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0576 - Der ewige Feind

0576 - Der ewige Feind

Titel: 0576 - Der ewige Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Professor Zamorras gehörte, winkte ab.
    »Ich komme an Informationen, auf die andere nicht mal hoffen dürfen, aber ob ich aus diesen Informationen auch etwas mache, überlege ich mir jedesmal sehr gründlich. Weil ich reine Sensationsmache verabscheue. Würde ich über Norton berichten, gerieten ein paar Außenminister weltweit in Aufruhr und würden anfangen, sich in diplomatischen Noten gegenseitig zu beschimpfen. In manchen Fällen ist es besser, ein bestimmtes Thema einfach totzuschweigen. Ohne Publicity erledigt sich der größte Schwachsinn allein dadurch, daß keiner ihn bemerkt.«
    »Und du hältst das, was Norton plant, für Schwachsinn, der totgeschwiegen werden muß?« protestierte Carlotta. »Ich höre wohl nicht richtig! Hast du nicht gerade gesagt, daß er einen Krieg gegen Wales führen will? Daß er einen Bürgerkrieg zu entfesseln beabsichtigt?«
    »Sicher - aber daß er dazu auch in der Lage ist, habe ich nicht gesagt!«
    »Ist er es denn?«
    »Nein! Und ich denke gar nicht daran, diesen Mann aufzuwerten, indem ich über ihn berichte! Das kannst du deiner Freundin im Wortlaut übermitteln.«
    »Und wenn sie dich dann einen arroganten Fatzke nennt?«
    Ted grinste. »Dann darfst du ihr auch noch verraten, daß ich ein unausstehlicher macho bin, der keine Lust hat, ehrlicher Arbeit nachzugehen, und statt dessen lieber seine Freundin vernascht. Wieso bist du eigentlich noch so dick angezogen?«
    »Dick angezogen?« Ihre Augen wurden groß. »Ich hab' doch nur noch den Slip an…«
    »Eben«, grinste Ted.
    »Du bist wirklich ein unausstehlicher macho«, fauchte sie und warf ihm erst das winzige Textil an den Kopf und dann sich selbst an den Hals.
    An einen John Norton, selbsternannter und von den Massenmedien unverstandener Feldherr, dachten sie in den nächsten Stunden beide nicht mehr…
    ***
    Vergangenheit:
    Sie werden dich töten. Doch du wirst nicht sterben. Du bist unsterblich.
    Immer wieder hörte Noron diese Worte des toten Schamanen. Sie fraßen sich tief in seine Gedankenwelt ein.
    Du bist unsterblich…
    Warum hatte Alan ihm die Unsterblichkeit nicht genommen? Er hätte es sicher gekonnt. So, wie er es als Toter ja auch fertiggebracht hatte, sich noch mal zu erheben!
    Noron wandelte zwischen den Lebenden, aber er hielt sich von den Sterblichen fern.
    Und in der Stadt tobte der Aufruhr.
    Noron hatte den Uruqui das Lachen bringen wollen, doch er brachte ihnen nur noch mehr Tränen. Aufgewiegelt von den Schamanen, warfen sich unzählige Uruqui in die blitzenden Schwertklingen der Krieger. Das gegenseitige Abschlachten wollte kein Ende mehr finden.
    Natürlich bekamen Feinde von außen sehr bald mit, was sich in der Stadt abspielte.
    Sie schlossen sich zusammen, und sie fielen über die entzweite Stadt her. Über die Uruqui, die es für sinnvoller hielten, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen, als sich gegen einen gemeinsamen Feind zu verteidigen.
    Die Stadtmauern brachen, die Häuser wurden geplündert und brannten nieder. Wer nicht starb, wurde versklavt. Die Leichen der Erschlagenen verwesten auf den Straßen, nachdem sich die Raben und Ratten an ihnen vergriffen hatten.
    Dem Stadtkönig schlugen die Eroberer kurzerhand den Kopf ab, den sie auf einen Pfahl vor dem Palast pflanzten. Der Tempel wurde zerstört, die Schamanen den Göttern geopfert, denn die Priesterkasten der Eroberer waren nicht daran interessiert, fremden ›Zuwachs‹ zu bekommen. Vor allem dann nicht, wenn dieser Zuwachs vom besiegten Feind kam.
    Einer war schon tot, als man den Tempel stürmte. Er mußte schon viele Tage tot sein, denn sein Leib war halb zerfallen. Aber er stand aufrecht, als würde er noch leben, und sein Schädel grinste die Eroberer voller Hohn an.
    Sie verbrannten ihn…
    ***
    Gegenwart:
    »Abgelehnt?« Norton hob überrascht die Brauen. »Er hat ab-ge-lehnt!«
    »Carlotta sagte es so. Er gehört eben auch zu denen, die nur an Sensationen interessiert sind und dich am liebsten in aller Öffentlichkeit zerreißen würden.«
    Norton schüttelte den Kopf.
    »Das glaube ich nicht«, erwiderte er. »Es paßt nicht zu dem Bild, das ich von Ted Ewigk habe. Ich habe mich über den Mann informiert. Er ist nicht auf Sensationen angewiesen, er brauchte eigentlich überhaupt nicht mehr als Reporter zu arbeiten. Der Mann hat ein paar Millionen auf dem Konto und kann von den Zinsen leben, ohne bis ans Ende seiner Tage auch nur noch einen Finger rühren zu müssen. Meinen Informationen zufolge wird er nur noch

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