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057 - Schreckensmahl

057 - Schreckensmahl

Titel: 057 - Schreckensmahl Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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feste Stengel, die zu
Hindernissen und Fußfallen wurden, weil sie seine Knöchel wie ein
Schlinggewächs umringelten.
    Kalter Schweiß perlte auf Daniel Gasbys Stirn.
    Er riß sich los, taumelte weiter und stieß die Tür auf.
    Namenloses Entsetzen packte ihn, als er sah, welche
Ursache Eleonoras Schrei ausgelöst hatte.
    Sie schwebte in halber Höhe des kleinen Raumes. Ihre Arme
und Beine hingen schlaff herab. Hals und Rumpf waren von zwei dicken Trieben
durchbohrt worden …
    Drei Sekunden stand Daniel wie erstarrt.
    Dann warf er sich mit einem Aufschrei nach vorn und
wollte seiner Lebensgefährtin zu Hilfe eilen.
    Er erreichte sie nicht mal … und wurde festgehalten. Von
Trieben, die aus dem Boden krochen und seine Fußgelenke umspannten, dann wie
Schlinggewächse seine Waden und Schenkel emporrankten.
    Überall krachte, knirschte und ächzte es in dem alten
Haus.
    Die unheimliche Kraft aus dem Weltall, die unbekannte
Strahlung des Steinbrockens hatte Unheimliches in Bewegung gesetzt.
    Die Bäume sprossen aus dem Boden, finger- und armdicke
Äste bohrten sich durch Decke und Wände. Holz splitterte, alter Verputz
bröckelte ab, hinter den Balken rieselte der Mörtel.
    Krachend stürzte eine Trennwand ein. Der Staub, der sich
rasend schnell in den angrenzenden Räumen verteilte, reizte Gasby zum Husten.
    Der Maler schlug um sich und schrie, entging dem Grauen
aus dem All jedoch nicht.
    Er wurde emporgehoben, die Decke riß, als weitere Triebe
sich blitzschnell und mit ungeheurer Kraft durch das Haus bohrten.
    Auch für Daniel Gasby gab es keine Rettung mehr …
    Phil Rogger fuhr trotz der schlechten Sichtverhältnisse
schneller, als er es eigentlich hätte tun dürfen. Unruhe erfüllte ihn.
Eigenartig, … etwas zog ihn förmlich zu Daniels und Eleonoras Haus hin …
    Er schaffte es, eine halbe Stunde früher als vermutet da
zu sein. Als er auf dem schmalen, holprigen Weg dem Haus entgegenrollte, sah er
schon von weitem, daß etwas nicht stimmte. Im Nebel wirkte das Haus verzerrt,
bizarr, als wären die Wände und das Dach eingestürzt.
    Roggers erbleichte, stoppte seinen Wagen, riß die Tür auf
und stürzte nach draußen.
    Die Luft war kühl und neblig.
    Noch fünf Schritte bis zum Haus.
    Der Kehle des Mineralogen entrann ein Stöhnen.
    Er konnte nicht fassen, was er sah: Das Farmhaus war eine
Ruine, als wäre es seit Jahren verfallen, als würde schon lange Zeit kein
Mensch mehr hier leben!
    Dunkle, kahle Äste ragten aus den Fensterlöchern.
Scherben lagen am Boden, die Tür hing windschief in den Angeln, und ein
knorriger Ast war durch sie hindurchgewachsen …
    Vor etwas mehr als einer Stunde aber hatte Daniel Gasby
noch aus diesem Haus angerufen!
    Roggers erfaßte das ganze Grauen, als er sich entschloß,
durch die Ruine zu gehen und den riesigen Baum zu begutachten, der
weitverzweigt war und praktisch alle Wände, Decken und das Dach in
Mitleidenschaft gezogen hatte.
    Er stieg über den aufgeworfenen Boden, das gesplitterte
Holz und den Schutt, der überall herumlag.
    Im Haus war nichts mehr ganz geblieben.
    Alle Möbel waren umgekippt, weil Äste und Zweige sie
entweder umgeworfen oder durchbohrt hatten, so daß sie halb in die Luft ragten.
    Wo waren Daniel und Eleonore?
    Was war hier geschehen?
    Mit welchen Kräften hatten die Freunde zu tun gehabt?
    Mit der Taschenlampe in der Hand durchsuchte er das ganze
Haus und rief nach Daniel und Eleonora.
    Keiner von beiden konnte mehr antworten. Aber Daniel
Gasby sah er noch einen Moment lebend, ehe er verstand, welch grauenvolles
Ereignis sich hier abgespielt hatte.
    In den Zweigen hing eine Gestalt, von der noch Kopf und
Arme als menschenähnlich bezeichnet werden konnten. Das andere – war Teil des
knorrigen Baumes geworden …
    Eine schwache Handbewegung erfolgte von Daniel Gasby, als
ihm das Licht aufs Gesicht fiel. Roggers stockte der Atem.
    Der Mineraloge sah dieses letzte Lebenszeichen, ehe auch
die Arme und der Kopf Teil des Baumes wurden. Und an einem Schuh, der im Geäst
hing, erkannte er, daß auch Eleonora das gleiche unheimliche Schicksal
getroffen hatte …
    Roggers taumelte verwirrt, ratlos und in panischer Angst
aus dem Haus. Doch seine Neugier war stärker als die Furcht und veranlaßte ihn,
einen Blick in das flache Loch zu werfen, in dem Daniel Gasby den Meteoriten
entdeckt hatte.
    Der war verschwunden und hatte sich aufgelöst.
    Nur noch ein leichtes, mehr zu ahnendes, denn zu sehendes
grünes Leuchten lag in der Luft und auf den

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