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0574 - Der chinesische Tod

0574 - Der chinesische Tod

Titel: 0574 - Der chinesische Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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zupackte, schlug er dagegen.
    Ein knallharter Tritt mit einem spitzen Knie erwischte sie irgendwo zwischen Hüfte und Magen. Der Schmerz strahlte in den ganzen Leib.
    Osa hörte sich selbst stöhnen. Sie brach nicht zusammen, hielt sich auf den Beinen, doch sie war geschwächt.
    Genau das richtige Opfer für die beiden Killer!
    Und die kamen.
    Nicht schnell, auch nicht langsam, sie gingen normal, wie zwei, die sich ihrer Sache sicher waren.
    Tiau zog sich zurück und hatte bei seiner Aktion die Hände nicht einmal aus den Ärmeln gezogen. Nun wollte er aus einer gewissen Distanz zuschauen, wie man Osa fertigmachte.
    Sie griff an.
    Ihr rechtes Bein war das stärkere, ausgerechnet dort hatte sie der Tritt an der Hüfte erwischt.
    Osa war trotzdem schnell, doch gleichzeitig zu langsam. Zwei Hände griffen zielsicher zu, umfaßten den Fußknöchel, hielten ihn fest, ein Ruck, Osa kippte zu Boden.
    Sie schlug schwer mit dem Rücken auf, konnte einen Schrei nicht unterdrücken, wurde losgelassen, hörte das Lachen und stemmte sich wieder auf die Beine, nachdem sie sich aus der unmittelbaren Gefahrenzone gerollt hatte.
    Die beiden ließen sie auch hochkommen. Sie grinsten sich zu. Ihrer Sache waren sie sich sicher. Sie betrachteten die verzweifelte Osa nur mehr als einen Spielball.
    Das Halbblut suchte nach einem Ausweg. Sie war schon so weit zurückgewichen, daß sie mit dem Rücken beinahe die Falten des Vorhangs berührte, durch den Tiau erschienen war.
    Noch bestand dort eine kleine Lücke, und Osa hörte ein fauchendes Geräusch. Waren das schon die Flammen, die hinter dem Vorhang aufloderten?
    »Na komm schon!« flüsterte einer der Killer. »Oder hast du plötzlich Angst bekommen?«
    Sie ließ sich nicht ablenken – und startete.
    Osa hatte sich für die Tür entschieden. Beim ersten Sprung spürte sie den heftigen Schmerz in der Hüfte, biß die Zähne zusammen, rannte weiter und wollte einfach schneller sein.
    Nun hätten die beiden ihr eigentlich den Weg abschneiden müssen, was sie nicht taten.
    Osa vernahm so etwas wie ein Sirren, sah einen hellen Schatten, der für den Bruchteil einer Sekunde vor ihren Augen tanzte, dann über das Gesicht fiel und sich um den Hals schnürte.
    Wieder hing sie in einer Schlinge. Diesmal bestand sie aus Seide.
    Der konnte sie nicht entkommen.
    Sie spürte den heftigen Ruck, der sie zurückzerrte. Die Luft wurde ihr knapp. Das Muster unter der Decke begann plötzlich wie wild zu tanzen und zu zucken.
    Dann fiel sie.
    Mit dem Hinterkopf schlug sie noch auf. Sterne zuckten vor ihren Augen und verschwanden mit kleinen Explosionen.
    Jemand stellte einen Fuß auf ihren Körper. Der Druck war nicht stark, er warnte mehr.
    Kalte Augen schauten auf sie nieder, forschten in ihrem Gesicht nach. Dünne Lippen zeigten plötzlich ein Grinsen. In diesem Moment wurde Osa klar, daß sie verloren hatte.
    Hier gab es keine Chance mehr für sie.
    Die Killer waren an ihre Seite getreten. Sie nickten sich gegenseitig zu, und Osa hatte Mühe, Luft zu holen. Der Mann mit der Seidenschlinge hielt das Ende um sein Handgelenk gewickelt. Er brauchte nur zuzuziehen, und alles war vorbei.
    Sie warteten auf Tiau.
    Der näherte sich mit gemessenen Schritten, erzeugte trotzdem ein vibrierendes Echo, das sich bis in Osas Kopf fortpflanzte.
    Zwischen den beiden blieb er stehen. Von der Größe her reichte er ihnen knapp über die Schulter, aber er war ein wahrer Teufel in Menschengestalt.
    »Hebt sie hoch und schafft sie hinter den Vorhang.«
    »Und dann?«
    Tiau lachte böse vor seiner Antwort. »Dann könnt ihr sie den magischen Flammen übergeben…«
    ***
    Wo befand sich die verdammte Pagode?
    Fremden erzählte ich, daß ich London genau kannte. Lächerlich, denn nun merkte ich, wie wenig mir die Millionenstadt tatsächlich bekannt war. Ich kurvte durch dieses Viertel, nahm Kurven, hörte Reifen über den Straßenbelag radieren und wollte auch nicht anhalten, um andere Passanten zu fragen.
    Ein Tempel oder eine Pagode mußte meiner Ansicht nach von den übrigen Häusern abstechen, weil es etwas Besonderes war. Hier schien es nicht der Fall zu sein.
    Zweimal war ich um Haaresbreite einem Zusammenstoß entgangen. Ich mußte nicht nur auf die Fahrzeuge achten, sondern ebenfalls auf die Straßenränder.
    Das Fahrrad lag auf dem Gehsteig!
    Ich war schon vorbeigefahren, als ich mich rückerinnerte. Himmel, war nicht Osa mit einem Fahrrad geflohen? Ich hatte nicht genau erkennen können, wie es aussah, wollte davon

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