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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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meinem Tisch zu liegen, damit ich herausfinden kann, woran sie wann und wie gestorben sind.«
    »Danach sind sie garantiert tot«, murmelte Brunot.
    Mathieu grinste und nickte bestätigend.
    »Der Typ hat ein Gemüt wie ’n Fleischerhund«, bemerkte einer der anderen Polizisten launig.
    Zamorra wußte dagegen, daß sich Mathieu mit seinen makabren Sprüchen nur über das Grauen hinweghalf, mit dem er täglich zu tun hatte, und Brunot und Robin waren dabei meist seine Dialogpartner und hatten sich längst daran gewöhnt.
    Zamorra nahm Nicole beiseite. »Du hast also nicht konkret gesehen, daß Patricia in diesen Wagen gezwungen wurde?«
    »Natürlich nicht, aber alles deutete doch darauf hin!«
    Mittlerweile waren die Leute von der Spurensicherung mit ihrer groben Voruntersuchung fertig.
    »Der Wagen wird sichergestellt, und dann nehmen wir ihn noch einmal bei Tageslicht genauer unter die Lupe. Möglicherweise finden wir noch ein paar kleine Überraschungen.«
    Zamorra beugte sich in das Fahrzeug und schnupperte.
    Schwefelgeruch oder andere Ausdünstungen, die auf Höllenwesen hindeuteten, konnte er nicht wahrnehmen.
    Also kein dämonischer Teleport…?
    Nicole schnupperte jetzt auch. Sie stellte mit ihrer feinen Nase aber etwas fest, das Zamorra entgangen war.
    »Riechst du das denn nicht?« fragte sie ihn. »Das ist Pats Parfüm!«
    »Bist du ganz sicher?«
    »Verflixt, ich spinne mir da doch nichts zusammen! Pat ist in diesem Auto gewesen! Das ist ihr Parfüm! Sie hatte es heute eigens aufgetragen. Ein ziemlich teures Zeug, das es hier nicht mal zu kaufen gibt. Sie hat’s noch aus Schottland mit hierher gebracht. Muß ich immer noch gegen die Niagarafälle anpredigen, oder glaubt mir jetzt endlich mal jemand etwas?«
    »Aber wieso gibt’s dann keine Anzeigen für dämonische Aktivitäten?« fragte Zamorra leise. »Hier stimmt doch was nicht! Pierre, ehe der Wagen abgeschleppt und bei euch auf dem Verwahrplatz abgestellt wird, möchte ich ihn noch einmal untersuchen. Hier und jetzt.«
    Robin nickte. »Tu, was du nicht lassen kannst, Professor. Bis sich der Abschleppwagen durch den Stau gekämpft hat, dauert es ohnehin noch eine Weile.«
    Die Polizei hatte zwar an der letzten Ausfahrt die Strecke dichtgemacht und leitete den Verkehr von der Autobahn herunter, allerdings hatte das wegen Kommunikationsproblemen und Kompetenzgerangel ein wenig gedauert. Die Autobahnpolizei beschwerte sich, daß sie über den Kripo-Einsatz nicht informiert worden sei, erst danach wurde gehandelt und die Strecke gesperrt.
    Bis dahin waren schon unzählige Wagen aufgelaufen und steckten nun natürlich fest. Und weil die wenigsten so vernünftig waren, eine Notfallspur freizuhalten, mochte es problematisch werden. Typisches Problem auf Autobahnen überall in Europa.
    Brunot unkte: »Und wenn die Jungs von der Trachtenbrigade weiter herumzetern, statt auch die Gegenrichtung zuzumachen, knallt’s dann gleich reihenweise, weil alle hierhergucken, statt aufzupassen, was der Vordermann macht…«
    »Und wenn hier ein bißchen Platz gemacht wird, damit der Verkehr langsam wieder anrollen kann?« schlug Nicole vor.
    Brunot schüttelte den Kopf. »Wir arbeiten hier ohnehin schon auf Schmalspur. Alles wäre einfacher, wenn die drei Leute im Wagen nicht tot wären, aber jetzt dürfen wir diese ganze Strecke Zoll für Zoll absuchen, um rauszufinden, ob uns nicht doch jemand durch irgendein Täuschungsmanöver entkommen ist. Verdammt, ich hasse so was!«
    Er wandte sich mit knallrotem Kopf Zamorra zu.
    »Wenn der Chef Sie irgendwann umbringt, Professor, helfe ich ihm dabei! Wenn’s schon unbedingt sein muß, warum können Sie uns dann nicht ein paar ganz stinknormale Fälle liefern? Abgesehen davon, daß wir nicht mal zuständig gewesen wären! Das sind wir erst jetzt, wo die Insassen des Wagens ermordet wurden!«
    »Meinen Sie, mir machen diese Dinge Spaß, mit denen ich ständig zu tun habe?« gab Zamorra schulterzuckend zurück.
    Er wandte sich wieder zum Wagen um, streckte diesmal eine Hand aus und rief das Amulett.
    Merlins Stern tauchte fast augenblicklich in seiner Hand auf.
    Etwas überrascht betrachtete Zamorra das handtellergroße, silbern schimmernde Etwas, das der Zauberer Merlin vor fast tausend Jahren aus der Kraft einer entarteten Sonne geschaffen hatte.
    Ursprünglich war es eine flache Scheibe gewesen.
    Aber dann hatte der Ase Odin diese Scheibe Zamorra gestohlen. Später hatte Taran das Amulett zurückgebracht - allerdings hatte

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