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0578 - Welten des Grauens

0578 - Welten des Grauens

Titel: 0578 - Welten des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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gefunden. Sie hatte ihn bei diesem Bluff unterstützt. Zwar bestimmt nicht ganz uneigennützig, aber das berührte ihn nicht weiter. Für ihn war nur wichtig, was er hierdurch erreichen konnte.
    Er lächelte zufrieden, als er den Kopf hob und seine Verbündete ansah.
    Eine nackte, betörend schöne Teufelin, an der nur Hörner, die ihr aus der Stirn ragten, und die gewaltigen Flügel auf ihrem Rücken störten.
    Calderone wußte, daß die Dämonin die Hörner und Flügel verschwinden lassen konnte, wenn sie wollte. Er hatte ihren schönen Körper bereits genießen können, und die heiße Höllenglut ihrer Lust hatte ihn beinahe verbrannt. Aber sie hatte auch das Verlangen nach mehr in ihm geweckt.
    Ihm war durchaus klar, daß er nicht über sie verfügen konnte. Sie war die Herrin und er kaum mehr als ein Sklave. Ein Sklave, den sie vernichten konnte, wenn sie es wollte. Niemand würde sie dafür zur Rechenschaft ziehen können.
    Ihn hatte man damals zur Rechenschaft gezogen, als er Tendyke hatte vernichten wollen, und als er Roul Loewensteen ermordet hatte. Tendyke hatte ihn entlarvt und der Justiz auf dem Präsentierteller ausgeliefert.
    Tendyke gehörte zur Zamorra-Crew.
    Und somit auch zu Stygias Todfeinden.
    Beide wollten sie Rache.
    Beide wollten sie Zamorra und seine Freunde vernichten. Einen nach dem anderen.
    Deshalb waren sie jetzt Partner, deshalb arbeiteten sie zusammen. Mit Technik und Magie.
    »Was ist?« fauchte Stygia. »Funktioniert es nicht? Warum gibt es noch keinen Kontakt? Du hast versprochen…«
    Er hob die Hand.
    »Immer mit der Ruhe«, mahnte er. »Es dauert ein wenig. Ich weiß nicht, wann der Kontakt zustandekommt. Es kann gleich passieren, es kann jedoch auch Tage dauern. Je nachdem, ob einer von ihnen überhaupt zu Hause ist und diese Technik benutzt.«
    »Meine Geduld ist begrenzt«, sagte Stygia. »Wenn es nicht so funktioniert, wie du es mir vorgeschwärmt hast, wirst du es sein, den mein Zorn trifft. Und dann wirst du dir wünschen, daß du damals tatsächlich gestorben wärst!«
    »Es ändert nichts an dem, was ich sagte. Du brauchst mir nicht zu drohen, Herrin.«
    Er wandte sich wieder der Tastatur des Computers zu. Dabei hütete er sich nach wie vor, einen Blick auf die dreidimensionale Projektion zu werfen.
    Er lauschte nur.
    Er wartete auf das akustische Signal, das eine hergestellte Verbindung signalisieren würde…
    ***
    Über dem Loire-Tal im südlichen Frankreich schien die Sonne so strahlend wie über Florida, nur war sie hier schon einen Vierteltag älter. Ihre Strahlen ließen die Farben des Sommernachmittags leuchten.
    Vor einer halben Stunde hatte Nicole Duval noch hinter dem Hauptgebäude des Château Montagne am Pool gelegen und sich rundum nahtlos nachbräunen lassen. Aber davon erledigte sich die lästige Arbeit nicht, zwischendurch mußte man leider auch mal nachhelfen.
    Nicole betrat Zamorras Arbeitszimmer. Ihr Lebensgefährte und Chef war noch nicht hier.
    Für den Blick durch das große Panoramafenster auf das grausilbern schimmernde, hier noch schmale Band der Loire nahm sich Nicole ein paar Minuten Zeit. Das Château, hoch am Berghang gelegen, bot gerade von hier aus einen atemberaubenden Ausblick über das Tal.
    Es war, als stände Nicole unmittelbar vor einer großen Wandöffnung, die vom Fußboden bis zur Zimmerdecke reichte. Von außen paßte sich das Fenster der Architektur des Hauses an und sah teilweise aus wie Mauerwerk und Kreuzrahmen. Das Glas war dort, wo Mauerwerk vorgetäuscht wurde, nur von innen durchsichtig, von außen aber sorgfältig und täuschend echt bemalt.
    Seufzend wandte sich Nicole vom Fenster ab und ging zu Zamorras leicht geschwungenem Arbeitstisch. Sie nahm die EDV-Anlage in Betrieb.
    Einer der drei Pentium-Rechner erwachte. Der Monitor baute sein Bild auf. Nicole nahm vor der Tastatur Platz. Bei Bedarf konnte sie die beiden anderen Computer parallelgeschaltet mitlaufen lassen. Aber bei dem, was sie zu tun hatte, war die dadurch entstehende Kapazität einer recht großen Workstation sicher nicht erforderlich. Um Korrespondenz zu erledigen und Erfahrungsberichte zu erstellen und zu archivieren, dafür langte ein Gerät allemal.
    Das Telefon meldete sich mit leichtem Summen. Nicole aktivierte es über die Freisprechtaste und meldete sich.
    »Na, ich wußte doch, daß ihr schon wach seid«, klang ihr Rob Tendykes Stimme munter entgegen. »Das Risiko bestand nur darin, daß ihr vielleicht nicht im Château seit.«
    »Wir sind vor ein

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