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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Ewigkeiten angepflanzt hatte. Inzwischen gab es mehrere Kolonien dieser Blumen, an solchen Orten, die Zamorra häufiger und schnell erreichen mußte…
    Nicole zuckte mit den Schultern. »Meinetwegen. Du bist von der Zeitschau noch ziemlich erschöpft, also bleibt dein Auto hier, und ich fahre.«
    Antoine Mayenne faßte sich an den Hals. Aber da war kein Schnitt zu spüren. Auch bei Malinaire und Alphonse bemerkte er keine Wunde. Dennoch erinnerte er sich deutlich daran, mit durchschnittener Kehle tot im Auto gesessen zu haben.
    Oder war das nur ein Traum gewesen?
    Ein Alptraum?
    Hatte er dieses Bild nicht schon als kurze Vision in sich aufblitzen gesehen, bevor die Entführung stattfand?
    Wieder glaubte er den Unheimlichen hinter sich zu spüren, fuhr herum und sah jedoch abermals niemanden.
    Sie befanden sich am Autobahnrand, zu Fuß und das immer noch betäubte Mädchen in dem zerfetzten Kleid zwischen sich. Alles war still, nur auf der Gegenfahrbahn bewegten sich einige wenige Fahrzeuge durch die einsetzende Morgendämmerung. Die Stelle, an der sie von der Polizei gestoppt worden waren, lag weit hinter ihnen und war längst nicht mehr zu sehen…
    Mayenne und die anderen erinnerten sich nur undeutlich an das, was passiert war. Alles verschwamm in einem wilden, tanzenden Reigen aus schattenhaften Eindrücken und Widersprüchen. Alles war so unlogisch, nichts paßte zusammen.
    Vage entsann sich Mayenne, daß Polizisten die Türen der Limousine aufgerissen hatten. Da waren die drei Männer tot gewesen…
    Jetzt lebten sie wieder!
    Wie war das möglich?
    Die Polizisten hatten das Mädchen im Fond nicht gesehen.
    Sie schienen auch überhaupt nicht bemerkt zu haben, daß die Entführer ausstiegen, ihr Opfer mit sich schleppten und davongingen.
    Eine völlig abstruse Situation!
    Probleme mit der Polizei sind nicht relevant. Sie sind geschützt. Sie können völlig offen operieren, hatte der Unheimliche gesagt.
    Und genau das war passiert!
    Sie waren völlig frei und offen zwischen den Polizisten hindurchgegangen, und niemand hatte auf sie reagiert!
    Verrückt. Aus eigenem Antrieb hätte Mayenne das niemals zugelassen. Er hätte versucht, mit dem Wagen durchzubrechen, sich notfalls den Weg freizuschießen, niemals aber hätte er sich getraut, einfach ganz offen davonzugehen.
    Dennoch hatte er es getan!
    Wer oder was hatte ihn dazu gebracht?
    Und wer oder was hatte dafür gesorgt, daß er und die anderen tot im Wagen gesessen hatten und jetzt doch wieder lebten?
    Nein, sie konnten nicht tot gewesen sein. Es gab keine Verletzungen, nicht mehr. Nicht einmal Narben…
    Es war Illusion gewesen.
    Eine umfassende Illusion, die auf die Polizei eingewirkt hatte, aber auch auf Mayenne und die anderen Gangster selbst.
    Warum?
    Mayenne bezweifelte, daß ihnen der Auftraggeber erklären würde, was wirklich geschehen war, wie es funktionierte und was damit bezweckt wurde.
    Warum standen sie jetzt hier in der frühmorgendlichen Kälte? Worauf warteten sie?
    Plötzlich tauchte ein wenigstens zwanzig Jahre alter Wagen auf. Ahmad Fajidah saß am Lenkrad, stoppte ihn und beugte sich herüber, um die Beifahrertür aufzustoßen.
    »Einsteigen, schnell!« rief er.
    »Was soll das?« fragte Alphonse.
    »Anweisung unseres Auftraggebers!«
    »Seit wann verhandelt der denn mit dir?« fauchte Malinaire.
    »Nun steigt schon ein! Wir müssen hier verschwinden!« rief Fajidah. »Das Mädchen laßt hier!«
    »Wozu soll das gut sein?«
    »Neue Order! Es wird von anderen abgeholt. Unser Auftrag ist erledigt. Der Auftraggeber ist zufrieden, ich habe das Geld!« Er wies auf einen Aktenkoffer, der im Fußraum vor dem Beifahrersitz lag. »Nun steigt schon ein!«
    Mayenne war der letzte, der in den offensichtlich gestohlenen Wagen kletterte, doch kaum saß er, als der Algerier Vollgas gab.
    »Wo ist Greaux?« wollte Mayenne wissen.
    »Zu Hause. Wir konnten gerade noch verschwinden, ehe die Polizei eintraf. Diese zweite Frau hat uns ausgetrickst und bewußtlos geschlagen.«
    »Ich weiß«, knurrte Mayenne. »Und dann war sie hinter uns her. Hat die Polizei alarmiert, die uns gestoppt hat. Und jetzt sind wir hier, aber frag mich nicht, wie und warum.«
    »Ich glaube, unser Auftraggeber hat an ein paar Fäden gezogen«, sagte Fajidah. »Plötzlich stand er mir gegenüber und sagte, daß ich euch hier an der Autobahn auffischen und das Mädchen zurücklassen soll. Alles sei erledigt. Dann drückte er mir den Koffer mit dem Geld in die Hand -und war im nächsten

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