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0578 - Im Labyrinth der Toten

Titel: 0578 - Im Labyrinth der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gebracht hatte und gleich darauf zu wichtigen geschäftlichen Verhandlungen in die Kleine Magellansche Wolke mitgeflogen war.
    Irvin Calder war Hauptaktionär der Ynkelonium Mining Corporation, die den galaktischen Markt beherrschte. Das Mineral Ynkelonium war noch immer so kostbar, daß man es mit dem Tausendfachen an Gold hätte aufwiegen müssen, wenn man sich auf eine derart archaische Währung einließe.
    Leider brachte es Irvin Calders Stellung mit sich, daß er fast ständig geschäftlich auf Reisen war und sich nur höchst selten um seine Familie kümmern konnten.
    Sedna, seine Frau, hatte sich damit abgefunden. Sie spielte die Rolle der gesellschaftlichen Repräsentantin der Calders - und sie spielte sie recht gut.
    Die Rolle der Mutter hatte sie längst an menschliches und positronisches Dienstpersonal abgetreten, dennoch erinnerten sich Thomas und Rose noch an die Zeiten vorher, Rose allerdings nur noch vage.
    „Eigentlich sollten wir jetzt im Bett liegen", bemerkte Rose.
    „Aber ich bin noch gar nicht müde. Am liebsten würde ich noch ein wenig durch die Stadt spazieren. Was meinst du dazu, Tom?"
    Thomas schüttelte den Kopf.
    „Das geht nicht, Rose. Mama hat gesagt, wir dürfen das Apartment nicht verlassen. Aber weißt du was! Wir hören mit meinem Baldwin mal ein bißchen in der Galaxis herum." Sein Baldwin war der Miniatur-Hyperkomempfänger, den er vor einem Vierteljahr als Bausatz geschenkt bekommen und ganz allein zusammengebastelt hatte. Mit dem Gerät konnte er Hyperkomsendungen noch aus zehntausend Lichtjahren Entfernung empfangen, wenn die Sendestärke groß genug war.
    „Klasse!" erwiderte Rose begeistert. „Vielleicht belauschen wir sogar ein Hypergespräch von Pa."
    Thomas lächelte nachsichtig.
    „Das ist leider nicht möglich, Rose. Papa kodiert seine Hypergespräche immer, damit die Konkurrenz nicht mithört."
    „Schade."
    „Ach, wir finden schon etwas Interessantes", versicherte Thomas.
    Er ging zu einem Schott in der Innenwand, das sich vor ihm öffnete und den Weg in den Gepäck-Container freigab. Der Baldwin-Hyperkom befand sich in einem gepolsterten wasserdichten Kunststoffkasten.
    Thomas schaltete den Antigrav des Kastens ein und dirigierte ihn mit leichten Fingerstößen zur Zimmermitte. Dort verankerte er ihn auf dem zolldicken Teppich, klappte ihn auf - und der Hyperkom kam zum Vorschein.
    Das Gerät war vierzig Zentimeter lang, dreiundzwanzig Zentimeter breit und sechsunddreißig Zentimeter hoch und verfügte über eine zentrale Computerschaltung und eingebaute Antennenfeld-Projektoren. Die Energie bezog es aus der galaktischen Hyperstrahlung, in erster Linie natürlich aus jener Hyperenergie, die alle Sonnen beständig aussenden.
    Thomas aktivierte den Baldwin und drückte die Suchtaste. Der Computer tastete innerhalb weniger Sekunden den gesamten erreichbaren Hyperfunkverkehr ab und suchte die Sendungen heraus, die in Klartext hereinkamen.
    Ihre Zahl allerdings war viel zu groß, als daß Thomas sie jemals alle hätte abhören können - und wenn er sein ganzes Leben darauf verwendet hätte.
    Er mußte eine bestimmte Vorwahl treffen und entschied sich dafür, nacheinander alle Sendungen zu empfangen, in denen über Katastrophen berichtet wurde.
    Die erste derartige Sendung handelte von einer Katastrophe, die bereits über zwei Jahre zurücklag, aber erst jetzt aufgedeckt worden war - und zwar hatte ein terranischer Fernaufklärer nahe des galaktischen Zentrums das Wrack eines Siedlerschiffes gefunden.
    Das Schiff, die CALCUTTA, war eines der neuesten Modelle, die vor der Verdummung herausgekommen waren, fünftausend Meter lang, walzenförmig mit einem Durchmesser von zweitausend Metern, hatte es hundertzwanzigtausend terranische Siedler mitsamt biologischer und technischer Grundausrüstung an Bord gehabt.
    Nach Verdummungseintritt waren die Schleusen geöffnet worden. Keiner von Besatzung und Passagieren hatte überlebt.
    Die CALCUTTA raste seit mehr als zwei Jahren mit Unterlichtgeschwindigkeit als Totenschiff durch den Raum.
    Thomas wählte, diesmal manuell, einen anderen Sender, als Einzelheiten durchkamen. Seine Schwester war ganz blaß geworden.
    Diesmal empfing er einen lokalen Sender aus dem Tripelsystem Zentauri.
    Darin hieß es, eine Forschergruppe des Zentauriplaneten Chaban sei am vorigen Tag auf der Erde gelandet, um in der bekannten Unterwasserstadt Vahoe die positiven Auswirkungen der Lage auf die menschlichen Aggressionen zu studieren.
    Außerdem wollten

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