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0572 - Zarkahrs Braut

0572 - Zarkahrs Braut

Titel: 0572 - Zarkahrs Braut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Zurück mehr. Mayenne bedauerte, daß er sich mit seiner Menschenhändler-Organisation einen derart ›guten‹ Ruf geschaffen hatte, denn vielleicht wäre die Wahl des Unheimlichen sonst auf eine andere Gruppe gefallen.
    Jetzt konnten sie die Aktion nur noch durchziehen und hoffen, daß die versprochene gute Bezahlung nicht so aussah wie die kurze Horrorvision, in der er sich tot im Auto gesehen hatte…
    Alles war vorbereitet.
    Es konnte losgehen…
    ***
    Nicole fühlte sich wohl. Der Rhythmus der Musik feuerte sie an und putschte sie immer mehr in einen Ausnahmezustands Lange hatte sie dieses innere Feuer nicht mehr gespürt, und sie hatte es vermißt. Zamorra war nicht unbedingt der Discotheken-Typ, und sie war nicht unbedingt der Typ für Solo-Vergnügungen.
    Jetzt aber flippte sie auf der Tanzfläche regelrecht aus und genoß die Nacht mit jeder Faser ihres Körpers, spürte die bewundernden Blicke der Männer und die neidvollen der Mädchen.
    Zwischendurch tauchte sie immer wieder mal in Patricias Nähe auf. Die spielte jedoch Mauerblümchen. Daß diese wilde Discothek mit ihren kunterbunten Besuchern nicht gerade ihre Welt war, fiel Nicole nicht auf. Sie glaubte, der Schottin mit diesem Besuch einen Gefallen getan zu haben, aber Lady Patricia hätte sich in einem ganz normalen Tanzcafé wohler gefühlt.
    Hin und wieder, bei ruhigeren Melodien, tanzte sie zurückhaltend und unterhielt sich mit diesem oder jenem Typen. Als es dann aber allmählich auf Mitternacht zuging, stellte die Französin fest, daß sich Patricias Interesse allmählich doch noch auf einen bestimmten Tänzer zu konzentrieren begann. Der junge Kerl aber schien fast ebenso zurückhaltend zu sein wie die Lady, die sicher nicht einmal ahnte, wie aufregend sie in ihrem raffiniert geschnittenen Kleid aussah.
    Nicole tanzte derweil mit einem langhaarigen jungen Burschen, dessen Augen ständig zu lachen schienen und der nichts außer einer Lederjeans auf der dunklen, schweißglänzenden Haut trug. Die Hose war seitlich von oben bis unten aufgeschnitten und mit dünnen Lederbändern verschnürt.
    Nicole bedauerte fast, in festen Händen und Zamorra absolut treu zu sein. Bei diesem Jungen hätte sie durchaus schwach werden können…
    So hätte sie ihn allerdings lieber Patricia gegönnt, aber die war mit ihrem Tanzpartner in einer der Sitznischen am Parkettrand ins Plaudern geraten, was bei der dröhnenden Musik immerhin ein Kunststück besonderer Art bedeutete.
    Der attraktive Junge, mit dem Nicole tanzte, konnte plötzlich seine Hände nicht mehr bei sich behalten, da hieb sie ihm doch auf die Finger.
    »He, aber du willst es doch!« flüsterte er ihr laut zu. »Für mich!«
    Gleichzeitig zog er sie eng an sich, obgleich die Musik eigentlich verlangte, ohne Körperkontakt zu tanzen. Seine Hände glitten schon wieder verlangend über ihren nackten Rücken, tasteten sich tiefer…
    Sie erschauerte. Langsam wurde ihr das Spiel nun doch zu heiß. Ihre Signale, daß es nur um ein wenig Spaß ging und nicht um mehr, hatte der Junge im Gegensatz zu den anderen Tänzern gleich zu Anfang ignoriert, und sie hatte den Fehler begangen, sich trotzdem mit ihm einzulassen.
    Jetzt mußte sie sich etwas einfallen lassen, um aus der selbstgestellten Falle wieder herauszukommen.
    Zwischendurch sah sie sich wieder einmal nach Patricia um.
    Doch Lady Patricia war verschwunden…
    Nicole riß sich von dem jungen Farbigen los.
    Wo war Patricia?
    Die Sitznische, wo sie gesessen hatte, war leer!
    Auf der Tanzfläche war sie auch nicht zu sehen. Nicole war jetzt lange genug hier, um trotz des Durcheinanders und der irritierend-flackernden Ausleuchtung sofort zu erkennen, wer dort tanzte und wer nicht.
    Auch von Patricias Tanz- und Gesprächspartner war nichts mehr zu sehen!
    Vielleicht war sie zur Toilette gegangen? Aber daß ihr Tanzpartner zeitgleich verschwunden war, alarmierte die Französin!
    Der Farbige folgte Nicole.
    »He, was ist mit dir los?« schrie er durch die Musik.
    Nicole versuchte ihn zurückzudrängen, als seine Hände wieder so gefährlich sanft nach ihr faßten.
    »Laß mich und schwirr ab!«
    Eines der Gläser auf dem Tisch war umgekippt, eine Lache klebrigen Saftes breitete sich auf der Tischplatte aus und auf dem Fußboden darunter. Nicole sah es an den Flashlight-Reflexionen.
    Und da war noch etwas…
    Ein Fetzen Stoff!
    Ein Fetzen von Patricias Kleid!
    Tief atmete Nicole durch, dann fuhr sie herum.
    Ihr Tanzpartner stand unmittelbar hinter ihr, und

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