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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dreimal.
    Patricia hatte sich nicht in der Limousine befunden!
    Nur der Fahrer hatte im Wagen gesessen, und die beiden anderen Männer hatten daneben gestanden und gewartet.
    Zu dem Zeitpunkt, als Nicole sie entdeckt und ein paar Warnschüsse abgefeuert hatte, als einer der Männer zur Waffe hatte greifen wollen, waren alle drei aber schon tot gewesen!
    Tote, die sich wie Lebende bewegten und dabei in ihren Bewegungen und Reaktionen nichts zombiehaftes an sich hatten!
    »Ich geb’s auf!« stöhnte sie. »Ich verstehe das einfach nicht!«
    ***
    Auch Zamorra mußte zugeben, damit seine Probleme zu haben, und das tat er auch ganz offen, als sie später, in den frühen Morgenstunden, in Robins Büro saßen. Der wie stets etwas zerknautscht wirkende Chefinspektor setzte seine Pfeife in Brand und verbreitete nach wenigen Minuten deren aromatischen Duft.
    »Momentan läßt sich überhaupt nichts machen«, sagte er. »Wir können nicht auf Verdacht hin halb Lyon festnehmen. Wir müssen warten, bis die Ergebnisse der Obduktion vorliegen, bis Vendells Leute den Wagen nach brauchbaren Spuren durchsucht haben, bis…«
    »Das ist es nicht«, sagte Zamorra. »Wie können drei Männer, die garantiert tot sind, sich bewegen, ohne daß ich Spuren Schwarzer Magie feststellen kann? Wie kommt Patricias Parfüm in den Wagen, wenn sie selbst nicht darin war? Warum haben zwei Männer versucht, Nicole zu dem Auto zu schleppen? Wer oder was steckt dahinter?«
    »Einer von deinen Teufeln«, sagte Robin.
    »Ich sagte doch schon: keine Schwarze Magie feststellbar! Könnte es nicht sein, daß es zwei voneinander unabhängige Fälle sind?«
    Robin hob die Brauen.
    »Wie sieht deine Theorie dazu aus?«
    »Ich habe keine. Zumindest jetzt noch nicht. Außerdem bist du der Kriminalist, ich bin nur Wissenschaftler und Dämonenjäger. Und wenn es hier nicht mit Dämonen zugeht, ist die ganze Sache das Problem der Polizei - also dein Problem.«
    »Wer braucht Feinde, wenn er solche Freunde hat?« seufzte der Chefinspektor. »Das Parfüm der Entführten im Auto könnte eine falsche Spur sein, die gezielt gelegt wurde. Wir werden die gesamte Discothek auf den Kopf stellen, zwischen Ladenschluß und Eintreffen des Putzgeschwaders. Vielleicht finden wir irgendwo eine Spur, die uns weiterhilft. Das muß aber schon mehr sein als ein exotischer Dufthauch in einem von Toten gelenktem Auto oder ein Fetzen Stoff.«
    Er grinste Zamorra an.
    »Sag mal, wieso kannst du eigentlich keine Schwarze Magie feststellen? Nur dadurch können die Toten doch künstlich belebt worden sein! Irgendwie habe ich das Gefühl, daß du bloß nicht willst, daß es ein Fall für dich ist, und daß du so den Schwarzen Peter mir zuschieben möchtest.«
    Zamorra schüttelte den Kopf.
    »Dein Gefühl trügt. Ich weiß mit der Sache nur noch nichts anzufangen. Nichts paßt zusammen. Ich denke, daß ich erst einmal darüber schlafen muß. Vielleicht wissen wir alle morgen schon mehr.«
    Er erhob sich.
    Nicole blieb sitzen.
    »Chef, es geht um Patricia! Wir müssen sie finden!«
    »Wir werden sie finden. Aber nicht mit dem Fragment-Wissen, das wir bisher haben. Sie ist verschwunden, aber sicher nicht tot. Wenn es jemandem darum ginge, sie umzubringen, hätte er das gleich getan.«
    »Vielleicht hat er es getan und danach die Leiche verschwinden lassen.«
    »Ich glaube das nicht. Ich teile eher Pierres Vermutung, daß wir auf eine falsche Spur gelockt werden sollten. Dafür spricht, daß du die Gedanken deines Tänzers nicht lesen konntest. Nici, jemand muß ihm eine mentale Sperre installiert haben, vielleicht eine Abschirmung, wie wir selbst sie haben, damit kein entsprechend befähigter Gegner unsere Gedanken lesen kann. Solange wir im dunkeln tappen, können wir ohnehin nichts für Patricia tun. Wir müssen also abwarten.«
    »Nicht gerade meine Stärke«, maulte Nicole.
    »Fahren wir heim und schlafen ein paar Stunden«, schlug Zamorra vor. »Vielleicht sollten wir einen Wagen hier lassen. Wir parken ihn nahe den Regenbogenblumen. Morgen kommen wir dann mittels der Blumen wieder hierher und sind gleich mobil. Wäre doch etwas unsinnig, darauf zu verzichten und mit zwei Autos hintereinander her nach Hause zu fahren.«
    Die Regenbogenblumen, das waren magische Pflanzen, die Menschen per Gedankenbefehl von einer Blumenkolonie zur anderen versetzen konnten - und das ohne feststellbarem Zeitverlust. Zamorra hatte sie einst in den Kellern seines Schlosses entdeckt, wo sie ein Unbekannter vor

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