0571 - Raumschiff der Besessenen
das zu bedeuten?" fragte er mit brüchiger Stimme.
Der zweite USO-Spezialist zuckte die Achseln und sagte: „Wir wissen es selbst nicht. Aber sicher handelt es sich nur um eine routinemäßige Befragung."
„Eine routinemäßige Befragung in welcher Angelegenheit?"
erkundigte sich Jorgan. Er kannte nur eine Sache, in der er befragt werden konnte.
„Wir wissen es nicht", antwortete der erste USO-Spezialist ein wenig ungeduldig. „Kommen Sie schon, Mr. Jorgan, der Chef kann unangenehm werden, wenn wir ihn zu lange warten lassen."
„Der Chef?"
„Ja, Lordadmiral Atlan."
Dann hatte Rhodan den Fall an den Arkoniden weitergegeben.
Das behagte Jorgan nicht, er ahnte Schlimmes. Obwohl er sich sagte, daß sie ihn nicht einfach ohne gerichtliches Urteil einsperren konnten, wurde er das ungute Gefühl in seiner Magengegend nicht los.
„Sollen wir hier noch lange stehen bleiben?"
Helion Jorgan schüttelte den Kopf und folgte den beiden USO-Spezialisten wie in Trance zu einem Parkplatz, wo sie ihn in den Laderaum eines Schwebers schoben. Der Ausstieg hatte sich kaum geschlossen, als der Pilot startete.
„Wohin fliegen Sie mit mir?" fragte Jorgan.
„Warten Sie es ab."
Jorgan wollte sich damit nicht zufrieden geben und weitere Fragen stellen. Er hatte jedoch kaum den Mund aufgemacht, als der eine USO-Spezialist seinen Paralysator zog und ihm an die Brust setzte.
„Halten Sie endlich den Mund", sagte er drohend, „oder ich lähme Sie!"
Da wußte er, daß die Spezialisten ihn nicht nur zu einem Routineverhör bringen sollten. Vielleicht brachten sie ihn zu einem startbereiten Raumschiff, um ihn auf irgendeine entlegene Welt oder in eine Strafkolonie abzuschieben.
Nein, das können sie nicht tun! sagte er sich immer wieder.
Aber je länger der Flug dauerte, desto wahrscheinlicher erschien ihm das Unwahrscheinliche. Mit einem Blick auf seine Uhr stellte er fest, daß sie bereits eine volle Stunde unterwegs waren.
Plötzlich verlor er die Nerven und begann zu toben.
Er rannte auf die Pilotenkanzel zu, ohne selbst zu wissen, was er dort eigentlich wollte. Doch noch bevor er die Verbindungstür erreichte, spürte er ein Brennen wie von tausend Nadeln in seinen Beinen. Gleich darauf wurden sie gefühllos und gaben nach.
Er stützte sich auf die Arme und starrte die beiden USO-Spezialisten haßerfüllt an.
„Das werdet ihr büßen!" schrie er. „Das ganze Imperium wird erfahren, welcher schmutziger Methoden sich die USO bedient!"
„O nein", sagte der eine USO-Spezialist, kam zu ihm, griff ihm unter die Arme und hob ihn hoch.
Er lehnte Jorgan gegen den Ausstieg und drückte den Öffner.
„Aber wir fliegen doch noch!" schrie Jorgan entsetzt.
„Eben."
Jorgan sah, wie sich die Tür in die Wandung zurückschob und versuchte vergeblich, an dem glatten Material Halt zu finden.
Durch den sich schnell verbreiternden Spalt sah er in einigen hundert Metern Tiefe das tibetanische Hochland.
Das können sie nicht tun! dachte er entsetzt.
Er konnte sich nicht vorstellen, daß man es wagen würde, sich seiner auf diese Art und Weise zu entledigen.
Er glaubte es noch nicht einmal dann, als er vom Fahrtwind aus der offenen Ladeluke gerissen und davongewirbelt wurde.
3.
Oberst Carlyon sprach fast pausenlos auf Marschall Bount Terhera ein, während sie sich auf dem Weg vom Konferenzsaal zu den Privaträumen befanden.
„Die Besprechung mit den Vertretern der Administratoren war ein voller Erfolg, Marschall, das müssen Sie zugeben, auch wenn Sie noch so sehr in Pessimismus machen. Es braucht Sie nicht zu ärgern, daß die Administratoren nicht persönlich kamen. Einen Tag vor der Vollversammlung in Solar Hall ist ihre Haltung nur allzu verständlich. Sie konnten nicht persönlich kommen! Es genügt uns auch, daß wir von ihren Vertretern die Zusicherung für weitere Zusammenarbeit bekamen. Randolph, Aldimango, Kylt, Manyard - alle wichtigen Pionierwelten stehen auf unserer Seite. Der Klub der Dreihundert hat sich konstituiert! Wir werden morgen zu einem entscheidenden Schlag ausholen, Rhodan und seine Verbündeten in die Enge treiben und dem Unsterblichen dann den Todesstoß versetzen. Sie werden sehen, Marschall, wie dann einer nach dem anderen zu uns überläuft, um sich in der neuen Regierung seinen Platz zu sichern..."
Sie erreichten Marschall Bount Terheras Privaträume. Der Oberkommandierende der 43. Strategischen Innensektorflotte gab seinem Propagandachef durch ein Handzeichen zu verstehen, daß
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