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057 - Der Teufel führt Regie

057 - Der Teufel führt Regie

Titel: 057 - Der Teufel führt Regie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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nicht.
    Über naßkalte, rostige Eisensprossen kletterte er in einen finsteren Schacht hinein. Der Hüne brauchte kein Licht; er konnte auch in der Dunkelheit gut sehen.
    Er gelangte in einen Kanalstollen und lief diesen entlang. Immer wieder zweigten Stollen ab, und Mr. Silver war gezwungen, sich schnell zu entscheiden.
    Er überkletterte Staumauern, durchwatete breite Becken und setzte sich mehr und mehr von den Verfolgern ab.
    Es dauerte nicht lange, bis sie seine Spur verloren hatten.
    ***
    »Was?« brüllte Captain Brewster, als wäre ihm durch das Walkie-talkie eine gemeine Beleidigung ins Ohr geschrien worden.
    Sein Kopf lief puterrot an.
    »Ich hoffe, ich habe mich verhört! Sagten Sie, Silver wäre entkommen?«
    »Scheint so, Captain.«
    »Was heißt, scheint so? Ist er nun entwischt oder nicht?«
    »Er hat sich in die Kanalisation abgesetzt. Sie wissen ja, wie weitverzweigt dieses Netz ist.«
    »Das ist mir scheißegal, Mann! Ich will Silver haben!« schrie Al Brewster. »Das darf doch nicht wahr sein! Eine Hundertschaft Polizisten tanzt hier an, und sie ist nicht imstande, diesen Kerl zu kriegen. Morgen lacht die ganze Stadt über uns, wenn wir den Mann nicht erwischen. Ich sehe schon die Schlagzeilen. Sie werden uns ›Die Clowns in der blauen Uniform‹ nennen! Verflucht noch mal, ich will Silver haben! Es ist mir egal, wie ihr das anstellt! Setzt euch mit der Kanalbrigade in Verbindung, kehrt dort unten das Unterste zuoberst, aber schafft mir den großen Mann mit den silbernen Haaren herbei!«
    Lieutenant Holmes saß im Dienstwagen. Er nahm soeben einen Funkspruch entgegen.
    Der Captain schielte zu den Reportern am Ende der Sackgasse. Sie wußten, daß er ihnen nicht grün war, und sie würden keine Gelegenheit verpassen, ihn in der Luft zu zerreißen.
    O ja, das würde ihnen sehr großen Spaß machen. Immer wieder hackten sie auf ihm herum, suchten nach einer Chance, ihm eins auszuwischen, weil er sie mit Informationen knapphielt und manchmal wie den letzten Dreck behandelte.
    Aber, verdammt noch mal, einige von ihnen waren ja wirklich das Allerletzte. Er war sicher, sie konnten kein Komma richtig setzen, aber sie schmierten ihre Meinung auf irgendein Toilettenpapier, und es gab auch immer wieder jemanden, der dieses Mistzeug veröffentlichte, anstatt ins Klo zu werfen und hinunterzuspülen.
    Dieser Gedanke brachte den Captain wieder auf Mr. Silver, der sich in die Kanalisation geflüchtet hatte.
    »Wenn wir Glück haben, fressen ihn dort unten die Ratten«, knurrte der Captain.
    Emerson Holmes stieg aus dem Dienstwagen.
    »Dein Gesicht gefällt mir nicht!« sagte Al Brewster.
    »Es ist immer dasselbe, Al.«
    »Nun komm schon, sag mir, was los ist.«
    »Wir werden drüben in Manhattan gebraucht.«
    »Und was wird aus Mr. Silver?«
    »Das muß jemand anders übernehmen.«
    »Was ist denn los in Manhattan?«
    »Da scheint in einem Kino auf dem Broadway im wahrsten Sinne des Wortes der Teufel los zu sein«, sagte Lieutenant Holmes. Er erzählte dem Captain, was er soeben erfahren hatte.
    Al Brewster schaute ihn zweifelnd an. »Der Knabe in der Zentrale muß besoffen sein.«
    »Das war auch mein erster Gedanke«, sagte Emerson Holmes.
    »Foreman! He, Foreman!« rief Captain Brewster und winkte einen übergewichtigen Polizisten zu sich. »Mein Gott, sieh dir seinen watschelnden Gang an«, raunte er dem Lieutenant zu. »Er muß früher mal eine Ente gewesen sein.«
    »Vielleicht hat er jetzt noch Schwimmhäute zwischen den Zehen. Ich muß mal aufpassen, wenn ich mit ihm dusche«, sagte Emerson Holmes.
    »Captain«, sagte Foreman. Er bewegte den Arm schlampig rauf und runter. Es sollte wohl so etwas wie ein Salutieren sein.
    »Emerson und ich müssen rüber nach Manhattan. Wir gehen ins Kino. Sie übernehmen hier das Kommando, und wagen Sie es ja nicht, ohne Mr. Silver nach Hause zu kommen!«
    »Ich werde mein Bestes geben«, versprach Foreman.
    »Hoffentlich reicht es«, sagte der Captain und eilte mit Holmes zum Dienstwagen.
    »He, Captain!« rief Foreman.
    Ein Bein schon im Wagen, drehte sich Al Brewster um. »Ja?«
    »Ihr geht wirklich ins Kino?«
    »Was dagegen? Wissen Sie denn nicht, daß Fernsehen nicht mehr ›in‹ ist?« Brewster ließ sich auf den Beifahrersitz fallen. »Fahr los, Emerson«, sagte er zu seinem Stellvertreter. »Diesen Foreman halte ich im Kopf nicht aus. Wenn du dem erzählst, die Freiheitsstatue wäre von Marsmenschen vergewaltigt worden, glaubt er's auch.«
    »Er ist trotzdem ein

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