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0583 - Drachen-Jäger

0583 - Drachen-Jäger

Titel: 0583 - Drachen-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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›mostacheschen Seenplatte‹ staksend, scheuchte ihn wieder aus dem Wagen.
    Sie war mit Zamorras BMW gekommen und dachte nicht im Traum daran, den über Nacht hier stehenzu lassen - auch wenn's in dem kleinen Dorf noch niemals vorgekommen war, daß ein Auto gestohlen wurde. Aber in den mit Rechtslenkung versehenen Kompaktwagen würde sie sich nicht zwängen!
    »Wir holen deinen Uno morgen. Hol dein Gepäck und was du sonst noch brauchst.«
    Und das war eine ganze Menge, Sparks hatte den relativ kleinen Kofferraum und die Rückbank des Fiat perfekt ausgelastet.
    Der BMW-Kofferraum faßte nicht alles, was Sparks ins Château mitzunehmen gedachte.
    Während Sparks mit dem Umpacken beschäftigt war, sah sich Nicole um. Der Himmel war wieder klar, zeigte ein intensives Dunkelblau, und über das Loire-Tal zog sich ein prachtvoller Regenbogen dahin, einer der schönsten und klarsten, die Nicole jemals gesehen hatte.
    Eines seiner Enden schien Château Montagne zu berühren.
    Und da war noch etwas.
    Ein kleiner Drache ritt auf dem Regenbogen…
    ***
    Nicole ahnte, daß es keinen Sinn hatte, Fooly danach zu fragen, wie er das machte. Entweder würde er nur ausweichend antworten oder eine derart komplizierte Erklärung von sich geben, daß sie erstens niemand verstand und in der er sich zweitens selbst verhedderte, spätestens im fünften Schachtelsatz.
    Wichtig war nur, daß er jetzt Christopher Sparks nicht vor die Füße fiel. Bisher schien ihn der Colonel auf dem Regenbogen nicht gesehen zu haben, weil der Geisterjäger mit dem Umladen seiner Koffer beschäftigt war, und als Nicole schließlich den BMW auf dem Innenhof des Châteaus abstellte, war von Fooly nichts mehr zu sehen.
    Nicole zog Sparks mit sich ins Gebäude. »Das Gepäck können William und Raffael ins Gästezimmer bringen.« Sie duldete keinen Widerspruch und hoffte, daß der Drache noch irgendwo draußen war und ihnen nicht hier in den Korridoren des Châteaus über den Weg watschelte.
    Es galt, so schnell wie möglich eine Menge Sicherheitsvorkehrungen zu treffen. Außerdem mußten Zamorra und die anderen schnellstens eingeweiht werden, um entsprechend auf Sparks und sein drachentöterisches Ansinnen zu reagieren.
    Und danach, am besten morgen, galt es, Sparks vorsichtig darauf vorzubereiten, daß Fooly zwar ein Drache war, aber beileibe keine mörderische Bestie.
    Der alte Raffael Bois und Zamorra kamen ihnen entgegen, und Nicole nutzte die Gelegenheit, Raffael beiseite zu nehmen, während Zamorra und Sparks sich begrüßten. Eindringlich redete sie auf den zuverlässigen alten Diener ein, der daraufhin dem Besucher einige mehr als mißtrauische und mißbilligende Blicke zuwarf.
    Allerdings ließ er sich diese Mißbilligung später Sparks gegenüber nicht anmerken.
    »Ich werde meinen jungen Kollegen entsprechend instruieren. Schließlich ist der ja Foolys Adoptivvater, also mag er sich auch darum kümmern. Sagen Sie, Mademoiselle Nicole, wie lange wird denn diese Art von Belagerungszustand anhalten?«
    Sie zuckte mit den Schultern.
    »Ich verstehe«, sagte Raffael, dann zog er sich zurück, um seinerseits mit William zu reden - und dabei auch Ausschau nach Fooly zu halten, der noch nicht wieder das Château heimgesucht hatte.
    Danach würde sich der alte Raffael um Sparks' Gepäck kümmern.
    Unterdessen zeigte Zamorra dem Gast den Weg zu einem der Badezimmer.
    »Schön, daß du da bist, Chris«, sagte er. »Mach dich ein wenig frisch, du bekommst gleich trockene Sachen. -Wir hatten mit dir eigentlich schon vor dem Gewitter gerechnet, daß du dich aber bei Mostache verkriechen würdest, war nicht geplant. Ist dein Auto etwa nicht regendicht? Du siehst beinahe so aus…«
    Sparks seufzte. Durch die Badezimmertür erläuterte er Zamorra seine Beweggründe.
    Inzwischen tauchte Raffael auf, er schleppte frische, trockene Kleidung aus Zamorras Beständen heran, die der Dämonenjäger ins Bad weiterreichte.
    Wenig später tauchte der Geisterjäger wieder auf. Er zupfte an den Sachen. »Hast du Fett angesetzt, Professor?«
    »Vielleicht bis zu abgemagert.«
    Er führte den Freund ins Kaminzimmer.
    »Cognac?«
    »Oh, nicht schon wieder«, wehrte Sparks ab. »Damit haben sie mich schon in eurer seltsamen Dorfspelunke abgefüllt.«
    Zamorra griff hinter sich ins Regal und zauberte eine Flasche und drei Schwenker hervor, darunter auch einen für Nicole, deren Erscheinen er bald erwartete.
    »Ich habe keine Kosten und Mühen gescheut und dieses Tröpfchen besorgt.

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