0571 - Raumschiff der Besessenen
sind mir schon von vornherein ein Greuel, und erst recht, wenn sie solchen haarsträubenden Blödsinn verzapfen. Vielleicht sollten Sie erst einmal Ihre Geräte überprüfen, bevor Sie einen verdienstvollen Telepathen beleidigen."
„Das ist nicht nötig."
In diesem Moment ging die Tür der Ezialistischen Abteilung auf, und Perry Rhodan und Atlan kamen herein.
„Haben Sie alle erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen getroffen, Professor?" rief Rhodan. „Wir müssen damit rechnen, daß mit Heydrac Koats Erwachen auch wieder die Kräfte aktiv werden, die ihn beherrschen."
Hinter Rhodan und Atlan kam ein schleierartiges Gebilde in die Ezialistische Abteilung geschwebt, das 120 mal 70 Zentimeter maß und aussah wie ein mit unzähligen Diamanten besetztes Tuch.
„Du leidest an Parahysterie", sagte Gucky mit einem Seitenblick zu dem Professor der Extra Zerebralen Integration. „Wie kommst du nur auf die Idee, der Asporco könnte aufgewacht sein?"
Rhodan wies mit dem Kopf auf das funkelnde, schleierartige Gebilde, das sich in Schulterhöhe auf seinem Rücken niederließ.
„Whisper hat mich alarmiert", antwortete er. „Hat er sich etwa geirrt?"
Professor Eileind wollte zum Sprechen ansetzen, doch sein Assistent kam ihm zuvor.
„Ich habe den Fehler gefunden, Sir!" rief er. „Der Enzephalograph und der Individualtaster waren retrospektiv geschaltet. Das heißt, sie zeigten nicht das gegenwärtige Gehirnbild des Asporcos, sondern lieferten Werte, die vor Stunden gültig waren. Irgend jemand muß an den Geräten hantiert haben... Heydrac Koat kommt tatsächlich zu sich!"
„Aber außer Ihnen, Lund, und mir war niemand hier", sagte Professor Eileind. „Wer sollte..."
„Das können wir später klären", unterbrach Atlan ihn. Er wandte sich an Gucky. „Kannst du bei Heydrac Koat fremde Impulse feststellen?"
Der Mausbiber konzentrierte sich.
„Er hat von Anfang an nur an die Stimmen der Qual gedacht...
Er fürchtete sich die ganze Zeit davor, doch jetzt entspannt er sich... Er traut dem Frieden in seinem Geist nicht recht und wundert sich, warum er die Stimmen der Qual nicht vernimmt..."
„Jetzt haben wir endlich Gelegenheit, ihn eingehend zu befragen", sagte Atlan. „Nützen wir sie, solange er einen freien Willen hat. Was meinst du, Perry?"
„Ich stimme dir zu."
Während die Vorbereitungen für die Befragung des Asporcos getroffen wurden, trafen nacheinander sämtliche Mutanten ein.
Sie sagten einhellig aus, daß sie Heydrac Koats Erwachen stark empfunden hätten.
„Es ist immer noch da", meinte Rhodan düster. „Anders ist es nicht zu erklären, daß wir alle, die wir parapsychisch ansprechbar sind, auf den Asporco aufmerksam wurden, als sich sein Geist zu regen begann."
Lord Zwiebus hörte nur oberflächlich zu, als Rhodan sprach.
Er beschäftigte sich in Gedanken mit einer Frage, die die anderen nicht für wichtig genug befanden, um sie zu erörtern.
Wer hatte die Meßgeräte an der Quarantänekabine auf Retrospektivstellung geschaltet? Der Ezialist und sein Assistent leugneten, die Schaltung vorgenommen zu haben. Sonst war aber niemand hier gewesen. Hatte einer der beiden ohne sein Wissen gegen seinen Willen gehandelt?
6.
Die vier mal vier Meter große Panzerglaswand verlor langsam ihre milchige Struktur und wurde transparent.
Noch bevor dieser Vorgang abgeschlossen war, schaltete Perry Rhodan die Sprechverbindung zu dem in der Quarantänekabine eingeschlossenen Asporco ein.
„Erschrecken Sie nicht, Heydrac Koat", sagte er, „wenn Sie sich in einer fremden Umgebung wiederfinden. Wir mußten Sie aus Sicherheitsgründen isolieren. Ich nehme an, daß Sie sich der Vorgänge auf dem Raumschiff, mit dem Sie Ihre Heimat verließen, noch erinnern und verstehen werden, daß diese Maßnahme notwendig war. Ich möchte betonen, daß wir Sie nicht als Gefangenen betrachten."
Inzwischen hatte die Panzerglaswand eine Struktur angenommen, die die elektromagnetischen Wellen nach beiden Seiten ohne Verzerrung durchdringen ließ. Der Asporco stand auf seinen langen, stämmigen Beinen und blickte zu Rhodan heraus.
Sein Mund bewegte sich, und gleichzeitig ertönte die modulierte Stimme des Translators.
„Ich verstehe..." Der Asporco tastete mit den sechsfingrigen Händen die Panzerglaswand ab. „Eigentlich habe ich nicht damit gerechnet, daß Sie mich am Leben lassen werden. Ich habe es nicht verdient. War der Schaden groß, den ich anrichtete? Meine Erinnerung an diese Zeit ist
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