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0576 - Der ewige Feind

0576 - Der ewige Feind

Titel: 0576 - Der ewige Feind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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diese Männer ungestraft davonkamen. Immerhin hatte es eine Schießerei gegeben, das Verhalten der Menschen ringsum deutete zumindest darauf hin.
    Zamorra reckte den Ausweis deutlich sichtbar empor. Allein diese selbstsichere Bewegung wirkte schon. Waffen wurden niedergelegt, Ruhe trat ein. Zamorra machte einen recht ›offiziellen‹ Eindruck.
    Nicole stieg aus dem Vauxhall, der endlich zum Stehen gekommen war, und eilte zu ihm.
    »Jemand soll sofort die Polizei rufen, falls das nicht schon geschehen ist«, bat Zamorra. »Verflixt, unsere Ankunft hier habe ich mir doch ein bißchen anders vorgestellt.«
    Nicole stiefelte sofort auf ein paar der Augenzeugen zu, die sich jetzt ganz langsam wieder aufrichteten. Zamorra hatte unterdessen die Taubenblauen erreicht. Der Angeschossene hockte nun am Boden und stierte vor sich hin, er hatte sich an den dumpfen Schmerz bereits fast gewöhnt.
    Mit der Schuhspitze kickte Zamorra die am Boden liegenden Waffen aus der unmittelbaren Reichweite. »Ziemlich hübsche Sammlung, Gentlemen«, stellte er fest. »Aus welchem Grund wollten Sie diesen Mann ermorden?«
    Einer der Anzugträger betrachte den Sonderausweis jetzt etwas genauer. »Ministerium für Innere Sicherheit?« staunte er. »Was zum Teufel soll das?«
    »Den Teufel lassen Sie lieber aus dem Spiel. Betrachten Sie sich statt dessen erst mal als vorläufig festgenommen. Was ziehen Sie hier für eine Show ab?« Zamorra ließ den Ausweis wieder in der Tasche verschwinden.
    In diesem Moment spürte er, wie jemand versuchte, ihn mental zu beeinflussen!
    Hypnose?
    Dafür war Zamorra nicht empfänglich, er gehörte zu den Menschen, die gegen ihren Willen nicht zu hypnotisieren waren.
    Aber seine feinen Sinne stellen fest, daß jemand versuchte, ihn mit Para-Kräften zu manipulieren.
    Merlins Stern, sein Amulett, das er unter dem Hemd trug, reagierte auf den Para-Angriff nicht. Somit handelte es sich zumindest nicht um Schwarze Magie.
    Für Zamorra war das allerdings kein Trost, solange er nicht wußte, von wem der Angriff ausging.
    Von einem dieser vier Männer?
    Oder von Alan Boddhyr, dem wälischen Rasputin? Wenn ja, wo steckte der Wunderknabe, der so viele Waliser in seinen Bann geschlagen hatte und dafür sorgte, daß sie ihren klaren Menschenverstand nicht mehr benutzten?
    Plötzlich tauchten Polizeifahrzeuge auf, gleich eine ganze Menge. Blitzschnell riegelten Uniformierte den gesamten Platz ab.
    Der Para-Angriff auf Zamorra ließ in seiner Wirkung nicht nach, konnte ihm allerdings nichts anhaben.
    Abermals zeigte Zamorra seinen Sonderausweis vor. So blieb er unbehelligt, während die Männer in den blauen Anzügen abgeführt wurden. Für den Verletzten orderte man einen Ambulanzwagen herbei.
    Für Gryf ap Llandrysgryf war das nicht nötig. Der Silbermond-Druide erwachte bereits, wieder aus seiner Bewußtlosigkeit und wehrte jede medizinische Hilfe ab, und endlich konnte auch Zamorra sich um seinen Freund kümmern. .
    »Ich konnte den Angriff nicht schnell genug abwehren«, erklärte Gryf leise. »Und ich bin immer noch blockiert. Irgendwie taub, verstehst du, Alter? Ich kann meine Druiden-Kräfte nicht einsetzen. Ich verstehe nicht, wie unser Freund das hinbekommen hat. Und deshalb finde ich auch keinen Weg, diese Blockierung schnell wieder aufzuheben. Ich fürchte, du wirst in den nächsten Minuten auf dich allein gestellt agieren müssen, so lange zumindest, bis ich die Sache wieder im Griff habe.«
    Zamorra nickte.
    »Das hatte ich ja ohnehin vor«, sagte er. »Wo ist Ted?«
    »Weiß ich nicht. Ich wollte mit ihm per zeitlosem Sprung verschwinden, als ich den Angriff auf mich einstürmen spürte, aber ich schaffte es nicht mehr. Ich habe wohl die Besinnung verloren. Ich kann nur hoffen, daß Ted nichts zugestoßen ist.«
    »Zumindest gibt es keine Blutflecke«, sagte Nicole, die zu ihnen getreten war. »Vielleicht ist er entführt worden, oder er konnte flüchten.«
    »Entführt?« fragte Zamorra. »Von wem? Und wenn er nur Reißaus genommen hat, warum ist er nicht zurückgekehrt, nachdem er längst festgestellt haben müßte, daß hier wieder Ruhe und Ordnung herrscht und die Polizei alles unter Kontrolle hat?«
    »Frag mich was Leichteres«, seufzte Nicole. »Zum Beispiel, wann die nächste Steuererhöhung kommt. Das kann ich dir sicher eher beantworten. Aber den wenigen Zeugenaussagen zufolge, die ich vorhin mitbekam, scheinen diese Blaumänner für das Feuerwerk nicht mal verantwortlich zu sein. Sie sind wohl

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