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0583 - Der Ara und die Verzweifelten

Titel: 0583 - Der Ara und die Verzweifelten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Etwas Ähnliches hatte es niemals zuvor gegeben.
    Und ich, Ara-Mediziner Paih Terzyu, Chef einer Spezialklinik auf dem medizinischen USO-Zentrum Tahun, war eigens nach Terra geholt worden, um mich an der Behandlung der acht ungewöhnlichsten Kranken zu beteiligen, die jemals in einer terranischen Krankenstation gelegen hatten.
    Ich richtete mich auf und schob die Beine über den Bettrand.
    Wie immer hatte ich auch diesmal nackt geschlafen. Ein Terraner wäre wahrscheinlich erschrocken, hätte er mich ohne Kleider auf dem Bettrand hocken sehen.
    Wir Aras sind so hager, daß unser Skelett zerbrechlich wirkt.
    Vor meinen geistigen Augen entstand mein eigenes Spiegelbild.
    Eine unglaublich dürre, zwei Meter und zehn Zentimeter große Gestalt mit einem eiförmigen Schädel, der von einem kaum noch sichtbaren weißen Haarkranz umrahmt wurde. Dazu blütenweiße Haut und Albinoaugen.
    Vom Standpunkt der Aras war ich ein gutaussehender Mann, doch nach Ansicht der Terraner ein klappriges Gestell mit einem Eierkopf. Doch ich darf nicht ungerecht sein. Ich kann mich nicht erinnern, daß irgendein Mensch einmal eine abfällige Bemerkung gemacht hätte; noch nicht einmal in ihren Gesten oder in ihren Handlungen hatten sie zum Ausdruck gebracht, daß sie sich körperlich überlegen fühlten.
    Entweder verstehen sie es großartig, ihre wahren Gefühle zu verbergen (was ich aufgrund anderer Erfahrungen bezweifle), oder sie haben sich daran gewöhnt, Fremdintelligenzen als das zu akzeptieren, was sie sind - in meinem Fall als einen Ara.
    Ich stand auf und griff nach meinen Kleidern. Seit ich mich in Imperium-Alpha aufhielt, trug ich einen gefütterten Umhang aus festem Stoff und eine Hose mit weiten Beinen. Dazu Ledersohlen mit Hautmagneten und einen bunten Schal, den ich mir lose um den Hals zu schlingen pflegte.
    Neben meinem Zimmer befand sich eine Toilette, doch ich hatte instinktive Scheu, sie zu benutzen. Der Metabolismus eines Aras gestattet ihm, ein paar Tage zu leben, ohne Verdauungsrückstände abgeben zu müssen.
    Meine Gedanken kehrten zur rätselhaften Ursache meines Erwachens zurück. Ich hatte jetzt alle Schläfrigkeit abgeschüttelt.
    Ich dachte an die Synthokörper. Möglicherweise war etwas passiert.
    Als ich auf den Gang hinaustrat, lag er verlassen vor mir. Ich hatte auch nicht damit gerechnet, irgend jemand anzutreffen, denn bis auf den diensttuenden Arzt schliefen um diese Zeit alle, wenn man einmal von den Mitgliedern des Mutantenkorps absah, die sich in der Bewachung der acht Synthokörper ablösten.
    Vor allem Gucky, Ras Tschubai und Fellmer Lloyd hielten sich ständig in der Nähe der Synthokörper auf. Diese drei, die die Second-Genesis-Krise überlebt hatten, hofften, daß es irgendwie gelingen könnte, wieder eine echte Verbindung zu den alten Freunden herzustellen. Dabei wußten wir nicht einmal genau, in welcher Form die Mutanten zurückgekehrt waren. Es schien sich nur um Bewußtseinsinhalte zu handeln, denen es gelungen war, sich in irgendeiner Form zu stabilisieren. Eine Klärung der Sachlage konnte nur ein vernünftiges Gespräch bringen, aber es gab immer wieder Kommunikationsschwierigkeiten.
    Plötzlich hörte ich Stimmengewirr. Es kam aus dem kleinen Büro am Ende des Ganges.
    Sicher hätte man mich geweckt, wenn etwas Bedeutsames geschehen wäre. Trotzdem interessierte es mich, wer sich dort mitten in der Nacht aufhielt und unterhielt.
    Perry Rhodan, Atlan und Professor Andresen, einer meiner terranischen Kollegen hielten sich in dem Raum auf. Als ich eintrat, sah ich im Hintergrund des Raumes auch Alaska Saedelaere stehen. Das Cappin-Fragment unter Alaskas Gesichtsmaske leuchtete diesmal nicht besonders stark. Ich gestehe, daß ich mich für Saedelaere als Patientin stark interessierte, aber hinter den Synthokörpern mußte er natürlich zurückstehen.
    „Da ist Paih Terzyu!" rief Rhodan, als er mich sah. „Wir wollten Sie gerade wecken lassen."
    „Hat sich eine neue Situation ergeben?" erkundigte ich mich.
    „Das kommt auf den Standpunkt an", erwiderte Atlan. „Wir haben eine neue Auswertung von NATHAN erhalten. Er empfiehlt uns, nach Asporc zu fliegen und dort PEW-Metall zu beschaffen. Damit sollen wir Tierkörper präparieren, die damit zu empfangsfreudigen Katalysatoren für die Bewußtseinsinhalte der Mutanten würden. Nach dem Absterben der Synthokörper könnten die acht Bewußtseinsinhalte in Tierkörper überwechseln."
    Ich starrte ihn fassungslos an.
    „Das kann doch nicht Ihr

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