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0570 - Die Stimmen der Qual

Titel: 0570 - Die Stimmen der Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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für uns die Wirtschaftsbosse. Sie erlitten während der zweieinhalb Jahre nicht nur Billionenverluste durch Geschäftsentgang, sondern auch durch die Zerstörung von Fabrikationsanlagen. Allein durch die Transition des Sonnensystems entstanden an empfindlichen Geräten und Produktionsmaschinen Schäden, die einige hundert Firmen an den Rand des Ruins brachten. Ich will mich hier nicht in Einzelheiten verlieren, jedenfalls stehen die geschädigten Firmen und Großkonzerne ziemlich geschlossen hinter uns. Sie werden zum gegebenen Zeitpunkt gegen die Regierung - und vor allem gegen Perry Rhodan - rigoros vorgehen."
    „Das ist erfreulich", sagte Marschall Terhera. „Mir macht nur eines Sorge. Wenn Rhodan erkannt hat, worauf wir zusteuern, wird er zweifellos versuchen, die Wirtschaftsbosse mit Wiedergutmachungsversprechungen und Sanierungsangeboten zu ködern. Hoffentlich widerstehen sie diesen Verlockungen."
    Oberst Carlyon lächelte. „Rhodan kann keine Versprechungen machen, weil ihm die Mittel fehlen. Außerdem findet sich in seinem Wahlprogramm nichts dergleichen. In der Propaganda der Rhodanisten wird hauptsächlich auf die früheren Erfolge Perry Rhodans hingewiesen - Erfolge, die unbestreitbar sind, die aber schon zu lange zurückliegen, als daß sie die jetzige Generation berühren. Und damit kommen uns Rhodans Berater sehr entgegen. Indem sie auf Rhodans fast eintausendfünfhundert Jahre währende Amtszeit hinweisen, vergrößern sie die Kluft zwischen ihm und der Bevölkerung. Sie streichen seine Unsterblichkeit heraus, um damit die Assoziation von Unfehlbarkeit zu erwecken, erreichen dadurch aber nur, daß der Menschheit ihre Sterblichkeit offenbar wird."
    Marschall Terhera nickte. „Der Slogan Perry Rhodan, Großadministrator der Vergangenheit - der Mann für die Zukunft wird zu einem Bumerang für den Unsterblichen werden. Ab 20 Uhr wird auf das lebende Denkmal der Menschheit geschossen - und zwar scharf!"
     
    *
     
    Marschall Bount Terhera hatte sich eine halbe Stunde vor der Sendung im Studio eingefunden. Eine Minute vor 20 Uhr waren die Vorbereitungen abgeschlossen, die Kameras standen bereit, die Lichter flammten auf.
    Er saß an einem wie ein Kommandopult geformten Arbeitstisch, der bis auf ein Raumschiffsmodell und die Flaggen des Solaren Imperiums und der 43. Strategischen Innensektorflotte leer war. In seinem Rücken befand sich eine dreidimensionale Sternenkarte, in der die Grenzen des vom Menschen besiedelten Weltalles eingezeichnet waren. Die übrigen Sternenzonen waren neutral gehalten, als handle es sich um Niemandsland.
    Terhera hatte absichtlich diese Karte als Hintergrund gewählt, in dem nicht die Grenzen des Solaren Imperiums eingezeichnet waren, sondern der von Menschen besiedelte Großraum. Er wollte damit demonstrieren, daß die Menschheit trotz ihrer Aufsplitterung ein Volk war. Außerdem war bewußt auf die Sternenreiche der nichtmenschlichen Völker keine Rücksicht genommen worden, denn die SGIL verfolgte einen extrem nationalistischen Kurs mit dem Fernziel, daß eines Tages die gesamte Galaxis von Menschen beherrscht wurde.
    Und Marschall Bount Terhera war der Mann, der als Großadministrator dieses Ziel verwirklichen wollte.
    Als um Punkt acht Uhr auf Sendung geschaltet wurde, begann Terhera sofort mit klarer leidenschaftsloser Stimme zu sprechen.
    Es war, als verlese er den Tagesbefehl für seine Truppe. Seine Milliarden und aber Milliarden Zuhörer, die über das ganze Solare Imperium verteilt waren, sollten vom ersten Augenblick an erkennen, daß sie es mit einem disziplinierten Militär zu tun hatten.
    Erst als Terhera auf die eigentlichen Probleme zu sprechen kam, zerrann seine starre Maske, und in seine beherrschte Stimme kam Farbe. Aber auch das, was wie eine Eruption von bislang aufgestauter Emotionen aussah, war das Ergebnis kalter Berechnung. Der kluge Stratege Terhera wußte, wie er sich die Menschen zuerst Untertan machen mußte, um dann ihre Sympathien für sich und ihre Abneigung für seine Gegner zu entfachen.
    Damit war jedoch nicht gesagt, daß er nicht an das glaubte, was er sagte. Hinter jedem seiner Worte stand echte Überzeugung.
    Und das machte ihn auch vor der Menschheit glaubwürdig.
    Es schien, daß er, ein Mann, der die Menschheit mit unnachgiebiger, starker Hand führen konnte, gerade zur rechten Zeit gekommen war.
    Und er war sich seiner Wirkung vollauf bewußt - deshalb ging er immer mehr aus sich heraus. Seine Schlußworte wirkten wie der

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