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057 - Sanatorium der Cyborgs

057 - Sanatorium der Cyborgs

Titel: 057 - Sanatorium der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schönenbröcher
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Freund und Kampfgefährten.
    Für Aiko war ein Traumschloss in sich zusammengestürzt. Jahre - ach was, Jahrzehnte
    lang hatte er nach einer Frau gesucht, der er sein Herz schenken konnte… und nun dies!
    »Du wirst darüber hinwegkommen«, tröstete Aruula nun ihn. »Irgendwann kommt die Richtige, und du wirst sie erkennen, wenn ihr euch begegnet. So war es mit Maddrax und mir. Bevor er kam, war ich Radaan versprochen, dem Sohn des Häuptlings Sorban.«
    »Armer Kerl«, sagte Aiko. »Wie kam er über die Enttäuschung hinweg?«
    »Gar nicht. Er wurde von einem Gejagudoo ( Erdschlangen, angeblich Kreaturen des Dämons Orguudoo ) gefressen.«
    »Oh.«
    Eine Weile schwiegen sie, während die Dämmerung hereinbrach und Schatten zwischen den Felsen und Bäumen zu nisten begannen. Obwohl Aiko sich bemühte, nicht zu Aruula hinüber zu sehen, zog sie seinen Blick wie magisch an. Vom flackernden Feuerschein beleuchtet sah sie noch reizvoller aus als sonst. Ihr langes blauschwarzes Haar schimmerte wie flüssiges Öl, und ihre bronzefarbene Haut schien von innen heraus zu leuchten.
    Bist du verrückt?!, rief sich Aiko zur Ordnung. Sie gehört zu Matt Drax. Seine unerfüllte Sehnsucht nach Brina schien seltsame Blüten zu treiben. Er wandte ruckartig den Blick und starrte in die Flammen.
    Ein Stein löste sich irgendwo in der Felswand hinter ihnen und polterte herab. Sofort waren die Beiden auf den Füßen. Aruulas Hand legte sich um den Schwertgriff; Aiko nahm die automatische Waffe auf, die sein Vater ihm überlassen hatte und die er nach dem Angriff des Eluu nun ständig an einem Riemen über der Schulter trug. Das Takeo 02
    war eine moderne Maschinenpistole, feuerstark und zielgenau bis zu einer Entfernung von fünfhundert Metern und handlicher als das schwerere Modell 03.
    »He, begrüßt man so einen durchgefrorenen Kundschafter?!«, klang Matts Stimme aus den Schatten. »Ich ergebe mich ]a schon!«
    Sie entspannten sich.
    »Hast du was entdeckt?«, fragte Aiko und hängte sich die Tak 02 wieder um. Irgendwie hatte er ein schlechtes Gewissen wegen seiner Gedanken um Aruula. Als könne man sie ihm von der Stirn ablesen.
    »Da ist eine Stadt, nördlich von hier«, sagte Matt, trat ans Feuer und streckte fröstelnd die Handflächen vor. »Ich vermute, es ist Fresno.«
    Aruula trat neben ihn. »Gab es was Besonderes in diesem Fresno?«, erkundigte sie sich.
    »Etwas, das einen Umweg lohnt?«
    Matt schüttelte den Kopf. »Nicht dass ich wüsste. Wegen mir müssen wir nicht dorthin. San Francisco liegt nordwestlich von hier. Ich schlage vor, wir…«
    Er unterbrach sich, als erneut ein Poltern ertönte. Diesmal aber kam es von der Lücke in der Felsenbucht!
    Die drei reagierten wie ein eingespieltes Team. Sie fächerten auseinander und beeilten sich, aus dem Lichtkreis zu kommen, den das Feuer warf. Dann huschten sie mit gezogenen Waffen und jede Deckung nutzend zum Ausgang, wo die Gleiter standen.
    Wieder ein Poltern. Ein Schatten in der Dämmerung - ein unförmiger Schemen, gut zwei Meter groß, der sich seltsam ungelenk bewegte. Und er hielt nicht etwa auf sie zu, sondern schien in Richtung einer Baumgruppe zu flüchten.
    Hinterher!, bedeutete Matt mit Handzeichen.
    Sie hetzten weiter.
    ***
    > Verfolger geortet! Drei Lebewesen - zwei humanoid, eines Cyborg.
    Die Anzeige in Newts interner Optik flackerte. Die Warnung überlagerte die Meldung, die bereits seit Stunden zu sehen war:
    > Energie auf niedrigem Level
    > Sparmodus aktiviert
    Ein Cyborg war auf seiner Spur! Diese Erkenntnis überlastete Newts Schaltkreise beinahe.
    Wie war das möglich? Wie hatte sein brillanter Plan scheitern können?
    Panik flutete seinen Hirnspeicher. Und obwohl die Logik diktierte, dass die Chancen einer Flucht in diesem Körper bei unter drei Prozent lagen, konnte er nicht anders handeln: Er beendete den Sparmodus und leitete alle verbliebene Energie in seine Beingelenke und das Kreiselwerk. Voraus erkannten seine Sensoren eine Baumgruppe und dichtes Unterholz.
    Er musste versuchen, sich dort zu verstecken!
    Nun verfluchte er den schrottreifen Robot-Körper. Mit seinen verrosteten Gelenken und den altersschwachen Motoren, nur notdürftig zusammengeflickt, erreichte er nicht einmal zehn Stundenkilometer. Dabei hatte ihm diese Hülle das Entkommen aus Dead End erst ermöglicht.
    Es hatte über ein Jahr gedauert, einen der LoBots, dessen Bewusstsein erloschen und Energiezelle verbraucht war, unbemerkt vom Schrottplatz zu holen und wieder instand

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