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0575 - Stadt im Lavameer

Titel: 0575 - Stadt im Lavameer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich, als die Augen zu tränen begannen.
    Atlan wälzte sich auf die Seite und bemühte sich, auf die Beine zu kommen, aber die motorischen Reflexe wurden nicht ausreichend koordiniert.
    Parese der Formatio reticularis, konstatierte das Extrahirn nüchtern.
    Atlan zog die einzig mögliche Konsequenz. Er entspannte sich und sackte mit erschlaffenden Muskeln gegen die unterste Stufe einer Treppe. Wenn es ihm auch nicht gelang, Ordnung in sein Nervensystem zu bringen, konnte er seine Augen immerhin so weit bewegen, daß er die Vorgänge in der langgestreckten Halle beobachten konnte, in der er sich befand.
    Die Mutanten reagierten ganz anders auf die Beeinflussungswelle als Roi Danton und er.
    Takvorian, der Pferdekopfmutant, verhielt sich ebenso wie Gucky. Er stand wie zu Stein erstarrt auf einem Fleck. Dicht neben ihm lag Roi Danton auf dem Boden. Er hatte sich wie ein Embryo zusammengekrümmt und ließ nicht erkennen, ob er überhaupt noch lebte.
    Ras Tschubai teleportierte ununterbrochen. Der dunkelhäutige Mutant raste in winzigen Teleportersprüngen von einem bis zwei Metern quer durch die Halle. Dabei preßte er die Hände gegen den Kopf, als habe er Schmerzen. Zugleich aber lachte er, als gebe es für ihn kein größeres Vergnügen, als seinen parapsychischen Kräften freien Lauf zu lassen.
    Ribald Corello saß in seinem Spezial-Roboterstuhl und bewegte den mächtigen Kopf, als horche er einer fernen Stimme nach, die aus ständig wechselnder Richtung kam.
    Die erschreckendste Wirkung auf die Beeinflussungswelle aber zeigte der halutische Koloß Icho Tolot. Der dreieinhalb Meter große und in den Schultern zweieinhalb Meter breite Riese schwang in der Halle hin und her wie ein Perpendikel - von unsichtbarer Kraft getragen. Er hatte eine Strukturumwandlung vorgenommen. Mit Hilfe seines ungewöhnlichen Metabolismus hatte er sich in ein Gebilde verwandelt, das einem massiven Terkonitstahlblock vergleichbar war. Die Sprung- und die Handlungsarme sowie die beiden Säulenarme hielt er nach unten ausgestreckt, so daß sie jedes Mal krachend in den steinernen Boden schlugen, wenn er sich dem tiefsten Punkt seiner Schwungkurve näherte. Diesem superharten Vernichtungsinstrument war der Boden nicht gewachsen. Er brach auseinander, Gesteinsbrocken wirbelten in alle Richtungen davon und schlugen mit verheerender Wirkung in die Säulengalerien an den Seiten.
    Atlan beobachtete den Haluter mit wachsender Erregung.
    Er wünschte, er hatte eine Möglichkeit gehabt, Icho Tolot aufzuhalten, aber offensichtlich wußte dieser selbst nicht, was er anrichtete.
    Die Säulen zersplitterten und sackten in sich zusammen. In der Decke der Halle erschienen Risse. Atlan fragte sich, wie lange der Bau dem Wüten des Haluters noch widerstehen würde.
    In den zuführenden Gängen ertönten einige Schreie der Asporcos. Zwei Priester rannten auf Atlan zu. Sie hielten armlange Messer in den Händen. Ihre Facettenaugen sahen stumpf und glanzlos aus. Auch die beiden Hautkämme auf ihrem Kopf hatten die kräftige Farbe verloren.
    Wieder bohrte sich Icho Tolot in den Steinboden, und wieder schleuderte er kopfgroße Brocken heraus. Sie zischten über Atlan hinweg und trafen die beiden Angreifer.
    „Gucky", rief der Arkonide mühsam. „Laß Icho in Ruhe!"
    Diese Worte zu formulieren kostete soviel Kraft, daß Atlan anschließend erschöpft auf den Boden fiel.
    Der Mausbiber fiel mit ausgebreiteten Armen und Beinen von der Decke herab und landete neben dem Lordadmiral.
    „Ich wünschte, ich hätte selber Ruhe", erwiderte er mit schriller Stimme. „Ich hätte das halutische Ding-Dong langst angehalten, wenn ich es könnte."
    Als habe Icho Tolot diese Worte gehört, beendete er sein Vernichtungswerk. Er verharrte mitten in der Luft, beschleunigte dann jedoch wieder und raste wie eine Kanonenkugel gegen eine Wand. Niemand war überrascht, als sie auseinanderbrach und der Haluter durch sie hindurchflog. Er verschwand aus dem Gesichtskreis Atlans.
    Versuche nicht, Fragen zu beantworten, die du jetzt noch nicht klären kannst, empfahl der Logiksektor von Atlans Extragehirn.
    Kurzzeitig ließ die teilweise Lähmung seines Gehirns nach. Atlan konnte sich aufrichten, kam jedoch nicht auf die Füße. So kroch er in die Deckung einiger Säulen, die noch nicht vollkommen zerstört worden waren. Dabei ließ er die Mutanten Ribald Corello und Takvorian nicht aus den Augen. Ras Tschubai schien der totalen Erschöpfung nahe zu sein. Seine Teleportersprünge

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