0576 - Der ewige Feind

Titel: 0576 - Der ewige Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa

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erkannt«, keuchte der Druide. »Wir müssen weg hier!«
    »Erkannt?« wunderte sich Ted. »Aber wieso…?«
    Er sah Gryf an, dessen Gesicht schmerzverzerrt war, und er sah wieder zu den Männern in den taubenblauen Anzügen, die sich eilig näherten.
    Aber da war noch etwas anders.
    Die Zuschauer, die gekommen waren, um Boddhyrs Ankunft mitzuerleben… Sie alle wandten sich jetzt Ted und Gryf zu, und auch sie näherten sich ihnen!
    Gryf krümmte sich zusammen. Er griff nach Teds Hand.
    Der Reporter begriff, was der Druide wollte - ihn mit in den zeitlosen Sprung nehmen, um sie beide so in Sicherheit zu bringen.
    Aber unverändert stark war Teds Witterung.
    Wenn sich dieses Gespür so vehement bemerkbar machte, war Ted immer bereit, selbst das größte Risiko einzugehen, und deshalb wehrte er jetzt die Hand des Druiden ab.
    »Mach, daß du von hier verschwindest, Gryf!« stieß er hervor. »Ich komme hier klar und…«
    Aber Gryf konnte sich schon nicht mehr in Sicherheit bringen.
    Er hatte zu langsam reagiert - vielleicht nur um den Bruchteil einer Sekunde!
    Er, der seinen Freund hatte mit sich nehmen und retten wollen, schaffte es nicht mal mehr, sich selbst in Sicherheit zu bringen.
    Neben Ted Ewigk brach er zusammen.
    Mit einem klagenden Laut, der dem Reporter durch Mark und Bein ging.
    Ted konnte den Stürzenden nicht mehr auffangen. Wie ein gefällter Baum schlug der Druide auf den harten Boden.
    Boddhyrs Leibwächter waren nur noch zwei Dutzend Meter entfernt. Daß Ted und Gryf ihr Ziel waren, war so unübersehbar wie die Tatsache, daß die Männer ihnen beiden nicht gerade freundlich gesonnen waren, und gleiches galt für die Meute, die ihnen folgte.
    Im gleichen Augenblick heulte in der Nähe ein Motor auf.
    Ein Wagen schoß heran, ein schwarzer Range Rover in Lang-Version, dessen Fondtüren geöffnet waren.
    Und aus der Tür, die den heranstürmenden Männern zugewandt war, eröffnete jemand aus einer Maschinenwaffe das Feuer!
    Aus der anderen Tür heraus streckte jemand den Arm nach Ted Ewigk aus.
    Der Reporter konnte nicht schnell genug aus weichen.
    Die Hand bekam ihn wie eine Stahlklammer zu fassen und riß ihn mit sich. Einem wütenden Schrei ausstoßend, landete er in dem schwarzen Nobel-Geländewagen.
    »Gryf!«
    Auf der anderen Seite hämmerte immer noch die Maschinenwaffe, während sich der Wagen bedenklich schräg in eine fast zu enge Kurve legte und mit protestierend kreischenden Reifen davonjagte.
    »Sind Sie wahnsinnig ?« brüllte Ted die Männer im Range an. »Wenn Sie Krieg spielen wollen, machen Sie das gefälligst mit Spielzeuggewehren im Sandkasten! Wir sind hier nicht bei der Moskauer Mafia!«
    Der Mann, der ihn in den fahrenden Rover gezerrt hatte, versetzte ihm einen schmerzhaften Stoß. »Typen wie Sie, die sich bei ihren Lebensrettern mit Vorwürfen und Beschimpfungen bedanken, mögen wir überhaupt nicht! Möchten Sie, daß wir Sie Ihren Killern wieder vor die Füße schmeißen?«
    »Killern, die Sie gerade umgebracht haben!«
    »Der Trottel begreift ja überhaupt nichts!« bellte der Mann auf der rechten Seite, der die Tür zugeknallt hatte und jetzt das leergeschossene Magazin seiner UZI-Maschinenpistole gegen ein volles auswechselte. »Diese irregeleiteten Vögel erfreuen sich bester Gesundheit - falls sie sich nicht beim Fallen ein paar Kratzer zugezogen haben!«
    Der Wagen jagte durch eine Seitengasse.
    Aber Teds Witterung ließ nicht nach!
    Das bedeutete, daß er immer noch auf der richtigen Spur war!
    Aber wohin sollte diese Spur ihn führen?
    Und was war mit Gryf?
    ***
    Norton sah, wie sich Boddhyrs Männer fallenließen. Die MPi-Garben jagten über sie hinweg und hielten sie am Boden.
    Als es dann lange genug still war, riskierten sie es, sich wieder zu erheben, aber da war der Range Rover längst verschwunden.
    Nur noch der Mann im Jeansanzug, mit dem blonden, wirren Haarschopf, lag gekrümmt am Boden.
    Ihm näherten sich Boddhyrs Männer jetzt. Stur wie Roboter, die nur ihrem Programm gehorchen.
    »Sollen wir…?« fragte der Mann neben Norton.
    Aber der schüttelte den Kopf.
    »Nur der andere Mann war wichtig. Unsere Leute sollen sich still verhalten und abwarten. Ich werde mir etwas einfallen lassen. Vorher aber will ich mit dem anderen Blonden reden.«
    Er wandte sich ab.
    So sah er nicht mehr, wie sich einer der Taubenblauen neben Gryf hockte, dem Druiden die M-11 direkt an den Kopf hielt…
    ... und den Abzugfinger krümmte!
    ***
    Boddhyr kümmerte sich nicht mehr um