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0574 - Der chinesische Tod

0574 - Der chinesische Tod

Titel: 0574 - Der chinesische Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ausgehen, daß es sich bei dem liegenden Rad um Osas handelte.
    Ich bremste.
    Wieder verlor ich etwas Profil, hämmerte den Rückwärtsgang hinein und rollte nach hinten.
    In Höhe des Rads fand ich keinen Parkplatz. Den Wagen ließ ich als Verkehrshindernis mitten auf der Straße stehen und rannte auf den Hauseingang zu, der hinter dem Rad zu sehen war. Auf der dunklen Tür erkannte ich das Motiv des Drachen. Das mußte der Eingang zum Tempel sein.
    Die Menschen blieben stehen, als ich mit einem Sprung über das Fahrrad hinwegsetzte. Es waren durchweg Farbige, die meisten davon stammten aus dem asiatischen Raum.
    Die Tür war nicht wieder ins Schloß gefallen. Sie bewegte sich schwankend im Wind.
    Für mich ein großer Vorteil. Mit der Schulter rammte ich sie auf, schaute in eine leere Halle, nein, in eine fast leere, denn jemand erhob sich vom glatten Boden, taumelte etwas, sah mich und stürzte plötzlich auf mich zu.
    Er riß dabei ein Messer hervor, dessen Klinge leicht gebogen war.
    Daß es sich um Man Leis Mörder handelte, erfuhr ich erst später. Ich sah dem Angriff entgegen und unterlief den Kerl, bevor ich ihn mit einem Schulterwurf zu Boden schleuderte, wo er sich gewandt wie eine Katze herumdrehte und aufsprang.
    Das geschah so schnell, daß ihn mein Tritt nicht mehr erwischte.
    Noch im Sprung säbelte er zu.
    Diesmal konnte ich ausweichen, aber der Kerl setzte blitzartig nach und fintierte dabei.
    Ich ging zurück. Er war einfach zu flink, um ihn aus den Augen zu lassen, deshalb bekam ich keine Gelegenheit an meine Beretta heranzukommen. Als er sich vorwarf und gleichzeitig gegen mich stach, drehte ich mich zur Seite. Die Klinge wischte verdammt dicht an mir vorbei, ich bekam ihn zu packen, umklammerte die Schulter und wuchtete ihn nach vorn.
    Der Chinese war ein Leichtgewicht. Fast hätte er noch abgehoben, als er auf den großen Buddha zuflog.
    Die Figur war härter als sein Kopf. Er prallte mit dem Schädel dagegen. Ich sah ihn fallen und nicht mehr aufstehen. Zum zweitenmal innerhalb kurzer Zeit war der Kerl bewußtlos geworden.
    Das Messer nahm ich ihm ab und schleuderte es weg. Dann erst kümmerte ich mich um den offenen Spalt, durch den ich in einen Raum treten konnte. Ein Drachenmaul hatte sich dabei zur Seite geschoben und den Durchgang freigegeben.
    Genau breit genug, um auch mich hindurchschlüpfen zu lassen.
    Ich zog diesmal die Beretta und sah auch ein Ziel.
    Vor mir stand ein sehr alter Chinese. Ich hatte ihn noch nie gesehen, wußte aber sofort, um wen es sich handelte.
    Das konnte nur Tiau sein!
    ***
    Wir schauten uns gegenseitig an. Er hatte seine Hände in die weiten Ärmel geschoben und sagte kein einziges Wort. Außer ihm befand sich niemand in der Nähe. Wenn jemand wußte, wo sich Osa und Suko befanden, dann mußte er es sein.
    Ich ließ ihn in die Mündung blicken. »Du bist Tiau«, sagte ich leise.
    »Ja.«
    »Wo sind sie?«
    »Wer?«
    »Osa und Suko!«
    Er hob die Augenbrauen und ließ auf seiner Stirn noch mehr Falten entstehen. »Sie sind den Weg gegangen, den sie haben gehen müssen, Fremder. Die Flammen des Drachenfeuers kennen keine Unterschiede. Deine beiden Freunde sind längst verbrannt…«
    ***
    »Verbrenne!«
    Suko hatte noch Tiaus Stimme gehört, dann war der alte Chinese lautlos wie ein Phantom verschwunden.
    Und das Feuer fiel.
    Ein tödlicher Flammenregen hatte sich aus dem Maul des Drachen gelöst. Er kippte dem wehrlosen Suko entgegen, der darauf wartete, daß die Feuersbrunst sein Gefängnis erfüllen und ihn zu Asche verbrennen würde.
    Angst peitschte hoch, doch die Haube aus Feuer teilte sich plötzlich und sank zu beiden Seiten des Sargs zu Boden, wo sie sich als starre Flammenarme aufrichteten, deren Spitzen über die Ränder des Sargs hinwegloderten.
    Suko konnte diese Tatsache nicht begreifen. Er hatte das Gefühl, daß man ihn noch weiter quälen wollte und hörte auch wieder die kratzenden Geräusche, als die Zwerge an der Außenwand hochkletterten und von den Flammen nicht verbrannt wurden.
    Suko konnte sie sehen, er nahm auch den Triumph in ihren Augen wahr. Nur eine Bewegung war ihm nicht möglich.
    Sie kletterten in den Sarg.
    Der Inspektor spürte ihren Druck auf seinem Körper. Sie hatten sich auf und zwischen seine Beine geklammert, die lodernden Flammen im Rücken, die keine Wärme ausstrahlten.
    Dafür öffneten die verkrüppelten Zwerge ihre Mäuler. Es sah so aus, als wollten sie nach Luft schnappen, gleichzeitig bewegten sie ihre Arme, um

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