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0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!'

Titel: 0574 - 'Opfert sie dem Schlangen-Dämon!' Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Kleidung dort wurde, wo die Schleimsubstanz sie berührt und sich festgesetzt hatte!
    Als Beobachter befand er sich gewissermaßen scheinbar außerhalb seines Körpers!
    »Ich glaube, das alles hier ist nicht echt«, überlegte er. »Wenn schon das Licht nicht stimmt und ich trotz tiefster Dunkelheit sehen kann…«
    »Nicht echt?« fuhr Nicole auf. Sie hielt ihm ihre Hände entgegen.
    Einige ihrer Finger - waren skelettiert!
    ***
    »Nicht schon wieder«, murmelte Nicole.
    Sie erhob sich mit einem Ruck vom Bett und sah an sich herunter.
    Alles war in Ordnung, ihre Finger waren noch heil. Auch Zamorra war unversehrt.
    Ein Blick zur Uhr, sie konnte nicht lange geschlafen haben. Vielleicht fünf oder zehn Minuten. In Zamorras Armen war sie eingeschlummert, nachdem sie sich geküßt und gestreichelt hatten, während sie auf Gryfs Rückruf warteten.
    Nun öffnete auch Zamorra die Augen, und wie gerade Nicole kontrollierte er sich selbst.
    Die Zeit, die sie geschlafen hatten, entsprach etwa der Dauer des geträumten Erlebnisses.
    »Allmählich beginne ich mich vorm Einschlafen zu fürchten«, sagte sie leise. »Wenn dieser Alptraum jetzt jedesmal seine Fortsetzung findet… nein danke!«
    Sie brauchten sich nicht mehr gegenseitig darüber zu informieren, was sie geträumt hatten.
    »Irgendwie müssen wir es schaffen, aus dieser Falle zu entkommen«, sagte Zamorra. »Und vermutlich geht das nur, indem wir Teri helfen. Mit ihr hat diese seltsame Alptraumsequenz schließlich begonnen.«
    Nicole trat ans Fenster. »Kannst du dich noch an die erste Folge dieser Fortsetzungsgeschichte erinnern?« fragte sie. Ein Schwarm dunkler Vögel zog über die Dächer dahin, und Nicole sah ihnen nach, bis sie aus ihrem Blickwinkel entschwanden. »Ich nicht«, fuhr sie fort. »Ich weiß noch, was ich jetzt eben geträumt habe, und auch, was beim letzten Mal passiert ist, aber was davor geschah - sofern man es als Geschehen überhaupt bezeichnen kann - weiß ich nicht mehr. Ich kann mich nicht mehr daran erinnern.«
    Sie wandte sich um und sah Zamorra an.
    »Ich weiß definitiv, daß es um Teri geht, daß wir sie als Gefangene gesehen haben und befreien wollten, aber auf welche Weise wir davon erfuhren - keine Ahnung! Die Erinnerung daran ist verschwunden!«
    »Bei mir auch«, gestand Zamorra überrascht. »Seltsam…«
    Natürlich kann sich kein Mensch an alle seine Träume erinnern, nicht einmal, wenn er ein sogenanntes ›fotografisches Gedächtnis‹ hat und eigentlich nichts vergessen kann. Träume sind nur innere Reflexionen und der Versuch, Erlebnisse zu verarbeiten…
    Aber Träume, die so intensiv sind wie dieser, bleiben normalerweise schon allein ihrer Intensität wegen im Gedächtnis haften, wenigstens für einige Zeit. Speziell dann, wenn sie so eigenartig sind.
    Zamorra betastete seine Finger. »Hoffentlich meldet sich Gryf bald wieder«, sagte er.
    Im gleichen Moment schlug das Zimmertelefon an…
    ***
    Teri Rheken erwachte. Sie fühlte eine eigenartige Taubheit in sich. Als sie die Augen öffnete, sah sie über sich einen düsterroten Himmel.
    Ein solches Licht hatte sie auf der Erde noch nie gesehen.
    Sie war also in eine andere Welt entführt worden. Aber warum hatte Nick das getan?
    Sie entsann sich, daß er auf sie geschossen hatte. Es mußte eine Betäubungswaffe gewesen sein, mit extrem schneller Wirkung.
    Sie wußte nicht, wie lange sie ohne Bewußtsein gewesen war. Sie trug keine Uhr bei sich, und mit Erschrecken mußte sie feststellen, daß sie ihr Zeitgefühl verloren hatte.
    Und nicht nur das. Da war auch diese seltsame »Taubheit«.
    Sie begriff sofort, was das bedeutete.
    Es war nichts Körperliches. Sie konnte nach wie vor mit ihren Ohren hören. Aber etwas anderes fehlte, etwas Vertrautes.
    Ihre Para-Fähigkeiten!
    Sie war nicht in der Lage, ihre Druiden-Kräfte einzusetzen!
    Sie brauchte nicht einmal zu versuchen, irgend jemandes Gedanken zu lesen. Sie spürte schon jetzt, daß es nicht mehr funktionierte. Ganz abgesehen davon, daß sie nicht einmal jemanden in der Nähe registrierte, dessen Gedanken sie hätte lesen können.
    Und auch ihre Fähigkeit, Gegenstände mit Gedankenkraft zu bewegen, war wie weggewischt!
    Sich mittels zeitlosem Sprung in Sicherheit zu bringen, mit ihrer Magie von hier zu verschwinden - es ging ebenfalls nicht!
    War es eine Wirkung des Betäubungsmittels, das Nick ihr in die Blutbahn geschossen hatte?
    Und warum hatte er es getan?
    Er hatte mit dem Wer-Tiger nichts zu schaffen gehabt!

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