühende Spiralen zu drehen schienen. Das Untier öffnete den Rachen.
    Eine heiße Wolke schlug mir ins Gesicht und betäubte mich fast mit dem beißenden Aasgeruch, den sie verbreitete.
    In einer Nische entdeckte ich Wentworth Gunnison. Er hatte sich zusammengekauert und den Kopf zwischen den Knien verborgen.
    An einer anderen Wand standen Ras Tschubai und Fellmer Lloyd. Die beiden Mutanten hielten sich an den Händen und starrten unverwandt auf das Monstrum.
    Und in einer Ecke lag der Transportroboter Ribald Corellos.
    Da ich den transparenten Teil der kugelförmigen Schädelkapsel von meinem Platz aus nicht sehen konnte, wußte ich nicht, ob sich der Supermutant in seinem individuellen Fortbewegungsmittel befand.
    Das Ungeheuer stieß ein markerschütterndes Gebrüll aus.
    Tschubai und Lloyd zuckten heftig zusammen, hörten aber nicht auf, das Untier anzustarren. Mir wurde klar, daß sie bis zuletzt versuchen würden, das Monstrum mit ihren vereinten Parafähigkeiten zu bezwingen.
    Langsam kam das Ungeheuer auf mich zu. Bei jedem Schritt erbebte der Boden.
    „Commander?" fragte ich mit halberstickter Stimme. „Hallo!" Ich winkte zaghaft.
    Ein Arm des Untiers schnellte vor; die riesige Pranke umschloß mich und hob mich empor, zog mich auf das zähnestarrende Drachenmaul zu.
    Voller Verzweiflung holte ich mit der freien Rechten Rorvics Amulett aus dem Oberteil meines Kampfanzuges und schleuderte es in den Rachen des Monstrums.
    Das Maul schloß sich, dann fuhren knatternde Blitze aus den rotierenden Spiralaugen. Der fahlweiße fette Leib des Untiers schrumpfte zusammen.
    Ras Tschubai und Fellmer Lloyd stöhnten laut.
    Die Pranke öffnete sich. Ich fiel zu Boden und wich langsam zurück, den Blick auf das grauenhafte Ungeheuer gerichtet.
    Plötzlich verwandelte sich das Wesen in eine Ballung unerklärlichen Flimmerns. Es sah aus, als ballte sich eine

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