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0575 - Stadt im Lavameer

Titel: 0575 - Stadt im Lavameer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mausbiber, hockte unter ihm auf dem polierten Boden der Halle und blinzelte zu ihm hinauf.
    „Alter Träumer", rief der Ilt. „Was hältst du von einem kleinen Spaziergang, jetzt, da wir endlich unser Gefängnis verlassen haben?"
    Atlan kämpfte gegen die körperliche Schwäche und gegen das Unwohlsein an.
    Die Stimmen der Qual, signalisierte sein Extrasinn. Sieh dich vor.
    Die Mutanten werden gleich durchdrehen.
    Ihm gegenüber endete ein Schacht, der schräg in die Tiefe führte. Aus ihm stiegen einige Asporcos hervor. Ihre Kleidung kennzeichnete sie als Priester. Ihr Verhalten verriet, daß sie die geheimnisvollen Beeinflussungsimpulse bereits wesentlich intensiver verspürten als er und Gucky. Sie bewegten sich mit unsicheren Schritten voran, verhielten ab und zu, als ob sie in sich hineinhorchten, richteten ihre Handfeuerwaffen ziellos gegen die Decke der Halle und feuerten.
    „Komm schon", drängte Gucky.
    Er griff nach dem Arm des Arkoniden und zerrte daran. Atlan stieg von dem Sockel herab. Er kämpfte gegen jene unbekannte Gewalt an, die versuchte, sein Bewußtsein auszuschalten oder zu übernehmen. Zögernd schritt er neben dem Ilt her, der sich immer wieder zu den Asporcos umblickte. Die Priester hatten ihn und den Arkoniden langst entdeckt, aber es gelang ihnen nicht, ihre Bewegungen zu koordinieren. Sie beobachteten die beiden Fremden, aber keiner von ihnen zielte direkt auf sie. Staunend verfolgte er ihre Aktionen, ohne sich unmittelbar bedroht zu fühlen.
    Er wäre vermutlich sehr überrascht gewesen, wenn ihn eine Kugel getroffen hatte.
    „Begreifst du das, Gucky?" fragte er.
    „Nein, ich habe auch keine Lust dazu", entgegnete der Ilt.
    „Besser als zu begreifen, ist auf jeden Fall, so schnell wie möglich zu verschwinden. Die anderen warten schon auf uns. Außerdem werden die Stimmen der Qual immer munterer. Wenn die so weiterquietschen, dann kann ich mich nicht mehr wehren, weil ich mir die Ohren zuhalten muß."
    Atlan legte die Hände auf den Leib. Ihm war übel. Er hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Gucky machte dagegen einen absolut munteren Eindruck.
    „Seit wann kannst du die Stimmen der Qual hören?"
    „Ich höre gar nichts", rief der Mausbiber. „Da ich keine Lust habe, mir eine Kugel auf den Leib brennen zu lassen, ziehe ich es vor, jetzt stiften zu gehen."
    Atlan zählte zwölf Asporcos. Die farbenprächtig gekleideten Gestalten bewegten sich wie die Mitglieder eines exotischen Schrittballetts vor ihnen. Zwei waren von den Kugeln der anderen getroffen worden. Der Stoff der Kombinationen färbte sich dunkel.
    Die Münder der Asporcos waren weit geöffnet. Auch die vertikal angeordneten Nasenschlitze standen offen. Dennoch vernahmen weder Gucky noch der Lordadmiral den geringsten Laut. Atlan wußte, daß die Asporcos schrien, aber ihre Stimmen bewegten sich im Ultraschallbereich und blieben unhörbar für den Chef des Einsatzkommandos und seinen beunruhigten Begleiter.
    Sie leiden! stellte das Extrahirn nüchtern fest.
    „Unvorstellbar, was sie seit acht Jahren Standardzeit ausgehalten haben", sagte Atlan laut.
    „Ich kann mir gut vorstellen, was wir auszuhalten haben, wenn wir noch länger hier bleiben", rief Gucky schrill. „Jetzt reicht es aber."
    Er griff nach der Hand Atlans und teleportierte.
    Schon in einer Entfernung von nur vier Metern rematerialisierten sie, aber das genügte. Sie befanden sich jetzt in einem schmalen Gang, der unter dem Fluß hindurch führte.
    Atlan hörte die Stimme Icho Tolots.
    Sie glich dem Donnergrollen weit entfernter Bombenexplosionen.
    Jetzt lief der Arkonide vor Gucky her. Jeder Schritt war mühsam und qualvoll. Die hypnosuggestive Beeinflussungswelle nahm an Intensität zu. Eben noch glaubte der Einsame der Zeit, sich wieder in der Gewalt zu haben. Jetzt sackten ihm die Beine unter dem Leib weg.
    Vor ihm tauchte Ribald Corello mit seinem Spezialrobot auf.
    Er hörte seine kindliche Stimme, dann drang etwas Unbegreifliches in sein Gehirn ein und löschte das Bewußtsein aus.
    Erstaunlicherweise wußte Atlan sofort, daß er nur wenige Minuten ohnmächtig gewesen war, als sein Geist sich wieder klärte.
    Ein nahezu unerträglicher Druck lastete auf ihm und beeinträchtigte sein Bewußtsein, während der Logiksektor seines Extragehirnes einwandfrei zu funktionieren schien.
    Aus albinotisch-rötlichen Augen blickte er auf den Mausbiber, der mit ausgebreiteten Armen und Beinen an der Decke klebte und sich nicht rührte. Das Bild trübte

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