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0577 - Die Krakenfalle

0577 - Die Krakenfalle

Titel: 0577 - Die Krakenfalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vom Bock gesprungen und ging auf Doris zu.
    »Irre, nicht?«
    Die anderen liefen herbei und klatschten laut Beifall.
    Doris nickte nur. Sie stand zwar nicht unter Schock, aber das Bild der heranrasenden Honda wollte einfach nicht vor ihren Augen verschwinden. Sie hatte kaum damit gerechnet, daß der andere es noch schaffte, die Maschine herumzureißen.
    Denise blieb vor ihr stehen und bewegte ihre Hand winkend vor Doris’ starren Augen. »He, gleich bist du an der Reihe. Dann kannst du das Gefühl mal erleben.«
    »Ich will eigentlich nicht.«
    »Du mußt.«
    Dakota hatte die letzten Worte gehört. »Natürlich muß sie.« Er legte Doris eine Hand auf die Schulter und drückte die Frau herum, damit sie gegen den entfernt parkenden Wagen schauen konnte. »Der Volvo wird immer von mir gewartet. Er ist schon okay, darauf kannst du dich verlassen. So wie Marcel seine Maschine beherrscht, so beherrsche ich eben den Wagen. Keine Sorge.«
    Sie sagte nichts. Ihre Knie waren weich, als sie dem Wagen entgegenschritten. Ihr Blick fiel gegen den Himmel, der trübe aussah. Sie hatte plötzlich das Gefühl, von allem hier Abschied nehmen zu müssen. In ihrer Kehle entstand ein Würgen.
    Viel zu schnell hatten sie den Wagen erreicht und blieben neben ihm stehen.
    Zucci und Viola schlenderten heran. Das Mädchen sagte: »Nach euch sind wir an der Reihe.«
    Doris hörte kaum hin. Dakota öffnete ihr die Tür. »Setz dich schon mal hinein.« Er blieb dermaßen dicht hinter ihr stehen, als wollte er ihr einen Fluchtweg versperren.
    Doris kletterte in den Wagen. Dabei hatte sie das Gefühl, in einen Sarg zu steigen.
    Dakota hämmerte die Tür zu. Auf den Scheiben lag der Staub ziemlich dick. Nur die Frontscheibe war von den Wischern einigermaßen gereinigt worden.
    Wenn sie herausschaute, konnte sie die anderen nicht mehr klar sehen. Marcel und Denise waren am Klippenrand stehen geblieben.
    Beide rauchten.
    Auch Dakota stieg ein. Er schnallte sich an und grinste der jungen Frau dabei zu. »Aufgeregt?«
    »Ich habe Angst.«
    »Die vergeht, glaub mir.«
    »Nein, bestimmt nicht.«
    Dakota ließ den Motor an. Er betätigte noch einmal die Wischer, um die Halbkreise sauberer zu bekommen, und spülte auch einige Male mit Wasser nach. »So, das müßte reichen.«
    »Wann willst du denn bremsen?«
    »Mal sehen.«
    »Ich werde die Augen schließen«, flüsterte sie. »Ich kann einfach nicht zuschauen.«
    »Gib dir keine Mühe, Süße. Du wirst die Augen offenhalten, weil du nämlich in eine gewisse Faszination geraten wirst, die man einfach nicht beschreiben kann.«
    »Na ja…«
    Er spielte mit dem Gaspedal. Zucci und Viola traten zur Seite, sie wollten kein Hindernis bilden.
    »Na denn«, sagte Dakota und startete.
    Der erste Gang, der zweite, sehr schnell schaltete er hoch in den dritten und brachte den Volvo auf Touren. Doris warf ihm einen raschen Blick zu.
    Angespannt hockte er hinter dem Lenkrad, in den Augen ein gewisses Blitzen, den Mund in die Breite gezogen, als wollte er im nächsten Augenblick anfangen zu lachen.
    »Das wird eine Schau, wird das!« keuchte er. »Heute mache ich mein Meisterstück.«
    Doris glaubte ihm aufs Wort. Nur wollte sie nicht, daß er dieses Meisterstück ausgerechnet mit ihr machte. Sie starb jetzt schon hundert Tode, die eingebettet waren in die zahlreichen Vorwürfe, daß sie das sichere Bistro verlassen hatte.
    Sie huschten über die Ebene hinweg. Doris hatte das Gefühl, als würden die Reifen den Boden überhaupt nicht berühren. An den Staub hatte sie sich längst gewöhnt, auch wenn er ihr einen Teil der Sicht nahm. Dakota hatte recht behalten. Es war ihr einfach nicht möglich, die Augen zu schließen. Irgend etwas zwang sie dazu, diese verdammte Fahrt klar und deutlich nachzuvollziehen.
    So rasten sie weiter.
    Die Hälfte der Strecke lag bereits hinter ihnen. Verkrampft hockte Doris auf dem Sitz. Sie war sicher, daß es nicht gutgehen konnte, nein, da mußte einiges schieflaufen.
    Der Untergrund, das Meer, auch der Himmel, alles wurde eins und verschwamm zu einer Soße.
    Wie lange noch mußte sie diesen fürchterlichen Seelenterror ertragen?
    Es wurde noch schlimmer. Sie sah ihn nicht, sie spürte und sie hörte ihn auch.
    »Ich bin da!« sagte eine Stimme gegen das Motorengedröhn. »Ich bin wirklich bei euch, Freunde, das habe ich versprochen!«
    Doris schaute zurück.
    Sie schrie auf, als sie die unheimliche Gestalt im Fond hocken sah.
    Ihr Herzschlag raste plötzlich. Kalt und gleichzeitig

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