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057 - Der Teufel führt Regie

057 - Der Teufel führt Regie

Titel: 057 - Der Teufel führt Regie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hier draußen bleiben durfte.
    ***
    Ich stürmte los.
    »Halt!« schrie Milt Jennings. »Wohin wollen Sie?«
    Er konnte nicht erwarten, daß ich ihm darauf eine erschöpfende Auskunft gab. Jede Sekunde war kostbar.
    Ich wollte an ihm vorbeirennen, er sprang mir in den Weg, sprang aber sofort wieder mit schreckgeweiteten Augen zurück, als ich meinen Colt Diamondback aus der Schulterhalfter riß.
    »Ein Wahnsinniger!« schrie Jennings entsetzt. »Ich hab's geahnt! Er überfällt ein Kino!«
    Auf dem Monitor spielten sich schreckliche Szenen ab. Der Kinosaal glich einem Ameisenhaufen.
    Alles bewegte sich. Menschen lagen zwischen den Sitzreihen, andere versuchten einen der Ausgänge zu erreichen.
    Die Menschen behinderten sich gegenseitig in heller Panik, schrien und schlugen aufeinander ein, um sich einen Vorteil zu verschaffen.
    Ich erreichte die Tür, die in den Saal führte, in dem sich diese Schreckensszenen abspielten.
    Als meine Hand den Griff berührte, war es, als hätte ich damit die Zündung einer Sprengladung ausgelöst.
    Die Tür flog auf, und der Saal spie mir so viele Menschenleiber entgegen, daß ich nicht weiterkonnte.
    Im Gegenteil, sie überfluteten mich, prallten gegen meinen Körper, rissen mich mit, durch das Kinofoyer.
    Alle schrien und tobten. Eine Frau kratzte mir mit langen Fingernägeln die Hand blutig. Sie kreischte laut, und ich sah sie vor mir niedersinken.
    Schnell griff ich zu, um zu verhindern, daß sie fiel und womöglich verletzt oder gar totgetrampelt wurde.
    Dabei erhielt ich einen Stoß gegen die Schulter, kippte zur Seite und fiel selbst. Was ich der Frau ersparen wollte, passierte nun uns beiden.
    Rücksichtslos stampften die Menschen über uns hinweg, wie eine aufgescheuchte Rinderherde. Ich krallte meine Finger in das Kleid der Frau und zog sie an mich, um sie mit meinem Körper zu schützen.
    Brutale Tritte trafen mich. Nieren, Rücken, Kopf… Überall. Mir war klar, daß wir nicht liegenbleiben durften.
    Ein Schuhabsatz quetschte meine Hand, ich verlor den Revolver. Er wurde von Schuhspitzen weitergestoßen.
    Ich verzichtete darauf, mir die Waffe wiederzuholen. Es war wichtiger, so schnell wie möglich wieder auf die Beine zu kommen.
    Der Strom hysterischer Menschen riß nicht ab. Hunderttausende schienen sich in diesem Kinosaal befunden zu haben, und alle flohen durch diesen einen Ausgang.
    Auf den Knien war ich schon, und die weinende, schreiende Frau zog ich mit. Ein Knie traf meine Schläfe.
    Ich sah Sterne, meine Finger wurden kraftlos, ich verlor die Frau. Ihr abermaliges Kreischen alarmierte mich.
    Ich riß die Augen auf und sah, daß die Frau jetzt blutete. Rasch griff ich wieder nach ihr, und es gelang mir, sie hochzuziehen.
    Der Menschenstrom entriß sie mir, kaum, daß sie auf den Beinen stand, und dann war sie fort.
    Ich konnte nur hoffen, daß sie nicht noch einmal stürzte. Mein Colt blinkte mir zwischen vielen Beinen entgegen.
    Er lag an der Wand, und ich kämpfte mich zu ihm durch. Mit dem Fuß schob ich ihn in eine Ecke, wo ich mich gefahrlos danach bücken konnte, und dann kämpfte ich mich zu jener Tür zurück, die in den Kinosaal führte.
    Es gab einige Verletzte. Im Mittelgang lag ein Mädchen. Es rührte sich nicht. Sein Gesicht war blutverschmiert.
    Entweder war das Mädchen bewußtlos oder tot. Ich konnte mich nicht um sie kümmern, mußte mich des Werwolfs annehmen.
    Das Scheusal hatte fünf, sechs Menschen in einer Ecke zusammengedrängt, und nun sprang der Werwolf mitten hinein in diesen kleinen Haufen zitternder Leiber.
    Ich visierte die Bestie im Beidhandanschlag an. Das Untier wühlte sich in die kleine Gruppe, verschwand in ihr.
    Mit einer geweihten Silberkugel war jetzt dem Werwolf nicht beizukommen, deshalb stieß ich den Revolver blitzschnell in die Halfter und griff nach einer anderen Waffe.
    Den magischen Flammenwerfer in der Faust, hetzte ich auf die brüllenden Leute zu, in deren Mitte die Bestie wütete.
    Noch drückte ich nicht auf den Knopf. Noch war diese recht effektvolle Waffe nichts weiter als ein silbernes Feuerzeug, aber das konnte sich jederzeit ändern.
    Ich riß ein paar Menschen hinter mich und schrie, sie sollten den Kinosaal verlassen. Nichts taten sie lieber als das.
    Zwei junge Männer, Gary London und Hank Parrish - auch ihre Namen sollte ich später erfahren -, kämpften verzweifelt mit der Bestie.
    Parrishs Gesicht war blutüberströmt, an Londons Schulter klaffte eine häßliche Bißwunde. Sie kämpften tapfer, aber

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