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0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

Titel: 0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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existieren. Sie zu überwinden, war unmöglich.
    Was den Tukh-Kult anging, so gab es nur noch wenige, die ihm dienten, nachdem ein amerikanischer Archäologe und ein britischer Colonel mit seinen Soldaten vor mehr als sechs Jahrzehnten der Renaissance jenes Kultes in Pankot ein jähes Ende bereitet hatten.
    Mangels Gliedmaßen konnte der Kobra-Dämon sich nicht die Hände reiben, weil nun ausgerechnet ein Nachfahre derer, die seinerzeit gegen die Tukhs kämpften, auf seiner Seite stand.
    Aber er konnte seine Zufriedenheit zeigen.
    Die Silbermond-Druidin Teri Rheken befand sich durch die Intervention jenes Mannes nun in seiner Gewalt…
    ***
    Der Rachen schloß sich, und Zamorra hörte Nicoles gellenden Aufschrei. In der Dunkelheit des Schlundes tastete er nach ihr und bekam ihren Arm zu fassen. Beide stürzten sie nicht mehr, sie hatten wieder festen Boden unter den Füßen.
    Oder was sich im ersten Moment so ›fest‹ nannte…
    Der Boden war stabil, aber irgendwie weich. Als Zamorra in die Knie ging, um mit den Fingerspitzen diesen Boden zu berühren, fühlte er eine weiche, schleimige Masse, die er aber in der Finsternis nicht sehen konnte. Er versuchte den Schleim am Hosenbein abzuwischen, was ihm jedoch nicht gelang. Die Masse, die nun an seinen Fingerkuppen klebte, ließ sich nicht entfernen.
    »Faß bloß nichts an«, warnte er Nicole.
    »Zu spät«, seufzte sie. »Das Mistzeug klebt, als wär's angewachsen! Hast du ‘ne Idee, wie wir hier wieder ‘rauskommen?«
    »Nein.« Zamorra schüttelte den Kopf, obgleich seine Gefährtin das in der Finsternis natürlich nicht sehen konnte. »Wir werden uns etwas einfallen lassen müssen. Und zwar ziemlich schnell. Merkst du was?«
    »Was denn?«
    »Ziemlich schlechte Luft hier, nicht?«
    »Richtig. Mir scheint, als gäbe es hier weit weniger Sauerstoff, als für uns gut sein kann. Na ja, kein Wunder - welches Ungeheuer schluckt schon jede Menge Luft zusammen mit seiner Beute, nur damit letztere länger lebt?«
    »Ich denke, daß wir für das längere Leben selbst sorgen müssen«, sagte Zamorra. »Wir müssen so schnell wie möglich hier ‘raus. Fragt sich, wie. Ich denke, wir werden uns kaum mit den bloßen Händen einen Weg ins Freie graben können.«
    Rund um sie geriet von einem Moment zum anderen alles in Bewegung. Wie bei einem Erdbeben wurden sie durchgeschüttelt.
    Zamorra stürzte vornüber in die schleimige Masse, die sich sofort an ihm festsetzte. Als er sich wieder aufrichtete, zerrte das klebrige Zeugs an seiner Kleidung. Hier und da gab der Stoff nach und riß.
    Nicole hatte etwas mehr Glück gehabt. Sie war auf den Beinen geblieben, dafür haftete ihr Schuhwerk schon recht gut an der Stelle, an der sie seit kurzem stand. Sie hatte Mühe, die Sohlen wieder zu lösen.
    »Hoffentlich wirkt das Teufelszeug nicht wie Säure!« unkte sie.
    »Du hältst es für so etwas wie Verdauungssaft?«
    »Warum nicht? Wir sind verschluckt worden. Das Erdbeben, das wir gerade erlebt haben, dürfte eine Art Magenzucken gewesen sein. Oder der Versuch, uns aus der Speiseröhre weiter in Richtung Magen zu befördern -falls wir den noch nicht erreicht haben sollten. Ich denke, man sollte dem Ungeheuer irgendwie mitteilen, daß wir weder schmackhaft sind noch verdaut werden möchten.«
    »Schreib ihm ‘ne Postkarte«, empfahl Zamorra, der seine Handflächen betrachtete. Sie waren von dem Schleim überzogen, seit er sich nach seinem Sturz abgestützt hatte, um wieder aufstehen zu können. In seinen Fingerspitzen hatte er kein Gefühl mehr.
    Unwillkürlich sah er dorthin, wo er vorhin den Schleim hatte abwischen wollen. Der Stoff seiner Hose wies dort kleine Löcher auf.
    »Das Mistzeug ätzt ja tatsächlich!« entfuhr es ihm. »Was ist mit deinen Fingern?«
    Jetzt wurde auch Nicole aufmerksam. »Das ist ja verrückt!« behauptete sie. »Ich kann sie nicht mehr richtig spüren! Glaubst du…?«
    Er nickte. »Sieht so aus, als hättest du recht. Es ist so etwas wie ein Verdauungssaft!«
    Eine Weile herrschte Schweigen, dann gab Nicole eine recht undamenhafte Verwünschung von sich.
    Zamorra fiel etwas anderes auf.
    Als sie verschlungen wurden, war es stockfinster gewesen. Natürlich - warum sollte ein hungriges Freßmonster eine Lampe in seinem Bauch brennen lassen? Es war auch jetzt noch dunkel. Aber mit dieser Dunkelheit stimmte etwas nicht.
    Zamorra konnte seine Umgebung wahrnehmen, und er konnte auch sich selbst sehen! Gut genug, um zu erkennen, wie fadenscheinig seine

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