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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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aber es wunderte ihn beinahe, daß nicht wenigstens Nicole seine Nähe gefühlt hatte.
    Vorsichtshalber hatte er am späten Nachmittag noch mit Chefinspektor Pierre Robin telefoniert. Falls es zu spektakulären Aktionen kam, wollte er die Polizei auf seiner Seite und nicht gegen sich haben.
    Der Leiter der Mordkommission war zwar von der Zuständigkeit her sicher nicht der richtige Ansprechpartner, aber zum einen war er Zamorras Freund und zum anderen neben Staatsanwalt Gaudian einer der wenigen einflußreichen Staatsdiener, die wußten, mit welch übersinnlichen Phänomenen es Zamorra immer wieder zu tun bekam.
    Wenn von Robins oder auch Gaudians Seite her Anweisungen ergingen, fand alles einigermaßen seine Ordnung. Andere Beamte würden sich dann zwar nach wie vor wundern, Zamorra aber nicht weiter behindern, es sei denn, er übertrat selbst das Gesetz.
    Was er aber grundsätzlich nicht beabsichtigte.
    Dabei hoffte er, daß sich sein vorsorglicher Anruf im nachhinein als überflüssig herausstellte. Groß war die Hoffnung allerdings nicht…
    Während des ganzen Tages, während seiner vorsorglichen Überwachung, zeigte er sich den beiden Frauen absichtlich nicht.
    Nicht, weil sie sich dadurch vielleicht gestört fühlen könnten, aber wenn sie nicht wußten, daß er sie überwachte, konnten sie sich auch einem möglichen Gegner nicht dadurch verraten, daß sie sich nicht ganz so unbefangen verhielten wie jetzt. Das könnte diesen Gegner warnen.
    So aber hatte Zamorra die Chance, die Falle zuschnappen zu lassen, sobald sich der Feind zeigte und zuschlagen wollte.
    Deshalb betrat er selbst die Discothek auch nicht, sondern wartete draußen. Er vertraute seinem Gefühl, das ihn rechtzeitig warnen würde, wenn es drinnen zu einem Zwischenfall kam.
    Aber vielleicht passierte ja auch nichts…
    Malinaire zeigte deutlich Ungeduld. »Worauf warten wir eigentlich noch? Wir hätten sie uns schon längst schnappen können!«
    Der Algerier tippte sich an die Stirn.
    »Am hellen Tag vor ganzen Hundertschaften von Zeugen, wie? Schalt deinen Hirnkasten doch mal ein, Mann!«
    »Aber hier gibt’s wohl keine Zeugen, wie?« giftete Malinaire zurück. »Die Disco ist total leer, ja? Keine Menschenseele da außer den beiden Frauen? Toll! Hier können wir sie uns unbesorgt schnappen. Niemand sieht uns dabei.«
    »Ja, hier schnappen wir sie uns -unbesorgt«, entschied Mayenne. »Es ist ziemlich dunkel, und kaum jemand achtet darauf, wer wen auf die Tanzfläche oder an einen der Ecktische abschleppt.«
    Malinaire hob die Brauen.
    Mayenne fuhr fort: »Fajidah und Greaux kümmern sich um die Mädchen. Die eine ablenken, die andere abschleppen. Malinaire, du sorgst dafür, daß Alphonse den Wagen in den Hinterhof bringt, das Schloß am Zufahrtstor ist einfach zu knacken. Ich will die Limousine in spätestens einer Viertelstunde fahrbereit im Hof haben.«
    »Vielleicht dauert es bei uns länger als eine Viertelstunde«, grinste Fajidah. »Man will ja schließlich dabei auch seinen Spaß haben, nicht wahr?«
    »Sieh nur zu, daß aus deinem Spaß nicht tödlicher Ernst für uns wird«, fauchte Malinaire böse.
    Fajidah bleckte die Zähne und winkte ihm heiter zu.
    »Habt ihr alles, was ihr für die Aktion braucht?« rief Mayenne hinter ihm und Greaux her.
    »Natürlich! Hältst du uns für blöde?« knurrte Greaux. »Wir machen so was schließlich nicht zum ersten Mal.«
    Aber zum ersten Mal für diesen Auftraggeber, dachte Mayenne.
    Je länger er an den Unheimlichen dachte, der sich im Schatten verborgen hatte und sein Gesicht nicht zeigte, desto unsicherer wurde er. In den letzten Stunden hatte er manchmal geglaubt, der Unheimliche stünde direkt hinter ihm, aber jedesmal, wenn er sich irritiert umwandte, war da niemand zu sehen gewesen.
    Sekundenlang nur blitzte eine Vision in ihm auf. Er sah sich in der Limousine sitzen, mit der sie das Opfer entführen wollten, und er wußte, daß er tot war…
    Ein kalter Schauer rann über seinen Rücken.
    Blas die Sache ab und verschwinde, irgendwohin ins Ausland, durchfuhr es ihn. Nur weg von hier!
    Aber der Auftraggeber wird dich finden…
    Er entsann sich, wie blitzschnell Redon und Couffé gestorben waren. Er wußte immer noch nicht, wie der Unheimliche das gemacht hatte.
    Umfassender Schutz. Sie können völlig offen operieren, hatte der Unheimliche gesagt. War in diesem Fall »umfassender Schutz« nicht auch identisch mit umfassender Überwachung?
    Sie steckten in der Sache drin, und es gab kein

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