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0578 - Welten des Grauens

0578 - Welten des Grauens

Titel: 0578 - Welten des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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weitem nicht so sicher, wie sie sich gab. Alles war so verrückt und irreal. Sie glaubte, sich in einem Alptraum zu befinden, und sie wünschte sich, aufzuwachen.
    Wieder bewegte der Schwarzhaarige die Finger.
    »Wunsch geäußert und abgelehnt«, sagte Stygia. »Sterben wirst du auch nicht - zumindest nicht in dem Sinne, in dem du es verstehst. In jeder verlorenen Runde wirst du etwas verlieren, und nach jeder Runde, ob du sie nun gewinnst oder verlierst, wird der Schwierigkeitsgrad erhöht.«
    »Verlieren? Was?«
    »Zuerst Stück für Stück deiner Kleidung«, sagte jetzt der Schwarzhaarige und grinste dabei erwartungsvoll.
    Stygia fuhr fort: »Danach deine Haut. Dein Fleisch. Deine Knochen. Zuletzt deine Seele.«
    Sekundenlang herrschte Schweigen, gerade so, als warteten die beiden auf eine Antwort.
    Dann sagte Stygia: »Das Spiel beginnt, die Zeit läuft. Du hast dreihundert Sekunden.«
    Und Nicole fand sich in einer anderen Umgebung wieder…
    ***
    In Tendyke's Home in Florida vermißte Uschi Peters Rob Tendyke und ihre Zwillingsschwester. Okay, Rob wollte eine Datenübertragung zu Professor Zamorra durchführen, aber das konnte ja keine Ewigkeit dauern. Und wenn die beiden die Zeit auch noch anderweitig nutzen wollten, stand dem ja nichts im Wege - die eineiigen Zwillingsschwestern waren so eng miteinander verbunden, daß sie beide alles gemeinsam genießen oder erleiden konnten. Nicht umsonst nannte der Zauberer Merlin sie ›die zwei, die eins sind‹.
    Deshalb gab es unter ihnen auch keine Eifersucht. Sie waren gewissermaßen eine Seele in zwei Körpern… vereinfacht ausgedrückt. Natürlich waren die Zusammenhänge, wenn man sie genau erklären oder darstellen wollte, erheblich komplizierter…
    Nein, es war nicht so, daß Rob und Moni ein paar Minuten ganz allein zu zweit sein wollten. Das hätte Uschi mitbekommen.
    Sie war zu faul, sich zu erheben und im Bungalow nach den beiden zu suchen. Warum sollte sie von ihrer Sonnenliege aufstehen und das Buch, in dem sie las, weglegen, wenn sie ihre Telepathie spielen lassen konnte?
    Die Zwillinge waren perfekte Telepathinnen! Sie konnten die Gedanken anderer lesen und ihre eigenen zu anderen übertragen. Allerdings durften sie dabei nicht zu weit voneinander entfernt sein, sonst funktionierte es nicht.
    Wie groß die Entfernung zwischen beiden Schwestern dabei höchstens sein durfte, hatten sie noch nie genau herausfinden können. Es konnten ein paar Dutzend Kilometer zwischen ihnen liegen, und es funktionierte noch, aber wenn sich eine von ihnen auf der anderen Seite der Erdkugel befand, war das schon zu weit. Die entscheidende Schwelle lag irgendwo dazwischen.
    Innerhalb des Bereiches des tendykeschen Anwesens würde es somit logischerweise nicht die geringsten Probleme geben.
    Hatte Uschi bisher immer geglaubt.
    Aber jetzt stimmte da etwas nicht.
    Sie konnte Rob und Moni empfangen, doch deren Gedanken waren seltsam gedämpft und von störenden Einflüssen überlagert, die Uschi nicht definieren konnte. So etwas hatte sie noch nie zuvor erlebt.
    Unwillkürlich richtete sie sich auf und konzentrierte sich auf eine direkte Verbindung zu ihrer Schwester.
    Plötzlich erkannte sie, daß sich Moni in Gefahr befand!
    Aber eine Gefahr… hier im Bungalow? Das war doch unmöglich!
    Wo sollte hier eine tödliche Gefahr lauern? Gefahren gab es allenfalls durch Schwarze Magie, aber die konnte die Abschirmung um Tendyke's Home nicht durchdringen!
    Was also…?
    Sie mußte nachsehen, was da los war!
    ***
    Ebene 1:
    Robert Tendyke kam nicht dazu, sich Gedanken zu machen, was das alles hier zu bedeuten hatte. Er wußte nur, daß er von Monica getrennt worden war.
    Was geschah mit ihr?
    Sie würde sterben, wenn er das Spiel verlor…
    Spiel!
    Die Landschaft um ihn herum erschien irgendwie unwirklich. Hier und da stimmten wohl die Farben nicht hundertprozentig. Die Bäume wiesen einen starken Blaustich auf.
    Bäume, Wald, ein See, weite Wiesen. Im Hintergrund schneebedeckte Berge…
    Die Szenerie erinnerte ihn an die Rocky Mountains. An einem ähnlichen Ort wie diesem war er schon mal gewesen, aber das hier war kaum mehr als eine plumpe Fälschung. Als er genauer hinsah, glaubte er an Rundungen und Diagonalen kantige Abstufungen zu erkennen. Wie in einer primitiven Computergrafik mit schlechter Auflösung.
    Richtig, er war ja in ein Computerspiel versetzt worden - wie immer das auch möglich sein mochte. So recht glauben wollte er das immer noch nicht. Weil er sich einfach

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