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057 - Sanatorium der Cyborgs

057 - Sanatorium der Cyborgs

Titel: 057 - Sanatorium der Cyborgs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Schönenbröcher
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- zumindest an der Peripherie der Stadt - ausnahmslos marode Trümmerbauten; viele waren ganz eingestürzt, einige hielten sich noch durch rostige Stahlträger aufrecht. An vielen konnte er Brandspuren erkennen; dafür sprach auch, dass es kaum noch bearbeitetes Holz gab. Dafür hatten Bäume, Schlingpflanzen und Gestrüpp Fresno erobert.
    Wenn die Bewohner den Einschlag von »Christopher-Floyd« überlebt hatten, so war ihnen die nachfolgende Eiszeit zum Verhängnis geworden - wohl auch durch die relative Nähe zum neuen Nordpol.
    Nicht dass die Stadt deshalb leer sein musste! Die Erfahrung lehrte, dass gerade das Fehlen des Menschen die Entwicklung anderer Spezies förderte. Matt zweifelte nicht daran, dass es zwischen den Ruinen von Insekten und mutierten Kleinraubtieren nur so wimmelte.
    Was seine Vorfreude auf Fresno deutlich dämpfte.
    Aber wahrscheinlich mussten sie nicht einmal in die Stadt selbst hinein.
    Dank seiner Infrarot-Sensoren hatte Aiko kurz nach ihrer Ankunft eine Wärmequelle ausfindig gemacht. Sie kam von den Gebäuden der »Scelzi Enterprises«, einer ehemaligen Fabrik für Trucks in einem Industriegebiet vor den Toren Fresnos. Da dies der einzige Fingerzeig auf Leben war, hatten sie beschlossen, dem nachzugehen. Nach ihrer Landung vor knapp zwei Stunden hatten sie sich an das Gelände herangepirscht und lagen seitdem auf der Lauer.
    Aiko hatte zur Vorsicht geraten. Der desolate Zustand des LoBots und seine Flucht entgegen der Programmierung ließ vermuten, dass in dem »Sanatorium« etwas nicht stimmte.
    Vor einer Kontaktaufnahme wollten sie erst einmal beobachten und Daten sammeln.
    »Ich registriere den höchsten Wärmegrad in dem Zentralgebäude«, sagte Aiko und wies auf eine lang gestreckte, gut erhaltene Halle etwa zweihundert Meter entfernt. »Dort halten sich die meisten Organischen auf. Robots erzeugen leider kein Wärmebild; sie können überall sein.«
    »Siehst du Wachen?«, fragte Aruula mit gedämpfter Stimme.
    »Nein. Aber das will nichts heißen. Seht ihr die vier Türme an den Ecken des Geländes?«
    »Sehen fast wie Wachtürme aus«, murmelte Matt und richtete das Fernglas auf den nächstliegenden. Nichts zu sehen, keine Bewegung. Alles war dunkel und still. Was für Robots nicht ungewöhnlich wäre.
    »Sieht aus, als wären die aus Schrott neu erbaut worden«, sagte Aruula.
    Aiko blinzelte sie an. »Kluges Mädchen.«
    Etwas raschelte im Gebüsch vor ihnen.
    Gedankenschnell griffen Matt zum Driller und Aruula zu ihrem Schwert - nur Aiko blieb gelassen. »Ruhig Blut! Das ist ein Tier! Nur fünfzehn Zentimeter lang.« Er blieb reglos liegen, dann plötzlich schnellte sein linker Arm vor und packte zu.
    Seine Hand kehrte mit einem quiekenden Fellbündel aus dem Laub zurück. Matt schluckte beklommen, als sich der Druck von Aikos Fingern erhöhte und kleine Knochen splitterten. Das verräterische Quieken verstummte.
    »Ein Hamstak«, sagte Aiko und ließ das hamsterähnliche Tier fallen. Er grinste unglücklich zu Aruula und Matt hinüber. »Tut mir Leid um den kleinen Kerl. Aber es hätte auch was Giftiges sein können…«
    »Was tun wir?«, wechselte Matt das Thema. »Gehen wir näher heran?«
    »Ich bin dafür«, sagte Aiko.
    »Besser als hier weiter im Dreck zu liegen«, schloss sich Aruula an.
    Sie verließen die Deckung und pirschten weiter. Es herrschte ein trübes graues Licht.
    Die Sonne verbarg sich seit dem frühen Vormittag hinter Wolken, als hätte sie die drei Gefährten auf die Trostlosigkeit vorbereiten wollen, die sie hier erwartete. Ein steter Wind wehte aus Norden und brachte Kälte und den Geruch von Schnee mit.
    Sie stapften durch gelbliches Gras und Matsch, der ihre Schuhe nur widerwillig und mit einem saugenden Geräusch wieder freigab.
    Auch nachdem sie sich dem Komplex auf hundert Meter genähert hatten, geschah nichts. In der Deckung einer eingebrochenen Mauer blieben sie stehen. Der Wind fing sich mit leisem Heulen in den Bruchstellen. Von fern krächzte ein Vogel.
    »Sollen wir weitergehen oder erst mal…?«
    Ein Rascheln aus dem Gebüsch links von ihnen ließ Matt verstummen. Wieder ein Tier?
    Leider nicht, wie er im nächsten Moment erkannte.
    Als sich die Zweige teilten und ein gedrungener, rostbrauner Roboter auf sie zutrat, war es für eine Gegenwehr oder gar Flucht zu spät. Denn es war nicht der Einzige. Ringsum in den Ruinen erhoben sich diese plump aussehenden Maschinenmenschen mit ihren eckigen Köpfen, Sehschlitzen und siebartigen

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