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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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Indien zurückbrachten, zusammen mit neuen Landkarten, auf denen die kürzlich eroberten Gebiete gekennzeichnet waren.
    Für all dies heimsten die Gentlemen gern Lob ein. Aber tatsächlich muss der ständige Erfolg der Armee in Indien sie zu dem Schluss geführt haben, dass die Aufgabe, die feindlichen Maharadschas zu unterwerfen, nicht allzu schwierig sein konnte. Und in diesem Fall hatte es keine Eile, der Armee das Gold und den Nachschub zu senden, nach denen sie so dringend verlangten, oder?
    Derek vermutete, diese Burschen hier waren sämtlich fest davon überzeugt, dass die Armee in Indien auch in nächster Zeit das tun würde, was sie immer getan hatte - sie würde zurechtkommen, mit oder ohne das Gold, das das Parlament ihr versprochen hatte.
    Und das würde die Armee auch. Aber darum ging es nicht.
    Das Unglück in diesem Raum voller Politiker, denen er sich gegenübersah, bestand jetzt darin, dass einem Mann wie Derek Knight ein Versprechen etwas bedeutete.
    Sein alter Kommandant, Colonel Montrose, hatte ihn geschickt, um „die verdammten erbsenzählenden Bürokraten" darüber zu informieren, dass eine ganze Armee auf dem Zahnfleisch kroch, anstatt auf ihren Füßen zu marschieren, und dass die Männer bezahlt werden wollten.
    Derek seinerseits war nicht glücklich. Seinen Männern war Gold versprochen worden, und sie hatten es nicht bekommen.

    Irgendjemand hier hatte einiges zu erklären.
    Höflich zog er die Brauen hoch. „Mylords. Sirs. Soll ich anfangen?"
    „Ah - ja. Bitte tun Sie das."
    Allem Anschein nach würden sie die Höflichkeiten heute weglassen. Wie schade, dachte er trocken. Wie es aussah, hatte er die reizenden Gentlemen schockiert. Als er seinen Helm weglegte
    und seine Finger in den weißen Handschuhen auf die Akten legte, die er von den Horse Guards als Beweis für seine Argumente mitgebracht hatte, verstärkte sich das Räuspern.
    Nun fuhr er damit fort, ihnen ihre Köpfe auf einem Silbertablett zu präsentieren.
    Gern hätten die Gentlemen festgestellt, dass er ein schlechter Redner war.
    Zweifellos wäre es tröstlich gewesen, den in den Kolonien geborenen Barbaren zu der Tötungsmaschine zu machen, die er zu sein schien, zu nichts anderem fähig, als Befehle zu befolgen. Doch der Wilde machte diese Hoffnung rasch zunichte, als er begann, ihnen die Natur des Feindes zu erklären, dem sie sich gegenübersahen. Er berichtete ihnen vom Maratha-Reich und dessen beachtlichen kriegerischen Ressourcen, die es möglich machten, die Angriffe der Briten zurückzuwerfen. Was für das Reich bei alledem auf dem Spiel stand. Die Folgen eines Scheiterns, und die Segnungen, die ein Erfolg mit sich bringen würde, und warum das Ganze überhaupt wichtig war.
    „Gentlemen", schloss Derek Knight endlich und fasste das Gesagte für all jene zusammen, die bei den vielen Fakten die Übersicht verloren hatten. „Das Maratha-Reich ist kein schwacher Gegner. Es wurde von Hindu-Kriegern der königlichen Kaste gegründet, und derzeit wird es von einem Wahnsinnigen angeführt, von Baji Rao.
    Baji Rao ist berühmt für seine Wildheit, er hat mehrere Mitglieder seiner eigenen Familie getötet, um seine Macht zu stärken und zu behalten. Sein eigenes Volk lebt in Angst vor ihm, und jetzt zieht er so viele Truppen zusammen wie er nur kann, um die Briten aus Indien zu vertreiben. Wir können das nicht ignorieren. Unsere Kolonien sind bedroht. Die Armee muss den Nachschub bekommen, der ihr versprochen wurde, damit wir unser Volk und unseren Handel beschützen können."
    Langsam sah er jeden einzelnen der Männer an.
    „Man hat mich informiert, dass Generalgouverneur Lord Hastings seine erste Eingabe für diesen Fonds vor fast einem Jahr einreichte, doch in Kalkutta hat man von diesem Geld noch nichts gesehen. Ich möchte dem Ausschuss verdeutlichen, dass es keine Zeit mehr zu verlieren gibt. Wenn wir uns nicht ganz diesem Kampf widmen, könnten wir unseren Stützpunkt in Indien vielleicht verlieren - und wenn das geschieht, werden unsere Rivalen in der Region froh sein, das an sich zu nehmen, was wir nicht halten konnten."
    „Major", sagte das nächsthöchste Mitglied vorwurfsvoll, „Lord Wellington hat die Bedrohung durch die Maharadschas vor Jahren niedergeschlagen. Wenn man sie damals schon aus dem Verkehr gezogen hat, wie konnten sie sich dann wieder zusammenfinden?" Der Mann sah Derek mit gerunzelter Stirn so finster an, als wäre das alles seine Schuld.
    Derek musterte ihn eine Weile, überzeugt davon,

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